Darién - Anfang und Ende der Panamericana in Mittelamerika

03.-06.02.2020

Wenige Panameniós, sofern sie nicht selber im Grenzgebiet Darién wohnen, haben dieses Gebiet je betreten. Bis heute geistern Horror-Geschichten in deren Köpfen herum. Im Darién sei es gefährlich, da Schmuggler und Drogenhändler sowie Widerstandskämpfer die staatliche Ordnung und daher die persönliche Sicherheit weitgehend ausgeschaltet haben sollen.

 

Röbä möchte die Lage vor Ort selber auskundschaften und so begeben wir uns als erstes mit unserem Camper in das östlichste Gebiet von Panamá.

Der ehemals höchste Polizeichef Panamás und Nachbar von Carmen lässt seine Beziehungen spielen und will so sicherstellen, dass wir von dort auch wieder unbeschadet zurückkommen (siehe dazu auch unseren ersten Besuch in Colón im 2008).

 

Ein Teil der Strasse - bis an die Grenze zum Darién - ist übersät mit Löchern und so ruckelts ganz schön im Camper, anschliessend befahren wir perfekten Asphalt.

 

Zu unserer Überraschung säumen viele kleine Dörfer, grosse Rinder-Farmen und Teak-Plantagen die Strasse. Wir haben dichten Regenwald und wenig Zivilisation erwartet. 

 

Schnell bemerken wir, dass jeder Militärkontrollposten schon auf uns wartet. Per Funk werden wir weiter angekündigt und in Metetí bittet uns der wachhabende Soldat auf’s Militärgelände zu fahren. Jetzt steht uns eine längere Kontrolle bevor - befürchten wir!

Weit gefehlt, wir werden schon erwartet und vom ranghöchsten Militär im Darién persönlich begrüsst und eingeladen, die Nacht auf dem sicheren Kasernen-Gelände zu verbringen. Wow, wir sind beeindruckt!

Zuerst wollen wir aber noch nach Yaviza, dem Dorf am Ende und am Anfang der Panamericana im nördlichen Amerika.

Yaviza, ein kleines Dorf am Rande des Darién-Dschungels, - eingerahmt vom Río Chucunaque - ist Anfang und Ende der Panamericana im nördlichen Teil Amerikas. Bis zur Grenze Kolumbiens wären es noch ca. 80km Luftlinie durch die undurchdringliche Darién-Lücke.

Auf unserem Rundgang durch das Dorf werden wir interessiert beobachtet und immer freundlich gegrüsst. In der hintersten Ecke des Dorfes entdecken wir die Ruine des Fort San Gerónimo, das im 18 Jh. erbaut wurde und die spanischen Soldaten vor den Angriffen der Indianer und Piraten schützen sollte.

Zum Mittagessen kaufen wir uns ein Brathähnchen und machen uns auf den Rückweg ins Nachtlager auf dem Militärstützpunkt von Metetí.

Auf der Rückfahrt Richtung Panamá City biegen wir ab zum Camping am grossen Stausee Lago Bayano, wo wir ganz alleine auf einer Landzunge die friedliche Stille, das Singen und Zwitschern der Vögel und das Brüllen der Heuleraffen geniessen. So stellen wir uns das Paradies vor!