22.-23.05.2024
Am Mittwoch, nach 4 Tagen Rast am Golf von Kalifornien, fahren wir weiter in den Norden von Mexiko, durch die westlichen Ausläufer der Sierra Madre Occidental - karge Hügelketten und ausgedehnte Landwirtschaftsflächen. Der Mais ist abgeerntet, die riesigen Flächen werden bald abgefackelt und dann für die nächste Saat bereit gemacht.
Die Landstrasse ist in relativ gutem Zustand und so geht es zügig durch die ausgedörrte Landschaft. Einige
Frucht-, Gemüse-, Fahrzeug- und Drogenkontrollen, sowie Geschwindigkeits-Schwellen und ab und zu ein Hinweisschild 'Achtung Puma' bringen etwas Abwechslung ins ansonsten eintönige Geschehen.
Neben den absichtlich gelegten Bränden - Unkrautbeseitigung der Bauern - sieht man auch hier immer wieder spontan in Brand geratene Höhenzüge. Es ist über 40°C warm und die Hänge sind knochentrocken.
Vor uns beginnt sich der Verkehr zu stauen - Zeit für eine kurze Mittagsrast unter einem schattenspendenden Baum. Die Fahrzeugkolonne wird rasch länger. Nach einer halben Stunde - wir wären bereit für die Weiterfahrt - gehen wir dem Stau auf den Grund.
Eine kleine Gruppe Frauen hat die Überlandstrasse blockiert und verlangt, dass sich die Feuerwehr, die Regierung, oder wer auch immer, den Bränden annimmt. Natürlich können wir uns mit ihrem Anliegen solidarisieren und werden ihr Anliegen in die Welt hinaustragen. Die anwesenden Polizeibeamten, das Militär und die männliche Dorfbevölkerung hingegen sind der Ansicht, dass sich das Problem nach einiger Zeit eh selber lösen wird.
In Erwartung eines längeren Disputs bzw. Verkehrsstaus kehren wir um und suchen uns einen anderen Weg nach Culiacán, der Hauptstadt des Bundesstaates Sinaloa. Auf dem Parkplatz eines Walmart-Supermarkts finden wir einen ruhigen, aber feucht-warmen Standplatz für die Nacht.
Am nächsten Morgen beschliessen wir diesen Donnerstag zu einem reinen Fahrtag zu machen. Via Los Mochis fahren wir in den Bundesstaates Sonora ein, wo wir nach über 400km Fahrt bei Navojoa in die Sierra Madre nach Álamos einbiegen.