15.-24.03.2019
Ein letzter Blick zurück, der Bus verlässt Antofagasta und taucht ein in die Nacht.
Nach 25 Stunden Reisezeit - inklusive fünf Stunden für den Grenzübertritt Chile/Bolivien auf 3800müM und zwei Stunden Taxifahrt für zwei Stau-Kilometer in La Paz - kommen wir abends um 21 Uhr kaputt im Hotel an.
Es ist empfindlich kalt in La Paz. Wir erleben einen Temperatursturz von ca. 20 Grad. Jetzt heisst es für die nächsten neun Tage die Zeit totzuschlagen.
Da wir die faszinierende Stadt schon sehr gut kennen, bleiben uns nur noch wenige Sehenswürdigkeiten. So schlendern wir durch die engen Gassen oder verstopften Strassen und entdecken doch noch manch Interessantes.
Ein Besuch auf dem Dach der Casa Grande del Pueblo - Regierungsgebäude - beschert uns einen Rundblick über La Paz.
Wir umrunden das Stadtgefängnis, wo sich die 2000-3000 Insassen bestens organisiert haben. Um ihren unfreiwilligen Aufenthalt finanzieren zu können, bieten sie Führungen durch die Räumlichkeiten an - worauf wir aber lieber verzichten. Auch soll das meiste Kokain für La Paz in dieser Institution hergestellt werden. Natürlich verdienen die Gefängniswärter auch etwas mit bei diesen Geschäftstätigkeiten ;o)
Auch der sehr abwechslungsreiche Mercado Negro hat es uns angetan.
Wir konzentrieren uns auf Dinge, die noch erledigt werden müssen. Zahnreinigung, Schuhe reparieren, die drei neuen Seilbahnen benutzen, Wäsche waschen, Blog schreiben, mit Fiat in Antofagasta die Reparatur unseres Campers aushandeln, etc......
In einem italienischen Restaurant treffen wir die Familie Glaus aus Ebertswil/ZH. Sie wohnen in der Schweiz nur gerade acht Kilometer von uns entfernt. Es stellt sich schnell heraus, dass wir einiges gemeinsam haben. Auch ihr Camper ist momentan in der Garage und keiner weiss, was ihm fehlt. So haben wir gegenseitig etwas zu erzählen und die beiden Jungs Mael und Louan unterhalten uns prächtig.
Ein weiterer Besuch kündigt sich an. Regula und Jörg kennen wir vom Hasta la Pasta in Paraguay.
Freitag, 22. März - Día del Agua/Welttag des Wassers.
Tausende von Bolivianos ziehen mit Musik und Tanz durch die Strassen von La Paz und demonstrieren friedlich für einen ungehinderten Zugang zu Trinkwasser.
Samstag, 23. März - Día del Mar/Tag des Meeres - ein weiterer wichtiger Tag in Bolivien.
Mit einem Grossaufgebot an Militär, Marine, Polizei und allen Ministerien gedenkt das Land in einem Defilee - mitten durch die Stadt - an die Gefallenen des Pazifik-Krieges 1879 mit Chile. Zugleich fordern sie in einem Lied die Rückgabe ihrer verlorenen Region und damit einen Zugang zum Pazifik.
Dass die Stadt an diesen beiden Tagen wieder für mehrere Stunden im Verkehrschaos versinkt, stört kaum jemanden.
Morgen geht's in die Schweiz! Wir freuen uns riesig, nach neun Monaten unsere Familie und unsere Freunde wieder in die Arme zu schliessen.
Ganz besonders freuen wir uns über die Geburt unseres fünften Enkelkindes, das in den nächsten Tagen das Licht der Welt erblicken wird :o))