05.-12.09.2022
Unseren Städtetrip wollen wir mit etwas Natur-lichem unterbrechen. Wir tauschen Strassenlärm mit dem Gekreische von Vögeln und dem Plätschern von Bächen.
Schon die Einfahrt in den Nationalpark Sierra de Órganos ist atemberaubend. Aufrecht stehende Felsformationen, wie Orgelpfeifen aneinandergereiht, ragen aus dem Grün.
Bei unserer Ankunft stellen wir fest, dass wir den ganzen Park für uns alleine haben - es ist Montag.
Der Magen knurrt und die Feuerstelle wartet schon. Schnell etwas Holz sammeln, Feuer machen - erweist sich wegen dem starken Wind als schwierig - Cervelat auf den Grill und Wein öffnen - herrlich!
Aber kaum haben wir gegessen, beginnt es zu regnen. Um 20 Uhr sind wir im Bett - es regnet die ganze Nacht.
Zum Frühstück blinzelt die Sonne zwischen den Wolken durch und bevor der Himmel wieder die Schleusen öffnet, laufen wir zwei Stunden lang um die verschiedenen Felsformationen dem Sendero El Campanario entlang. In dieser atemberaubenden Landschaft wurden viele Westernfilme gedreht wie zum Beispiel 'Carretas Guerreras‘ mit John Wayne und Glen Ford - 'The Revenge‘ mit Kevin Costner - 'Bandidas‘ mit Salma Hayek und Penelópe Cruz.
Viel Regen und doch haben wir immer wieder Glück und sind rechtzeitig zuhause im Trocknen. Unser nächster Wandertag wird wieder einmal eine kleine Überlebensübung ;o)
Auf einem gut markierten Weg geht es hoch auf einen Sattel mit wunderbarer Aussicht über die Ebene bis zu einem Höhleneingang. Ausser einem an uns vorbei rasenden Halsbandpekari sind wir alleine unterwegs. Aber plötzlich verliert sich der Wanderweg im Nichts. Wir zwängen uns im steilen Gelände durchs Dickicht, um die stachligen Kakteen und Dornenbüsche herum und unser einziger Wegweiser ist Kuhs******e!! Wir wundern uns sehr, wie diese grossen Viecher das bewerkstelligen und hier durchkommen.
Unten auf der Ebene treffen wir dann auf unsere Lebensretterin. Jetzt müssen wir aber noch irgendwie auf die andere Bergseite. Wir entdecken einen kleinen Canyon, der im Moment nur wenig Wasser führt und der uns schliesslich den Weg zurück weist. Kaum im Camper angekommen, giesst es in Strömen und das Wasser fliesst in Sturzbächen die Hänge herunter.
Es lässt Röbä keine Ruhe, dass wir den Rundweg ab der Höhle nicht gefunden haben. Also machen wir uns am nächsten Tag auf, den Zugang von der Gegenrichtung her zu finden.
Begleitet werden wir diesmal von Baloo dem Parkhund, der zu unserem Erstaunen wie eine Bergziege die steilen Felsbrocken meistert. Nach einer anstrengenden Kletterpartie erwartet uns ganz oben eine wunderbare Aussicht über den Park. Wir stehen vor einer 10m hohen Felswand und unten geht der Weg weiter!
Wenn der Hund das kann, kann ich das auch ;o)
Mit Hilfe eines Seils, das oben an einem Busch befestigt ist, seilen wir uns ab. Unten stellen wir zu unserer grossen Enttäuschung fest, dass dieser Weg auch wieder ins Nichts führt. Wir sind zwar nur noch 20m vom Höhlenausgang entfernt, hören Stimmen von Menschen in der Höhle, aber es führt kein Weg durch das dornige Dickicht. Das heisst - umkehren und den anstrengenden Weg wieder zurück.