11.-20.10.2020
Da wir keine Frühaufsteher sind, entscheiden wir uns gegen den bereits um 8 Uhr losfahrenden Alfa Pendular und nehmen den etwas langsameren Zug von Lissabon runter in den Süden. Nach 3 ½ Stunden Fahrt erreichen wir den Hauptort der Algarve – Faro.
Wir haben uns hier in einem heimeligen portugiesischen Haus aus dem Jahr 1917 eingemietet. Wohn-, Ess-, Ankleide- und zwei Schlafzimmer, Küche mit Terrasse sowie ein Bad können wir für die nächsten neun Tage unser Heim nennen – inklusive zwei Katzen, die auf den Dächern der Umgebung wohnen und abends lauthals Futter verlangen ;o))
Faro ist für die meisten Touristen nur das Drehkreuz zwischen Ankunft am Flughafen und möglichst schneller Weiterreise an die bekannten Strände.
Da wir keine Strandmenschen sind, fühlen wir uns in der Hauptstadt der Algarve - 65‘000 Einwohner - sehr wohl. Die kleine Altstadt haben wir in einem Tag durchforscht und so geniessen wir hier die restlichen Tage an der warmen Herbstsonne. Wir flanieren durch die Gassen mit den herrlichen Kopfsteinpflaster-Mosaiken, geniessen einen Porto Tonico am Hafen, unternehmen kleinere Ausflüge und kochen abends etwas nach unserem Gusto, denn Sardinen und Bacalhau haben wir langsam satt ;o)
Mit der Bahn fahren wir heute Mittwoch dem Meer und den Salinen entlang ins östlich von Faro gelegene Tavira.
Als erstes besteigen wir den Kirchturm der Igreja de Santa Maria, um uns einen Überblick über die Stadt zu verschaffen.
Gleich nebenan, in einem ausgedienten Wasserturm versteckt sich eine Kamera Obscura. Hier werden uns alle Sehenswürdigkeiten live gezeigt und erklärt.
Mit all diesen Informationen laufen wir runter zum Fluss, überqueren die alte Römerbrücke und lassen uns durch das Gewirr der engen Gassen mit den zahlreichen Restaurants und Souvenirläden treiben.
Damit wir etwas mobiler sind, mieten wir uns wieder ein kleines 'Truckli' - Toyota Aygo - und fahren heute Sonntag in den westlichen, mehr touristischen Teil der Algarve nach Lagos. Viele schwärmen von den dortigen Stränden mit den spektakulären Felsformationen. Das wollen wir uns nicht entgehen lassen!
'Pip, pip' tönt es immer wieder aus einem kleinen Kästchen an der Windschutzscheibe, das uns
automatisch alle paar Autobahnkilometer ein paar Cent Autobahn-Gebühr von der Kreditkarte abzieht.
Um 10:30 Uhr stehen wir auf den verwitterten gelb-orangen Klippen der Ponta da Piedade mit
ihren Brücken und Grotten. Da gerade Ebbe herrscht, ist eine Bootstour nicht möglich und so betrachten wir das Ganz von oben.
Heinrich der Seefahrer organisierte im 15. Jh. von Lagos aus zahlreiche Afrikaexpeditionen. 1415 startete unter anderem eine Flotte von 232 Schiffen zur Eroberung der maurischen Festung Gibraltar.
1433 segelte der Seefahrer Gil Eanes von Lagos aus als erster über das Kap Bojador hinaus. Das in der Westsahara liegende Kap galt damals als Grenze der Welt und ein Überschreiten schien unmöglich.
Die ersten afrikanischen Sklaven wurden 1444 nach Lagos transportiert und hier bis 1820 im Sklavenmarkt verkauft.
Albufeira, der touristischste Ort an der Algarve präsentiert sich uns im Moment als ruhiges besinnliches Städtchen – alles wartet auf die Feriengäste. Nach einem kurzen Spaziergang durch die leeren Gassen gibt es Mittagessen, direkt am Strand.
Heute Dienstag verlassen wir das schöne Portugal und fahren nach Andalusien/Spanien.