20.-22.10.2018
Da wir mehrere Tage auf dem Salar de Uyuni auf 3660 müM bleiben wollen, füllen wir alles, was es zu füllen gibt - Diesel, Wasser, Kühlschrank, WC-Papier, etc. - essen eine Pizza und los geht die Fahrt.
Nachdem die Stadt Uyuni schon keine Augenweide war, sind nun auch die ersten Kilometer nach der Salzsee-Einfahrt Colchani enttäuschend.
Der Wind bläst den Sand durch die baum- und strauchlose Gegend und färbt die Salzoberfläche braun. Die Fahrpisten sind schwarz gefärbt von den zahllosen Autoreifen und die Salzhotels machen einen etwas heruntergekommenen Eindruck.
Nach wenigen Kilometern treffen wir auf das - aus Salzziegeln gebaute - Denkmal der Dakar-Rallye 2016 - von Argentinien nach Bolivien.
Die Salz-Oberfläche ist ruppig, wird aber mit jedem gefahrenen Kilometer weisser. Wir tauchen ein in die gleissende weisse Fläche. Salz, wohin das Auge reicht!
Der Salar de Uyuni auf 3660 müM ist mit 12‘000 km2 der grösste Salzsee der Erde.
Die Salzkruste kann bis zu 30 m dick sein und mancherorts sogar mit Lastwagen befahren werden.
Nach ca. 30km stoppen wir für die erste Nacht auf dem Salar. Weit und breit ist nichts und niemand zu sehen, nichts ausser salzige Weite. Die Stille ist absolut, unsere Ohren öffnen sich mit einem leisen ‚pop‘.
Am nächsten Morgen peilen wir die Insel Incahuasi - das Zentrum des Salar - an.
Die Salzoberfläche wechselt von scharfkantigen Salz-Noppen in ein schnell zu befahrendes Wabenmuster. Die Berge rings um den Salar scheinen in der Hitze zu schweben. Nach ca. 30 km meist geradliniger Fahrt - ab und zu müssen wir offenen Wasserlöchern ausweichen - taucht die Insel wie eine Fata Morgana am Horizont auf.
Die Insel Incahuasi ist übersäht mit bis zu 1000 Jahre alten Kakteen. Eine Pracht, die wir bis dahin so noch nicht gesehen haben.
Wir haben Glück, denn es sind noch nicht so viele Touren-Fahrzeuge hier und wir haben den Insel-Rundwanderweg fast für uns alleine. Beim späteren Bier überlegen wir uns, wo wir uns für die Nacht hinstellen wollen und beobachten die nach und nach einfahrenden Touren-Fahrzeuge, die mit den Touristen einen Stopp auf Incahuasi einlegen. Wir zählen bis zu 44 Fahrzeuge. Aber bis 17 Uhr treten alle den Rückweg an und wir haben die Insel wieder für uns alleine.
Heute Sonntagmorgen - 07 Uhr - stehen bereits wieder 20 Tourenfahrzeuge vor der Insel. Wir packen unsere Sachen und fahren gegen Süden - eine andere Insel im Visier.
Doch beim Heranfahren bemerken wir, dass der Insel-nahe Untergrund weich ist und wir mit unserem Camper einsinken. Also nichts wie weg!!
Vorbei an den grossen Ojos de Agua/Wasserlöchern suchen wir uns nochmals ein ruhiges Plätzchen in der stillen Weite und geniessen die letzte Nacht - bei hellem Mondschein - auf dem Salar de Uyuni.
Nach einer gründlichen Reinigung des Campers quartieren wir uns bei Emilio und Leanor in Uyuni ein.
Hier treffen wir Carina und Tobias aus Tirol wieder. Bei Tortilla-Pizzas und einigen Gläsern Wein tauschen wir unsere Reiseerlebnisse aus.