08./09.02.2019
Wir wollen nicht wieder die 300km zurück nach Antofagasta fahren und so entschliessen wir uns nach Norden in Richtung Calama abzudrehen.
Auch diese Strasse wird praktisch nur von Minenfahrzeugen befahren, die unter anderem auch Schwefelsäure transportieren.
Plötzlich bespritzt uns ein vorbeirasender Säure-Laster mit Flüssigkeit. Wenn das Schwefelsäure ist, haben wir ein Problem. Röbä hält sofort an, um die Flüssigkeit abzuspülen und dabei stellen wir fest - das ist ja unsere eigene Kühlerflüssigkeit, die da in einer Fontaine unser Auto verlässt!!! Der Laster hat uns mit einem Stein den Kühler beschädigt :o((
Wir fahren noch solange die Motortemperatur ok ist, müssen aber nach 75km aufgeben - und stecken jetzt irgendwo mitten in der Wüste fest. Daher fährt Röbä per Anhalter weiter nach Calama und sucht Hilfe, während ich den Camper bewache.
Nach zweieinhalb Stunden ist er mit dem Mechaniker Juan Carlos und viel Wasser wieder zurück. Juan Carlos versucht das Loch im Kühler zu stopfen, was ihm mit seinem Material nicht gelingt.
Da wissen wir etwas Besseres. Mit BlueTack verstopfen wir das Loch und klemmen einen Korken zwischen Kühlerrahmen und Knete :o))
Jetzt noch Wasser einfüllen und ab geht’s Richtung Calama. Unser Flick ist erstaunlicherweise dicht und nach 50km erreichen wir am späten Freitagnachmittag die Kühler-Werkstatt Gomez!
Der Chef Alexis und seine Mechaniker Eduardo und Luis machen sich sofort daran, den defekten Kühler zu demontieren - nicht ganz einfach, wenn man noch nie einen Fiat Ducato gesehen hat :o)
Nach etwa 2 Std ist der Kühler draussen, der Rest muss bis Samstagmorgen warten. Die Nacht dürfen wir im Camper in der Werkstatt verbringen. Super, sogar eine Dusche mit warmem Wasser steht uns zur Verfügung.
Samstag, 09.00 Uhr, geht's weiter. Ein altgedienter Hartlöt-Spezialist reinigt die Kühlerwunde und beginnt den verletzten Kühlkanal zu löten. Doch der erste Druckluft-Test im Wasserbecken scheitert, der Kühler blubbert wie ein defekter Velo-Schlauch. Beim zweiten Versuch klappt es - der Kühler ist wieder dicht. 13.00 Uhr ist der Kühler drin und - Freude herrscht - die Motortemperatur bleibt stabil.
Zufrieden fahren wir zum Camping-Platz - wo das Kühlwasser bereits wieder auf den Boden rinnt. Also nochmals zur Kühler-Werkstatt, wo ein Loch in einem Gummi-Schlauch diagnostiziert und beseitigt wird.
Wieder im Camping möchte Röbä vor Freude hupen, doch dem Fiat ist kein Ton mehr zu entlocken. Hat sich ein Kabel gelöst oder wurde die Hupe durch den Kühlwasser-Schwall beschädigt? Diesmal geht's zur Fiat-Garage, die ein loses Kabel ohne Hupe findet - Radiadores Gomez hat die Hupe vergessen einzubauen, schmunzeln die Fiat-Mechaniker. Obwohl wir dies eigentlich ausschliessen können - Röbä hat jeden ihrer Arbeitsschritt mit Argusaugen mitverfolgt - geht's nochmals zu Gomez. Doch diesmal ohne Erfolg - wir haben keine Hupe mehr :o(