22.12.2019 - 02.01.2020
Nach kurzer Fahrt durch wüstenähnliches Gebiet erreichen wir in Manaure die Karibikküste. Wir haben somit den Südamerikanischen Kontinent durchfahren.
Doch wir sind geschockt, denn was wir zu sehen bekommen entspricht überhaupt nicht unseren Vorstellungen und den Erzählungen anderer Reisenden. Das Gebiet um Manaure ist übersät mit Plastiktüten. Diese Verschmutzung übertrifft sogar Perú!!
Da es hier keine Campingplätze gibt, quartieren wir uns neben einem Strandrestaurant ein und planen die Weihnachtstage hier zu verbringen.
Sofort sind wir umringt von einer Menschenschar, die einen Blick in unseren Camper werfen will.
Von Gross bis Klein, jeder will uns einen Ausflug zu den Salinas oder gehäkelte Täschchen verkaufen. Röbä meint, dass wir ein wenig Entwicklungshilfe betreiben könnten und so besuchen wir - nicht ganz freiwillig ;o) - die Salinen.
Die Salina im Nordostzipfel von Kolumbien ist die grösste des ganzen Landes. Hier werden täglich 40t Salz gewonnen. Das Meerwasser wird mittels einer grossen Pumpe in die verschiedenen Becken geleitet und nach ca. einem Monat kann das Salz abgeschöpft werden.
Javier - ein 12-jähriger Guajiro-Junge - möchte sich auch noch ein paar 'Bazen' verdienen und versucht uns schon seit Stunden zu einem Spaziergang an die Laguna Rosada zu überreden.
Seine Geduld macht sich bezahlt und so schlendern wir zum rosaroten Tümpel und werden überrascht, was er mit seinen Erzählungen und seinem Wissen aus diesem Wässerchen herausholt.
Die Sonne versinkt am Horizont und wir freuen uns auf eine ruhige Nacht. Alle haben den Strand verlassen, nur vier hartgesottene Biertrinker, die für die nächsten Stunden den Strand mit dröhnender Musik beschallen, machen uns das Leben schwer.
Wir verzichten auf weitere solche Erlebnisse und verlassen am nächsten Morgen Manaure Richtung Palomino.
Kurz nach Palomino - im Camping Bernabé - treffen wir 'alte' Freunde und neue Overlanders und zusammen feiern wir am 24. Dezember Weihnachten.
Wir geniessen die Tage in diesem kleinen Palmen-Paradies an der Karibik-Küste. Es gibt nur zwei Störfaktoren - die herunterfallenden Kokosnüsse und die lästigen Sandflöhe.
Das Baden ist zwar wegen den hohen Wellen eher schwierig, aber wir sind ja eh keine Wasserratten mehr.
Nach sechs Tagen verlassen wir Palomino und fahren an der Küste weiter in den Westen nach Santa Marta.
Röbä hat beim letzten Strom anschliessen vergessen, dass er bereits einen Transformator 110V/220V dazwischengeschaltet hat. Eine im Norden von Südamerika eher selten vorkommende 220V-Steckdose lockte ihn trotzdem magisch an. Da er damit eine zu hohe Spannung in das Batterie-Ladegerät pumpt, steigt in der Fahrerkabine kurz danach ein Räuchlein auf. Seitdem sitzen wir abends romantisch bei Kerzenschein ;o))
Hier in Santa Marta wollen wir unser Ladegerät wieder flicken lassen. Keine einfache Aufgabe - wir klappern mehrere Elektronik-Werkstätten ab, bis wir schlussendlich fündig werden (siehe dazu auch den Artikel im Dies und das - Herausforderungen über die Festtage)
Den Rest des Tages ist Stadtbesichtigung angesagt.
Die Tage über Silvester Neujahr verbringen wir im Camping Los Corales südlich von Santa Marta.
Es ist um die 40°C heiss und wir sind froh, dass es hier so viele Schatten spendende Bäume gibt. Aber nicht nur wir geniessen dieses Fleckchen Erde. Zahlreiche grosse Leguane tummeln sich auf dem Camping.
Sie hocken in den Bäumen, fallen beim Rennen über die Äste - ab und zu - aus mehreren Metern Höhe auf den Boden - was ihnen nichts auszumachen scheint, doch am liebsten erledigen sie ihre Toilette über uns und unserem Esstisch ;o)