14.-16.06.2021
Reise-Bücher und -Artikel sind voll des Lobes über die Peninsula Nicoya und locken mit wunderbaren Stränden, blauem Wasser und mit jeder Menge Abenteuer-Spass.
Zur Abwechslung nehmen wir daher eine Auto-Fähre und überschiffen in 1 1/2Std den Golfo de Nicoya. Auf einer guten Strasse fahren wir nach Nicoya, dann quer über die Halbinsel nach Sámara - ein kleines Küstennest am Pazifik - und quartieren uns auf einem Camping direkt am Meer ein.
Camping-Plätze in Süd- und Mittelamerika sind selten vergleichbar mit europäischen. Meistens steht man auf einem Parkplatz eines Hotels/Hostels, hat Zugang zu kalter Dusche und rustikaler Toilette. Der Anschluss ans 120V-Stromnetz mutet oft abenteuerlich an, Wifi ist eher selten.
Die Strände in Costa Rica sind beliebt bei Wellen-Surfern, vom Baden wird jedoch sowohl auf der karibischen wie auch auf der pazifischen Seite wegen gefährlichen Strömungen meistens abgeraten.
Obwohl weder Jahreszeit noch Mondphase ideal sind, fahren wir heute trotzdem nach El Ostional, um einzelne Meeres-Schildkröten bei der Eiablage zu beobachten.
Der abendliche Tropenregen ist auch gestern auf unser Camper-Dach und unsere Sonnenstore geprasselt und hat die Flüsse, die wir auf dem Weg dahin zu queren hätten, anschwellen lassen. Das Wasser ist somit mindestens knietief und die Furten sind sehr breit und sandig geworden - wir entscheiden uns für einen kleinen Umweg.
Nach einem guten Strassenabschnitt mit einem Belag aus Teer und Sand sind die letzten 20km mit zahlreichen Löchern übersät. 15km/h ist das höchste der Gefühle und unser Camper bzw. unsere Blattfedern quietschen und jammern unaufhörlich.
Nach 2 1/2Std kommen wir - 1km vor El Ostional - an eine weitere Flussquerung. Diese ist zwar nicht breit, das Wasser hat sich aber zu tief eingegraben. Unser langes Camper-Hinterteil würde aufschlagen, bevor wir das gegenüberliegende Ufer rauffahren könnten.
So brechen wir dieses Fahr-Abenteuer ab und machen uns auf, die 25km zurück nach Sámara möglichst zahnschonend hinter uns zu bringen!