17.-22.07.2024
Der Ruf ist dem Valle de Guadalupe - DAS Weingebiet Mexikos - lange vorausgeeilt. Viele Reisende haben geschwärmt von den guten Tropfen, die wir hier vorfinden werden. Das Weinanbaugebiet konzentriert sich hauptsächlich um die südlichere Hälfte dieses Tales. Wir haben die Qual der Wahl zwischen über 150 Weinproduzenten. Los geht’s!
Unser erster Besuch gilt dem Weinproduzenten Bruma. Das architektonisch-moderne und sehr stilvolle Ambiente dieses Weinproduzenten entschädigt den langen staubigen Anfahrtsweg. Leider - so wird uns mitgeteilt - gibt es ohne Reservation keine Degustation - und es ist noch nicht einmal Wochenende!
Im hauseigenen Restaurant 'The Wine Garden' bestellen wir ein Glas Rot- und Weisswein. Naja, die Architektur gefällt uns besser!
Ganz in der Nähe befindet sich der grösste Weinhersteller des Tales - L.A. Cetto. Wir probieren acht Weine und werden sehr kompetent durch die Degustation geführt. Die Weine munden uns und so setzen wir uns in den Garten und lassen den Tag mit einer Charcuterie-Platte und einem Glas Petite Sirah ausklingen. Auch das Angebot auf dem grossen Gelände zu übernachten, nehmen wir gerne an.
Morgens um 10.30 Uhr sind wir schon wieder unterwegs. Wir wollen heute Produzenten in der hinteren Reihe und nicht direkt an der Hauptstrasse besuchen. Über miserable löchrige Erdstrassen fahren wir im Schneckentempo durch das Weingebiet. Etwas Gutes hat es, so können wir von einer Degustation zur nächsten den Alkohol etwas verdauen ;o)
Da wir aus der Schweiz sind, werden wir zu Sol y Barro geschickt. Der 84 jährige Schweizer Aimé Desponds aus Lausanne produziert nicht nur guten Wein, er hat auch durch seine einzigartige Talent-Mischung ein kleines Bijou-Anwesen geschaffen.
Übernachten können wir beim Weinproduzenten Bibayoff auf russischem Terrain. Die Familie ist vor über 100 Jahren aus Russland ausgewanderte und hat sich hier im Tal niedergelassen.
Fazit unserer Weinreise durch das Weingebiet Valle de Guadalupe:
Viel vorausgehendes Lob erhöht die Erwartungen, die für uns leider nicht erfüllt wurden oder unser Wein-geschmack unterscheidet sich sehr von dem anderer Reisenden.
Nach dem Überqueren einiger Hügel erreichen wir Ensenada und werden bald vom altbekannten Pazifik-Nebel umhüllt. Die Temperaturen hier am Meeres-Ufer sind merklich tiefer als im Landesinnern - mindestens solange bis sich die Sonne um die Mittagszeit zu zeigen beginnt. Die Wellen des Pazifiks erinneren an einen näher kommenden Güterzug, der alle 7 Sekunden mit lautem Donnern auf die unter uns liegende, 8m hohe Klippe prallt. Das Zurückfliessen des Wassers ist unterlegt vom Scheppern der rollenden Basaltsteine - eine Geräuschkulisse, die wir schon länger nicht mehr gehört haben.
Wir legen hier einige Tage Rast ein, sichten die unzähligen Fotos und lassen es uns gut gehen.