Kurioses, Auffallendes, Spezielles, für uns Ungewöhnliches, einfach alles was wir in ganz besonderer Erinnerung behalten wollen - vielleicht auch für dich von Interesse - hier zusammengefasst aus den einzelnen Ländern.
Als der Flugzeugträger USS Midway im Jahre 1945 - 8 Tage nach dem Ende des 2. Weltkrieges - in den USA ins Wasser gelassen wurde, war es das grösste Schiff der Welt. In den 47 Dienstjahren (u.a. im Vietnam- und Irak-Krieg) hat man es mehrmals modernisiert und vergrössert.
Das mittels Dampfturbinen angetriebene, 305m lange Schiff konnte vollbeladen - 69'000t - mit über 60km/h durchs Wasser pflügen. Auf seinen 18 Etagen fanden 137 Fluggeräte und 4'500 Personen ihren Platz. Pro Tag wurden 13'000 Mahlzeiten zubereitet, 1'000 Brote gebacken und 2'790kg Wäsche gewaschen.
1992 wurde der Flugzeugträger aufs Altenteil versetzt und dient seit 2004 in San Diego/USA den Technik-interessierten Touristen als Museums-Schiff.
Millionen von Mormonen-Zikaden suchen aktuell den mittleren Westen der USA heim. An sich sind die lauten Insekten harmlos, ihre schiere Menge hat trotzdem einen gewaltigen Einfluss auf die Natur (und den Schlaf der Menschen) in der Gegend.
Aber warum sind es so viele? Ausnahmsweise ist mal nicht der Klimawandel schuld - sondern ein besonderes Phänomen, dass nur alle 221 Jahre auftritt. In dieser Gegend gibt es Zikaden, die alle 17 Jahre schlüpfen und solche, die es alle 13 Jahre tun. 2024 ist ein Jahr, wo beide Arten gleichzeitig schlüpfen, sich paaren und zu schwärmen beginnen. Millionen dieser Tiere haben Nevada im Frühling in Beschlag genommen und machen das Befahren der Strassen zu einer Rutschpartie. Nach wenigen Wochen ist der Spuk vorbei - einige Nachzügler und die Körpersaft-Spuren auf den Strassen zeugen von diesem gewaltigen Natur-Ereignis.
Auf dem Rückweg vom Craters of the Moon National Monument besuchen wir die Geburtsstätte der Kernspaltungsenergie, den Experimental Breeder Reactor No 1 / EBR1.
Mit dem Bau des EBR1 verfolgte die USA zwei Ziele:
Im Dezember 1951 produzierte EBR1 als erster nuklearer Reaktor nutzbare elektrische Energie mittels Kernspaltung. 2 Jahre später erreichten die Nuklear-Pioniere auch ihr zweites Ziel.
Natürlich war auch das Militär am Experimentieren. Die USA glaubte zu dieser Zeit ernsthaft - 1950er Jahre, Kalter Krieg - dass die Sowjetunion bereits über Flugzeuge mit Nuklearantrieb verfügten. Unsummen wurden von der Air Force in die Entwicklung eines nuklear-betriebenen Düsenflugzeuges investiert. 10 Jahre später wurde das Projekt 'Flugzeug mit Nuklearantrieb' wieder zu Grabe getragen.
Die Navy hingegen war erfolgreicher - zahlreiche U-Boote und Schiffe mit Nuklearantrieb durchpflügen inzwischen die Weltmeere.
Das riesige Forschungsgelände in der Prärie von Idaho dient auch heute noch der Nuklear-Forschung (zivil und militärisch). Einer der uns begleitenden Wissenschaftler arbeitet zurzeit an der Miniaturisierung von Kern-Reaktoren. Er ist überzeugt, dass 2030 die ersten transportablen 75 Megawatt-Reaktoren ihre Serienreife erreichen werden.
Welche Arten der Energieerzeugung unsere Zukunft prägen werden - Kernspaltung, Kernfusion, Fossile Brennstoffe, Geothermie, Wasser-/Wind-/Sonnen-/Gezeiten-Kraftwerke, etc. - wir wissens in wenigen Jahrzehnten!
Die arktische Tundra in Kanada hat einige interessante Besonderheiten auf Lager. Zwei davon sind in der baumlosen Landschaft kaum zu übersehen - Fuchsbauten und Pingo.
