Entlang der Küste von Senegal, Guinea-Bissau, Guinea bis nach Sierra Leone/Freetown ist das Wetter trüb und es regnet immer wieder.
Nachts um 03.00 Uhr erreichen wir den Warteraum (Anchorage) von Freetown, Fahrzeit Dakar - Freetown 36 Stunden.
Hier bleiben wir für die nächsten 12 Stunden. Ein ‚Helms-Man‘ schiebt Wache auf Deck und erzählt uns, dass er Ausschau nach Piraten halten muss, da es hier immer wieder zu Überfällen kommt. Trotzdem möchten wir uns Freetown anschauen gehen.
Bei der Einfahrt in den Hafen lichten sich die Nebelschwaden und wir sehen Freetown zum ersten Mal. Unser Landgang-Vorhaben schmilzt wie Schnee an der Sonne, denn was wir zu sehen bekommen, erschreckt uns doch etwas.
Da wo sich in anderen Länder Sonnenhungrige an der Beach bräunen, sehen wir nur Slum-Siedlungen. Dicht gedrängt, Hütte an Hütte, aus Holz-, Blech- und Plastikteilen zusammengenagelt. Um die Wellen abzuhalten, Holzstäbe längs und quer ineinander geflochten und mit Stofffetzen, Plastik und Müll abgedichtet. Überall Schweine, die nach etwas Fressbarem suchen und mittendrin Kinder die spielen. Die Stadt ist eingehüllt in Rauchschwaden von den vielen Feuerstellen - es riecht nach geräuchertem Fisch und Fleisch. Und es regnet in Strömen.
Am nächsten Morgen - noch während dem Frühstück - legen wir leider schon wieder ab. So mussten wir selber keine Entscheidung treffen, ob wir einen Landgang wagen oder nicht.