12.-21.02.2018
Wir verlassen São Paulo und schlängeln uns wieder über Serpentinen runter ans Meer. Kurz erhaschen wir durch eine Lücke im Regenwald einen Blick auf die Atlantikküste und das blaue Meer. Leider beginnt es bald zu regnen.
Dies ändert sich auch nicht mehr für die nächsten drei Tage und Nächte.
Nicht ganz so schlimm, denn Röbä liegt mit Fieber im Bett und wir warten hier - auf einem Camping am Strand von Maranduba - auf Besserung!
Auch die anderen Campers lassen sich nicht unterkriegen und am Abend gibt es trotz strömendem Regen eine Hamburger-Party ;o)
Endlich etwas Sonne und Röbä geht es auch schon wieder besser - machen wir uns auf nach Paraty.
Das Barockstädtchen mit seinen vielen weiss getünchten Kolonialhäusern gehört zum UNESCO Weltkulturerbe.
Die mit holprigen Kopfsteinpflaster versehenen Strassen sind zum Teil schwierig zu begehen. Man muss höllisch aufpassen, dass man sich die Knöchel nicht verrenkt. Einzelne, dem Meer nahe Strassen, sind oft überschwemmt, denn Paraty liegt tiefer als der Meeresspiegel.
Der kleine historische Kern besitzt vier Kirchen. Eine Kirche war damals für die Aristokratie, eine für die Sklaven, eine für die freien Sklaven und eine für das weisse Bürgertum gedacht.
Heute Samstag - es regnet noch nicht - fahren wir mit unseren Bikes in die Hügel von Paraty um eine Cachaça Brennerei zu besichtigen.
Dank unserem nicht vorhandenen Portugiesisch landen wir an einem falschen Ort, der sich aber als kleine Naturschönheit entpuppt.
Neben einer Kirche, die auf einem grossen Stein erbaut wurde, laufen wir zu mehreren kleinen Wasserfällen, die als Rutschbahn benutzt werden können. Da wir unsere Badehosen für den Brennerei-Besuch nicht eingepackt haben, bleibt uns nur das Zuschauen :o(
Schlussendlich finden wir die Brennerei doch noch.
Ein kleiner interessanter Rundgang und eine grosse Degustation - und schon hat die Cachaça-Gemeinde zwei neue Freunde gewonnen ;o))
Die Küstenstrasse von São Paulo nach Río soll ein landschaftliches Bijou sein und wurde uns immer wieder empfohlen. Doch ausser Regenwald sehen wir nicht viel. Nur ab und zu erhaschen wir durch einen freien Ausschnitt etwas von der Küste. Die wenigen Mirantes/Aussichtspunkte sind - wie in Chile - da wo es Platz hat, nicht dort, wo man etwas sehen könnte :o(
So ziehen sich die 254 km bis nach Rio - auch dank der unzähligen Blitzer und Geschwindigkeits-Schwellen - enorm in die Länge.
Wir kommen Río de Janairo immer näher und der Verkehr wird immer dichter.
Die ersten - für Río typischen - runden Felsen tauchen vor uns auf. Wir fahren der Ipanema Beach entlang und biegen dann ein in die weltberühmte Copacabana.
Direkt neben dem Zuckerhut und gut bewacht vom brasilianischen Militär, finden wir für zwei Nächte einen sicheren Platz zum Schlafen.
Reisen macht hungrig und so lassen wir uns mit dem Taxi in eine Churrascaria fahren, geniessen ein köstliches Buffet und ein ausgiebiges Rodizio - Fleisch am Tisch von Spiessen geschnitten - mmmh lecker!
Heute Dienstag sind wir natürlich die ersten an der Zuckerhut-Seilbahn - wir haben ja auch nur eine Minute zu laufen. Von oben geniessen wir die herrliche Aussicht auf Río. Wir können nur bestätigen - Río ist eine der schönsten Städte der Welt.
Wieder unten fahren wir mit der Strassenbahn hoch nach Santa Teresa, ein Künstlerviertel mit angeblich vielen Restaurants und Ateliers. Doch von beidem finden wir nicht wirklich viele und so sind wir auch schnell wieder unten.
Nach einem längeren Spaziergang durch die Stadt lassen wir alte Erinnerungen der Copacabana hochleben.
Prost Grande Angola!
Wieder zuhause geniessen wir die kurze Zeit bis zum Eindunkeln an der Velmho Beach.
Heute Morgen werden wir um 07.00 Uhr von Militärmusik geweckt. Ein Bataillon Soldaten unter den strengen Augen des Schul-Kommandanten marschiert auf. Nachdem einigen Kadetten Orden an die Brust geheftet wurden, geht es wieder zurück in die Klassenzimmer.
Wir verlassen Río de Janeiro über die mehr als 13 km lange Brücke Ponte Presidente Costa e Silva. Durch diesen Übergang wird der Weg zwischen Rio und unserem nächsten Ziel - Niterói - um mehr als 100 Kilometer verkürzt.