Füchse graben ihre Höhlen gerne an wärmeren, nach Süden gerichteten Gegenden. Das Graben belüftet den Boden und beschleunigt das Kompostieren von Kot, Urin, Nahrungsresten und Pflanzenmaterial. Der Kompost wiederum ermöglicht ein verstärktes Pflanzenwachstum um und auf dem Fuchsbau. Über die Zeit führt dies zu einer merklichen Erhöhung der Vielfalt von Fauna und Flora an dieser Stelle und damit der Biomasse - ein länglicher Erdhügel beginnt zu entstehen und wächst weiter, lange nachdem die Füchse den Bau verlassen haben!
Rundliche Hügel in der Landschaft sind hingegen keine Fuchsbauten sondern Erdhügel bzw. Pingoes. Das Innere der Hügel besteht aus einem Eiskern, der mit einer Vegetationsschicht bedeckt ist. Voraussetzung für die Entstehung eines Pingo ist Permafrost sowie eine wasserhaltige aber noch nicht gefrorene Schicht im Erdreich. Gefriert dieses zufliessende Wasser, dehnt es sich aus, kann aber wegen des darunterliegenden Permafrosts nur in die Höhe wachsen - ein Pingo entsteht. Je nach Grösse dieser Wassermenge können Pingoes einen Durchmesser von bis zu 600 Metern und eine Höhe von bis zu 60 Metern erreichen.
Sollte der Eiskern irgendwann mal schmelzen, fällt der Pingo in sich zusammen und bildet eine Krater-ähnliche Vertiefung im Boden.
Im Gegensatz zu den USA sind die in Kanada lebenden Indianer prominenter ins gesellschaftliche Leben integriert und teilen sich oft die Verwaltung von Dörfern oder Städten mit den gewählten Regierungsorganen. Die über 600 Stämme werden als 'First Nations' umschrieben, viele ihrer Stammes-Mitglieder sind weisser Hautfarbe und von uns Kaukasiern kaum zu unterscheiden.
Totem-Pfähle sind ihr auffälligstes Kulturgut und im Westen von Kanada oft anzutreffen. Im Zentrum der Stadt Duncan, die sich selbst als 'City of Totems' bezeichnet, stehen auffällig viele solcher Exemplare. Auf einem 1 1/2-stündigen Spaziergang schauen wir uns diese uralte Schnitz-Tradition etwas genauer an.
Die Errichtung eines Totem-Pfahles, freistehend oder als Bestandteil eines Hauses, war mit der Durchführung eines Potlatches - Fest des Schenkens - verbunden, bei dem die Stellung der Familie in der sozialen Hierarchie ihres jeweiligen Stammes bestätigt wurde.
Die Totem-Pfähle erzählten die Geschichte einer Familie (Wappen, Vorfahren, Familienmitglieder, Wohlstand), stellten das Alltagsleben (Adler, Rabe, Eule, Bären, Wolf, Biber, Killerwal, Lachs, Frosch) und Mythen und Sagen nach (Thunderbird, See-Schlangen, Hexen, Natur-Gottheiten). Sie hatten keine religiöse Bedeutung, sondern eine soziale und politische Funktion. Sie sind auch nicht mit dem Marterpfahl zu verwechseln, der von indigenen Völkern anderer Regionen Nordamerikas zur Folterung von Gefangenen verwendet wurde.
Obwohl wir schon öfters in den USA unterwegs waren, gibt es immer wieder einiges - für uns Kurioses - zu entdecken!
Ganz speziell haben uns all die riesigen Lebensmittel/Verpackungen das Leben schwer gemacht. In unserem kleinen Kühlschrank hat keine 2-Liter Flasche Milch oder Fruchtsaft Platz. Fleisch, Gemüse, Früchte, Nüsse, Crackers, Rahm, Frischkäse, etc. kommen oft in überdimensionierten Portionen - und schliesslich wollen wir ja auch nicht zwei Wochen lang das Gleiche essen!!
Ab und zu überraschte uns ein Supermarkt mit umweltfreundlichen Ideen, wie abgelaufene Backwaren günstiger zu verkaufen oder den Offenverkauf von Teigwaren, Nüssen, Trockenfrüchten, Kaffee, Frühstücksflocken bis zu Süssigkeiten (nur in Kalifornien).
