07.-11.04.2017
Es regnet und wir fahren zum Eingang des Cañón de Atuel, wo wir im kleinen Nest El Nihuil auf einem seiner zwei stillgelegten Campingplätze übernachten.
Heute Samstag fahren wir über mehrere Serpentinen in den Canyon ein. Es ist eine beeindruckende 42 km langen Schlucht, die sich der Río Atuel gegraben hat.
Was uns als erstes ins Auge sticht, sind die vielen Kakteen, die hier wachsen. Eigentlich haben wir Kakteen erst weiter im Norden erwartet. Welche Überraschung!
Die Fahrt geht dem Flusslauf entlang weiter durch trockene Felslandschaft. Da das Wasser des Río Atuel in vier aufeinanderfolgenden Stauseen gestaut wird, ist der Fluss zurzeit praktisch ausgetrocknet.
Nach 27 km und zig Fotos entschliessen wir uns, in diesem interessanten Canyon zwei Tage zu verweilen.
Nach dem Mittagessen krakseln wir etwas im Canyon rum und entdecken dabei eine stillgelegte Mine. Mit Handy-Licht laufen wir durch den dunklen ca. 100 m langen Stollen, bis wir vor von einem
geschlossenen Tor stehen. An den Wänden und am Boden hat das tropfende Wasser bereits kleine Stalaktiten gebildet. Später erfahren wir, dass hier früher Edelmetalle abgebaut worden
sind.
Heute Sonntagmorgen - Aussentemperatur 8°, in unserm Häuschen 'gemütliche' 10° ;o))
Schnell die Heizung andrehen und nochmals ins warme Bett hüpfen.
Später machen wir mit unseren Bikes eine Entdeckungstour bis zum nördlichen Ende des Canyons. Wir sind fasziniert von der Farbenpracht der Felsen - grün, rosa, weiss, schwarz, braun, rost, violett wechseln sich gegenseitig ab.
Der Stausee 'Embalse Valle Grande' bildet den krönenden Abschluss unserer Tour. Tiefblau umrahmt von Bergen liegt der 300 m lange und 115 m tiefe See vor uns. Und diese Stille - einfach herrlich.....
....bis wir wieder zurück bei unserem Camper sind!
Nach typisch argentinischer Sitte parkiert ein Auto sehr nahe bei unserem Fahrzeug - Heckklappe und Fahrzeugtüren offen und aus einem Ghettoblaster dröhnt laute Bum-bum-Musik! :o((
Auf unserer Bike-Tour haben wir Ernesto kennengelernt. Er verkauft direkt an der Strasse geschliffene Achate (Piedras Agata) in allen Farben, die er hier in diesem Canyon findet und anschliessend zuhause schleift und poliert.
Heute Dienstag besuchen wir Ernesto in San Rafael und lassen uns von ihm in die Veredelungs-Prozesse der Achate und seine - zum Teil selber zusammengebauten - Maschinen einführen. Anschliessend fahren wir mit ihm zurück in den Canyon und gehen zusammen auf Achat-Suche.
Doch wir merken schnell, dass es etwas Übung braucht um diese Steine zu erkennen. Wir übersehen sie oft, obwohl sie direkt vor unserer Nase auf dem Boden rumliegen. Ernesto hingegen zaubert einen Achat nach dem anderen hervor.