Gibraltar

29.10.-02.11.2020

Auf unserer Andalusien-Rundreise machen wir einen Abstecher nach Grossbritannien. Wir haben uns im spanischen San Roque - nahe der Grenze zu Gibraltar - einquartiert, denn die Preise auf der britischen Seite der Grenze sind ziemlich gesalzen.

 

Heute Freitag – unser erster Tag auf der 6.5km2 grossen Landzunge – beginnt schon mal etwas schwierig, denn wir finden – trotz Navi-Hilfe – die Einfahrt nach Gibraltar nur mit Mühe. Die Spanier machen es uns nicht einfach und wir sind uns doch schon einiges aus Südamerika gewohnt!!

Wir als einzige 'Portugiesen' weit und breit fallen den Grenzbeamten natürlich auch sofort auf und müssen zur Passkontrolle antreten. Zumindest verabschiedet uns die englische Beamtin sehr freundlich mit....'Thank you love!' :o)

 

Der Flughafen – der quer zur Landzunge liegt – bildet die eigentliche Grenze. Zum Wohnen bleibt da für die 34'000 Menschen nicht mehr viel übrig, denn ein Grossteil der Fläche wird vom 426m hohen Felsen eingenommen.

Als erstes fahren wir einmal rund um den alles dominierenden Felsen. Gibraltar musste sich oft gegenüber feindlichen Angriffen zur Wehr setzen und wir finden daher auf der ganzen Halbinsel verteilt zahlreiche Festungs-Anlagen und Verteidigungs-Stellungen.

Da wir mit unserem Auto nicht zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten im 'Upper Rock'-Naturpark fahren dürfen und wir nicht drei Stunden rauf und runter laufen wollen, buchen wir uns einen Führer mit Fahrzeug.

Der bringt uns zuerst zur St. Michaels-Höhle, eine der 150 natürlichen Höhlen, die den Fels wie einen Emmentaler-Käse durchlöchern. Diese lockt normalerweise mit Licht-Shows und Konzerten unzählige Touristen in ihre Tiefen. 

Einige dieser Tropfstein-Höhlen - vor allem solche in der Nähe des Ufers - dienten schon den Neandertalern als Behausung. 

Der nächste Stopp ist ein beliebter Aussichtspunkt auf dem Fels-Rücken. Hier leben die quirligen Berberaffen, die letzte in Freiheit lebende Affenpopulation in Europa.

Diese cleveren Tiere haben sich seit langem an uns Menschen gewöhnt und dementsprechend werden wir von den Älteren mit einem gelangweilten Blick begutachtet. Die Jungen sind noch sehr neugierig und immer auf der Suche nach etwas Essbarem. Also Autofenster geschlossen lassen und beim Aussteigen schnell die Türe wieder schliessen, sonst haben wir beim Runterfahren ein, zwei blinde Passagiere an Bord! ;o))

 

Für die Briten sind die Affen übrigens sehr wichtig, besagt doch eine Legende, dass mit dem Aussterben des letzten Affen auch die britische Herrschaft über Gibraltar beendet sein wird.

Great Siege Tunnels/Grosse Belagerungs-Tunnel

 

Die Great Siege Tunnels sind eine Reihe von Stollen und Kavernen im nordöstlichen Ende des Felsens von Gibraltar.

Diese wurden während der 4 Jahre dauernden Belagerung durch Franzosen und Spanier im späten 18. Jh. von den Briten aus dem Kalkfelsen gehauen.

 

Geplant war bis zu einem Felsvorsprung - The Notch - zu graben und auf diesem ein Geschütz für die ansonsten nicht gut einsehbare nordöstliche Grenze nach Spanien zu platzieren. Zur Belüftung gedachte Felsenfenster wurden jedoch bald zu Geschützstellungen umfunktioniert und der 'Notch‘ für eine Geschützbatterie ausgehöhlt. 

Im 2. Weltkrieg wurden weitere Festungsanlagen für die Unterbringung von bis zu 16‘000 Soldaten aus dem Felsen gehauen. Im Gegensatz zu den älteren Belagerungs-Tunnel sind diese Grabungen offensichtlich zu hastig durchgeführt worden, so dass die jüngeren Festungswerke infolge Einsturzgefahr heute nicht mehr betreten werden dürfen.

Nach einem typisch englischen Mittagessen - Fish & Chips - spazieren wir auf der Main Street durch die Fussgängerzone und lassen das Stadtleben auf uns einwirken.