Eher etwas gewöhnungsbedürftig waren die Schweineköpfe im Tiefkühlregal ;o)
Unten Aufgelistetes hat uns in Erstaunen versetzt, ein Lächeln oder auch ein Stirnrunzeln entlockt.
Zahlreiche Abenteurer und eine wachsende Anzahl von Siedlern scheinen die Ursache gewesen zu sein, dass im Texanischen Wüstenort San Angelo - neben Einkaufsläden und Saloons - auch einige Bordelle die breite Hauptstrasser zu säumen begannen.
Prostitution und Bordelle sind inzwischen illegal in Texas, es drohen bis zu 10'000$ Strafe und jahrzehntelange (!) Gefängnisstrafen. Daher wird eines dieser Bordelle - Miss Hattie's Bordello - seit einigen Jahren nur noch als Museum betrieben.
Gemäss der lokalen Legende - die Historiker sind sich über die Details nicht einig - wurde das Bordell durch eine Mrs. Hatton geführt, während ihr Mann einen einträglichen Saloon im Erdgeschoss betrieb.
Während die Frauen sich in den zahlreichen Einkaufsläden der Stadt vergnügten, erledigten ihre Ehemänner die lästigen - jedoch auch bereits damals notwendigen - Bank-Geschäfte. Was die Ehefrauen jedoch nicht wussten war der Umstand, dass ihre Männer nach dem Geschäftlichen über einen Geheimgang im Keller der Bank ins Bordell rüber wechseln konnten und dort ihrerseits das Vergnügen suchten.
Schwarzer Knoblauch (SK) ist eine Art gealterter Knoblauch. Der Prozess zur Herstellung von SK kommt ursprünglich aus Ostasien und wurde von Gerry, unserem Gastgeber in Monterrey, auf die Mexikanischen bzw. Nordamerikanischen Bedürfnisse adaptiert.
Den Knoblauch-Knollen wird in einem ca. 18 Tage dauernden Niedergar-Prozess - mit periodisch wechselnden Temperaturen zwischen 60-90°C - die für den typisch bissigen Knoblauch-Geschmack verantwortlichen Enzyme verändert. Zusätzlich wird dabei den Knoblauch-Zehen ein grosser Teil ihrer Feuchtigkeit entzogen,
Die resultierenden, klebrig-weichen, schwarzbraunen Knoblauch-Zehen besitzen einen ungewöhnlichen Geschmack, der uns an Lakritze, Karamel, gebratenes Fleisch oder an geröstete Zwiebel erinnert.
Der Schwarze Knoblauch wird vor allem für seine guten gesundheitlichen Einflüsse hochgeschätzt, ist aber auch in kulinarischer Hinsicht eine ungewöhnliche Bereicherung.
Angesichts der sehr grossen Nachfrage hat Gerry vor kurzem eine neue Produktionsstätte bezogen mit dem Ziel, seine heutige Verarbeitungs-Kapazität von 3 Niedergar-Öfen (1 Tonne Knoblauch/Monat) bald auf 20 Öfen erhöhen zu können.
Inzwischen haben wir uns daran gewöhnt, dass in Mexiko die Geschwindigkeitsbegrenzungen und die Strassenmarkierungen (doppelte, einfache oder gestrichelte Linie) nur eine Empfehlung darstellen.
Eine der auffälligsten Besonderheiten beim Autofahren in Mexiko ist aber das Fahren und Überholen auf Landstrassen.
Mit entsprechenden Schildern wird darauf hingewiesen, dass der Langsamverkehr den Randstreifen befahren soll, damit die schnelleren Fahrzeuge einfacher überholen können.
Meistens stellt diese Erwartungshaltung kein Problem für uns dar. Wenn jedoch auf einer Berg-Strasse mit doppelter Sicherheitslinie und ruppigem Randstreifen ein Lastwagen auf unserer Spur wild hupend entgegenkommt und (offensichtlich zu Recht) erwartet, dass wir für ihn auf den Randstreifen ausweichen – dann macht sich bei uns Unmut über diese doch etwas ungewöhnliche Regelung breit ;o))
In all den Länder, die wir bis heute bereist haben und von all den verschiedenen mehr oder weniger kulinarischen Spezialitäten, die wir probiert haben – eines hat uns immer gefehlt – gutes knuspriges Brot. Von Toastbrot über gummi-weiches Süssgebäck bis hin zum Zähne knackenden Frühstücks-Kräcker – nichts hat uns wirklich geschmeckt. Also warum backen wir nicht selber Brot?
