29.-31.05.2021
Die letzten 32km durch die karibische Küstenebene nach Puerto Limón sind gesäumt von Bananen- und Kakaoplantagen. Hier landete Christoph Columbus 1502 auf seiner letzten Entdeckungsfahrt.
Die Stadt gilt als eher gefährlich und da wir keinen gesicherten Parkplatz für unseren Camper finden, verabschieden wir uns nach einer unspektakulären Stadtrundfahrt von der Atlantikküste.
Auf den nächsten 60km ins Landesinnere passieren wir als Teil einer Lastwagenkolonne eine Baustelle nach der anderen, da die Hauptstrasse zurzeit 4-spurig ausgebaut wird.
Wir sind froh, nehmen wir die hügelige schönere Rute und können in Siquierres die lange Kolonne wieder verlassen. Doch hoppala - jetzt geht es auf einer kurvigen, sehr steilen Strasse immer wieder rauf und runter bis wir eine Höhe von 1450m Höhe erreicht haben. Aber auch auf dieser Berg-und Talfahrt hängen wir schon wieder hinter schnaubenden Lastern!! Überholmöglichkeiten gibt es nur wenige und so geniessen wir die Aussicht über die hügelige Landschaft und die schnell kühler werdende Nachmittagsluft.
Kurz vor dem Eindunkeln erreichen wir Orosi auf 1100m Höhe.
Nach einer kühlen Nacht verabschieden wir uns von Pancho - er hat uns für 10$US vor seinem Haus schlafen lassen.
Weiter geht es in die höchsten Höhen von Costa Rica. Zuerst machen wir aber noch einen kurzen Halt in Cartago - der ehemaligen Hauptstadt - um die Basilika zu besuchen. Da aber gerade eine Messe gelesen wird und laut den Corona Vorschriften die erlaubte Besucherzahl erreicht ist, dürfen wir nicht rein. Draussen vor dem Absperrgitter knien und beten weitere Gläubige, während ringsum eine kleine Kirmes statt findet ;o)
Auf der Panamericana fahren wir die zahlreichen Kurven der Cordillera de Talamanca hoch - heute nicht hinter Lastern, es ist Sonntag - bis zur Ranger Station PN Los Quetzales. Es sieht nach Regen aus, die Chance einen Quetzal zu sehen gleich null und der 2 1/2km kurze Wanderweg für 12US$/Person auch nicht gerade der Renner!
Wir bleiben für die Nacht hier auf 2990müM. Die Temperatur fällt mit jeder Stunde. Neben der Faserpelzjacke graben wir auch wieder einmal unsere Schlafsäcke aus und starten die Heizung. Aussentemperatur 11°C - die Nacht kann kommen - wir sind bereit. Der Regen prasselt auf unser Dach und wir schlafen langsam ein.
Heute Montagmorgen strahlt die Sonne. Auf gehts zum Passo Cerro de la Muerte/Berg-Pass des Todes. Der Pass ist in Costa Rica mit ca. 3300m der höchste Punkt, der mit einem Auto erreichbar ist und zugleich der höchsten Punkt der Panamericana zwischen Feuerland und Alaska. Der Name stammt noch aus den alten Zeiten, als Handel mit Ochsenkarren über diesen Pass betrieben wurde und sich immer wieder tödliche Unfälle ereigneten. Heute schlängelt sich die Strasse zumeist durch den in den Wolken liegenden Nebelwald.
Etwas weiter gibt es die Möglichkeit auf einem kurzen aber steilen Aufstieg den Cerro La Asunción auf 3335müM zu erreichen.
Beim Raufklettern merke ich die Höhe deutlich, denn das Atmen fällt doch ziemlich schwer. Von hier oben sollte man bei klarer Sicht den Atlantik auf der einen und den Pazifik auf der anderen Seite sehen. Wir sehen nur Wolken!!
Anschliessend geht es praktisch 3000m schnurgerade steil runter zum Pazifik. Unsere Bremsen kommen dabei ganz schön ins Schwitzen.