18.-27.02.2019
Nach 10 Tagen in Calama geht's am Montagmorgen Richtung Westen - Richtung Pazifik. Nach 100km machen wir Halt in Maria Elena. Ein verschlafenes Salpeter-Dorf mit einem kleinen Museum. Wir dürfen die Nacht vor dem Museum verbringen. Aber Chile wäre nicht Chile, wenn hier nach 21 Uhr die Musik nicht aus allen Lautsprechern dröhnen würde. So suchen wir das Weite und übernachten an der etwas weniger lauten Schnellstrasse nach Tocopilla :o((
Nach der morgendlichen Kühlerwasser- und Oel-Kontrolle sehe ich Röbäs ernste Miene hinter der Motorhaube auftauchen. Wir haben wieder sehr viel Kühlerwasser verloren und Röbä entdeckt einen ‚blubbernden‘ Schlauch. Nach kurzem Überlegen entschliessen wir uns zu Radiadores Gomez zurückzukehren.
Ersatzteile müssen in Chile meistens selber aufgetrieben werden und so suchen wir fast ganz Calama nach einem passend gebogenen und mit dem richtigen Durchmesser versehenen Ersatzschlauch ab.
Alles dicht - eine weitere Nacht auf dem Camping!
Mittwochmorgen - herzliche Verabschiedung von Angie und Woon zum Zweiten. Die gleiche Strecke Richtung Pazifik. Röbä will alle 20km den Motor kontrollieren - und siehe da, nach 20km keine
Flüssigkeit im Kühlerwassergefässes und alles verspritzt - Deckel des Gefässes undicht - retour nach Calama - Deckel suchen - zweiter Versuch.
Nach 20km sieht alles genau gleich aus! Wir basteln eine Dichtung in den Deckel und fahren weitere 10km.
Voller Hoffnung öffnet Röbä die Motorhaube - Katastrophe!! Der Überdruck der nun nicht mehr über den Deckel entweichen konnte, zerriss einen zuführenden Schlauch und alle Flüssigkeit ist weg
:o((
Es ist 16 Uhr und wir stecken wieder in der Wüste fest.
Röbä fährt per Anhalter nach Calama zurück, um einen Abschleppwagen zu organisieren und ich bewache wieder einmal den Camper. Nach eineinhalb Stunden erscheint ein Wägeli, das noch kleiner und leichter ist als unseres. Röbä meint entmutigt: „Ich konnte sie nicht überzeugen, dass dieser Abschleppwagen zu klein ist, sie wissen halt alles besser!“
Weder das Aufladen noch das Abschleppen gelingt, denn wir sind zu lang und zu schwer. So verbringen wir eine weitere schlaflose Nacht an der lärmigen Schnellstrasse im Nirgendwo.
Doch schlaflose Nächte haben auch ihr Gutes, denn Röbä überrascht mich am anderen Morgen mit einer genialen Idee.
Anstatt nochmals in Calama nach einem Tieflader zu suchen, ersetzt er den aufgeschlitzten Schlauch mit einem Gas-Schlauch. Wir füllen Wasser ein und fahren vorsichtig wieder nach Calama zur Fiat Garage :o))
Zylinderkopfdichtung - die erste Meinung der Mechaniker ohne den Motor anzuschauen. Mir kriecht langsam die Angst in den Nacken, denn ich will unbedingt zur Geburt unseres fünften Enkelkindes zuhause sein.
Endlich, nach langem Warten steckt Wilfredo seinen Kopf unter die Motorhaube. Er kontrolliert alle Sicherungen und Relais, schraubt hier, drückt da und taucht mit einem Lächeln im Gesicht wieder auf - Thermostat, Temperatur-Sensor und/oder Verschluss-Deckel sind vermutlich die Problem-Ursache.
So recht können wir das aber noch nicht glauben.
Jetzt müssen Ersatzteile her - aber die holen sie sich nicht einfach im Lager, die müssen teuer von Santiago eingeflogen werden. „Am Montag ist alles da!“ - mit diesen Worten werden wir ins Wochenende entlassen.
Zum Glück schaffen wir die zwei Kilometer bis zum Camping mit unserem Fahrzeug und wir müssen nicht im Hotel auf Montag warten.
Montagnachmittag die unerfreuliche Nachricht, dass die Teile aus USA eingeflogen werden müssen und erst morgen da sind. Es wird weiter gebastelt und probiert - mit wenig Erfolg.
Heute Dienstag - die Teile sind da, nur die Thermostat-Dichtung wurde nicht mitgeliefert, da nicht bestellt :o(( Also muss die alte Dichtung nochmals ran.