Wir haben keinen Backofen im Camper und führen auch keinen Omnia-Backtopf in unserem Küchensortiment mit. Also warum nicht in einer normalen Pfanne Brot backen?
Hier in Mexiko hatten wir genügend Zeit, uns dieser Herausforderung zu stellen. Nach mehreren Versuchen stimmen nun Rezept und Backzeit soweit überein, so dass wir nun, wenn immer nötig, ein für uns schmackhaftes Brot auf den Tisch kriegen.
Unser Camper-Brotrezept
Mischen, 10 Min. gehen lassen.
Mischen, Hefe-Flüssigkeit dazu, mischen – Teig muss weich sein – 1 Std. an einem warmen Ort gehen lassen. Wenn die Sonne nicht scheint, einen Topf heisses Wasser unter die Schüssel stellen und alles gut einpacken.
Teig kurz durchkneten und in Teflon-Pfanne – d=25cm – legen, nochmals 30 Min. gehen lassen.
Zugedeckt auf kleinster Flamme 35 Min. backen, nach 15 Min. Deckel leicht öffnen damit der Dampf abziehen kann. Brot wenden, zweite Seite gleich wie erste backen.
Nachdem wir im Newsletter August 2022 die Überarbeitung unseres Sicherheits-Konzepts erwähnt haben, sind inzwischen zahlreiche Anfragen bezüglich unseren Massnahmen eingegangen.
Bevor ich auf die gewünschten Details eingehe, möchte ich aber vorausschicken, dass wir uns auf unseren Camper-Reisen sehr selten unsicher gefühlt haben.
Trotzdem - Vorsicht ist die Mutter der Porzellan-Kiste !
Seit 1998 sind wir in Europa und ab 2016 in den Amerikas mit einem Camper unterwegs. Die dabei gemachten Erfahrungen haben uns gezeigt, dass das persönliche Verhalten so wichtig, wenn nicht gar wichtiger als alle technischen Sicherheits-Massnahmen ist:
Untenstehend die wichtigsten Massnahmen - mit den entsprechenden 'Räuber'-Geschichten :o))
Daniél - unser Gastgeber in Jalpan de Serra - fährt uns über ausgewaschen Erdstrassen in die Hügel der Sierra Gorda zu einem der wenigen Orte, wo Pulque noch auf traditionelle Art und Weise produziert wird.
Don Pedro, der 77-jährige Tlachiquero/Pulque-Hersteller freut sich über unseren Besuch und zeigt uns stolz seine Finca mit Maguey/Agaven. Mindestens 7 Jahre dauert es, bis eine Agave ihre erste und einzige Blüte entwickelt, um danach - in kurzer Zeit - ihr Zeitliches zu segnen. Bevor es jedoch soweit ist, höhlt der Tlachiquero die Pflanze aus und startet damit den Pulque-Produktionsprozess.
Dreimal am Tag - 06.00, 14.00, 22.00 Uhr - schöpft Don Pedro das in den ausgehöhlten Agaven angesammelte Aguamiel/Honigwasser ab. Bis zu 70 Liter dieser Flüssigkeit erntet er so täglich, doch auch die zahlreich anwesenden Bienen und Wespen bekommen ihren Anteil.
Sobald das Aguamiel das Herz der Agave verlassen hat, beginnt der intensive, bakterielle Fermentierprozess. In wenigen Stunden wird aus dem lieblichen Honigwasser das 2-6 Vol.% Alkohol enthaltene, milchig-trübe Pulque.
Don Pedro's Pulque schmeckt uns - im Gegensatz zu dem was man uns bis anhin in Pulquerias serviert hat - ausgezeichnet. Das säuerliche Getränk riecht erfrischend exotisch, entwickelt laufend grosse Mengen Kohlensäure und gärt auch im Magen munter weiter ;o))
Pulque verdirbt leider schnell, ist nicht lager- oder transportfähig und daher ist das traditionsreiche Getränk auch in Mexiko kaum noch erhältlich. Gegen Bier, Wein oder Tequila hat das mexikanische Nationalgetränk heute auch keine Überlebenschance mehr und wird vermutlich bald vom Aussterben bedroht sein - schade.
