21.10.2016
Am Freitag, gegen Mittag, nach vielen Umarmungen und guten Wünschen, verlassen wir das Hafengelände in Montevideo - 1.5 Mio. Einwohner - und das 'Dreamteam‘ Michaela, Tobias, Mike, Ursi und Röbä nehmen je eine andere Himmelsrichtung unter die Räder. Uns zieht es als erstes zum 'Mercado del Puerto‘, wo sich ein Restaurant an das andere reiht und wir, nach fünf Wochen Fleisch wie Schuhsohle, ein saftiges Steak und Fries geniessen. Mmmhh, ist das himmlisch - das Fleisch zart und die Pommes knackig!
Zum Verdauen schlendern wir durch die Altstadt und betrachten die schönen aber zum Teil sehr stark, vom Zahn der Zeit, beschädigten Gebäude.
Der Leuchtturm von Montevideo, am Río de la Plata, wird für die nächsten drei Nächte unsere Bleibe. Zu unserer Überraschung gesellt sich Mike auch zu uns, da im Norden die Campings noch geschlossen sind.
Am Sonntag heisst es früh aufstehen, denn vor dem Frühstück ist Jogging an der Rambla angesagt. Anschliessend wollen wir den höchsten Punkt Montevideos - mit seiner Festungsanlage und dem Militärmuseum
General Artigas - erklimmen. Kein Problem, ist er doch nur 134 m hoch. Von oben haben wir eine schöne Sicht auf Montevideo.
Wieder zurück sind in der Zwischenzeit neue Camper angekommen. Viktor und Maria aus Neuseeland und Leonie und Jens aus Deutschland. Bis tief in die Nacht grillieren wir zusammen und hören ihren Reise-Erlebnissen zu.
24.10.2016
Am Montag ist es Zeit Montevideo zu verlassen um in La Paz Gas zu tanken. Soweit uns bekannt ist, gibt es nur drei Orte in ganz Uruguay, wo das möglich ist. Der freundliche Chef der Firma bedient uns gleich selber und aufgetankt drehen wir unseren Camper Richtung Südosten zum Camping Paraiso Suizo in der Nähe von Piriápolis.
Auf dem Campingplatz stehen nur Zürcher und Deutsche. Die einen – wie wir – auf dem Absprung, die anderen am Umpacken zur Verschiffung zurück nach Hamburg. Auch Michaela und Tobias sind da, denn wir feiern hier Tobias 40. Geburtstag mit einem Fondue. Am Morgen es ‚Aperöli‘, zum Znacht Weisswein und äs Kirschli und zum Anstossen noch etwas ‚Chlöpfmoscht‘ und alle singen fröhlich ‚Happy Birthday….‘! ;o))
Ein landesweiter, mächtiger Sturm macht uns in der Nacht das Leben schwer. Es rüttelt und schüttelt und unser Camper wird auf eine erste harte Probe gestellt. Röbä muss mitten in der Nacht raus, die Veloabdeckung retten. Schön, dass ich eine Frau bin…..!
Um 09.00 Uhr morgens öffnen wir noch verschlafen unsere Tür und da stehen Michaela und Tobias schon zur Abfahrt bereit. Die Nacht hat sie ganz schön mitgenommen in ihrem Dachzelt und da der Sturm noch den ganzen Tag anhalten soll, fliehen sie in ein Hotel. Wir möchten am Strand das tobende Meer sehen, doch weit kommen wir nicht – Wasser und Sand schleudern uns entgegen und mit zusammengekniffenen Augen retten wir uns zurück in den Camper.
29.10.2016
Am Samstag ist der Sturm vorbei und wir setzen unsere Reise fort. In Piriapolis lassen wir den ‚Platten‘ an Röbäs Bike flicken. Wir haben Glück und erwischen einen wahren Profi. Er repariert nicht nur die Löcher im Schlauch sondern ersetzt die alten Flicken und erteilt Roby auch eine 1 ½ stündige Reparaturlektion - in Spanisch - mit vielen Tipps und Tricks, und dies alles für 20 CHF.
Anschliessend fahren wir weiter zum mondänen Badeort Punta del Este. Dort am Hafen schauen wir den Fischern zu, wie sie ihre Fangleinen für den nächsten Tag vorbereiten und mit Fisch bestücken. Unzählige Jachten liegen hier vor Anker und es spaziert, was sehen und gesehen werden will!
Am Punto Extremo Sur - südlichster Punkt Uruguays - stellen wir unseren Camper ab für die Nacht. Eine brasilianische Familie interessiert sich sehr für unser Leben und den Camper. Sie sprechen nur Brasilianisch und kein Englisch oder Spanisch und trotzdem verstehen wir uns prächtig. Wir müssen ihnen versprechen unbedingt bei ihnen vorbei zu kommen. Wir verabschieden uns und schon stehen die nächste vor der Tür. Ein Ehepaar aus
Argentinien ist fasziniert von unserem Lebensstil. Nach einer Führung durch unser ’Haus‘ geben sie uns viele Tipps über Argentinien. Zum Abschied überreicht er uns seine Visitenkarte mit der Bitte, dass wir bei Problemen ihn unbedingt anrufen sollen. Es stellt sich heraus, dass er der Direktor der Touristikeinrichtungen bei den Iguazu-Wasserfällen ist.
30.-31.10.2016
Am Sonntag fahren wir weiter gegen Osten. In La Paloma treffen wir in einer Gomería einen anderen Profi. Er zeigt uns, wie man einen defekten Auto-Reifen mit einigen Schlauch-Streifen flickt. Eine Fähigkeit, auf die wir in der endlosen Argentinischen Pampa - ohne Ersatzrad - eventuell gerne zurückgreifen werden.
In einem Camping mit unzähligen Feuerstellen führen wir unseren ersten Grill – Asado – durch. Röbä muss aber noch etwas üben.
Bevor wir ins Landesinnere stechen, besuchen wir Aguas Dulces. Das malerische Fischerdorf wurde vom letzten Sturm arg in Mitleidenschaft gezogen.