Unser Sitzleder ist weiterhin etwas dünn. Panama hat die Grenzen wegen der Corona-Pandemie immer noch geschlossen. Also packen wir unsere sieben Sachen und peilen als nächstes Ziel das noch nicht zu stark verseuchte Portugal an.
Eigentlich war Spanien geplant, aber das Land ist vor Kurzem auf die Quarantäneliste der Schweiz gerutscht :o/
19.8.-02.09.2020
Bei herrlich warmen 28°C schleppe ich meinen 15 kg schweren Rucksack zum Bahnhof Knonau. Röbä hat sich - seinem Rücken zuliebe - für einen Rollkoffer entschieden.
Auf dem Flughafen tummeln sich nur wenige Reisende. Viele Restaurants und Läden sind geschlossen und so kommen wir ohne grosses Anstehen durch die Abfertigung.
Kühles Regenwetter empfängt uns in Porto - so haben wir uns das aber nicht vorgestellt :o( Zusätzlich liegt Porto an einem Hang. Das heisst für mich - Rucksack raufschleppen zu unserer airbnb-Wohnung - während Röbä gemütlich vor sich herträllert:“ I’m singing in the rain…."!
Wir richten uns gemütlich in unserer kleinen aber feinen Wohnung ein. Zum Nachtessen lassen wir uns in einer typischen portugiesischen 'Beiz' frittierte Sardinen, gegrillter Bacalhau und eine Flasche Hauswein schmecken. Anschliessend fallen wir todmüde ins Bett.
Porto – die zweitgrösste Stadt Portugals mit ca. 215'000 Einwohnern – blickt von ihren Hängen auf den gemächlich dahinfliessenden Douro und auf die gegenüberliegende Stadt Vila Nova de Gaia mit ihren zahlreichen Portwein-Kellern.
Regen war gestern - heute lacht die Sonne und wir machen uns auf, die Stadt zu Fuss zu erkunden.
Vorbei am Rathaus steuern wir als erstes den Bahnhof São Bento - erbaut 1900 - an. Die hohen Wände der Eingangshalle sind mit 20‘000 blau-weissen Kacheln/Azulejos geschmückt.
Die nächsten Tage geht's kreuz und quer durch die Stadt. Mal rauf mal runter - über Treppen, mit dem Lift oder mit der Standseilbahn - und meistens landen wir wieder irgendwo in der Altstadt am Douro mit der berühmten Stahl-Brücke Ponte de Dom Luís I.
Hier geniessen wir den wunderschönen Ausblick auf den Fluss bei einer Käseplatte und einem Gläschen Portwein oder einem Porto Tónico.
Kilometer um Kilometer schlendern wir von Kirche zu Kirche....
....und machen aber auch Halt an der ehemaligen Börse.
1842 wurde der imposante Palácio da Bolsa von der lokalen Handelskammer als Börse errichtet um potenzielle europäische Anleger zu beeindrucken. Bis 1990 war auch das Handelsgericht hier ansässig, bevor es nach Lissabon verlegt wurde.
Heute Sonntag entfliehen wir der Hitze in der Stadt und fahren mit dem alten ruckeligen Tram zur Douro-Einmündung in den Atlantik.
Aus Angst vor einer spanischen Invasion wurde hier im 16. Jh. das Fort São João da Foz do Douro als einfache Bastion errichtet, welche im 17. Jh. weiter ausgebaut wurde.