Die in Mexiko hauptsächlich kultivierte Vanilla Planifolia gehört zur gleichen Pflanzenfamilie wie die in Madagaskar kultiviert Bourbon-Vanille.
Vanille ist eine Kletterpflanze und rankt bis zu dreissig Meter am Stamm eines Baumes oder Pfahles hoch. Die Sprösslinge der Vanillepflanze benötigen etwa drei Jahre, bis sie zum ersten Mal Blüten und Vanilleschoten ausbilden. Nach der meist manuellen Bestäubung wachsen innerhalb von neun Monaten die fast geschmacksneutralen grünen Kapselfrüchte aus der Blüte. Erst durch die anschliessende Fermentierung entstehen die bekannten dunklen Vanilleschoten.
Zur Zeit der Azteken war Vanille ein wesentlicher Bestandteil der Trinkschokolade 'Xocoatol'. Heute wird sie in Mexiko vor allem zum Verfeinern von Süssspeisen und Gebäck aller Art benutzt, aber auch zum Würzen von Fleisch oder Fisch.
Tejate - ein traditionelles alkoholfreies Mais-Kakao-Getränk aus Oaxaca
Oaxaca - im gleichnamigen Bundesstaat - ist das Zentrum der mexikanischen Mezcal-Produktion. Im Gegensatz zu Tequila - dem berühmtesten Mezcal - werden die eigentlichen Mezcales noch mehrheitlich in Kleinbetrieben und aus zahlreichen - zum Teil wild wachsenden - Agaven-Arten hergestellt.
In der Destillerie El Rey de Matatlán lassen wir uns in die Geheimnisse von Mezcal einführen.
Als weiterer grosser Unterschied zu Tequila kochen die Mezcaleros die Agaven-Herzen/Piñas in grossen Gruben im Erdboden/Palenques. Diese Gruben werden mit heissen Steinen ausgelegt, darauf kommen die Piñas und werden mit Palmmatten und mit Erde abgedeckt. In dieser Grube verbleiben sie drei bis fünf Tage, um das Aroma des Bodens und des Rauchs aufnehmen zu können.
Der restliche Herstellungs-Prozesses deckt sich mit dem von Tequila (zerquetschen, fermentieren, 2x destillieren, lagern oder direkt in Flaschen abfüllen).
Dabei unterscheidet man drei Altersstufen:
Im Gegensatz zu vielen anderen Spirituosen wie Whisky, Rum, Cognac oder Tequila bevorzugen Liebhaber von Mezcal oft nicht gelagerte Brände gegenüber den gereiften und durch die Fasslagerung milderen Sorten. Frisch gebrannter Mezcal weist dementsprechend oft einen rauen und oftmals auch rauchigen Agavengeschmack auf.
Einige Mezcal-Marken enthalten eine Motten-Raupe in der Flasche. Diese Raupen werden als Gusano/Wurm bezeichnet. Mezcal aus raupenbefallenen Agavenblättern sollen einen etwas anderen Geschmack als der von unbefallenen besitzen.
Zum Mezcal wird üblicherweise ein mit einem rötlichen Gewürz bestreuter Orangen-Schnitz serviert. Bei dem Gewürz handelt es sich um Chilisalz mit Pulver der getrockneten und zerstampften Raupe/Sal de Gusano – Prost!
16.-20.02.2022
Unser letzter Halt bevor wir Puerto Escondido erreichen ist die Meeres-Schildkrötenstation Sirenito Macho von Javier. Seit 20 Jahren fährt er - falls genug Geld für Benzin vorhanden ist - ab 22 Uhr für mehrere Stunden den 18km langen Strand ab, auf der Suche nach frisch gelegten Schildkröteneiern, immer im Wettrennen mit vier- und hauptsächlich zweibeinigen Nesträubern. Die Eier gelten bei der männlichen Bevölkerung als aphrodisierend. Die gefundenen Eier hätschelt und bewacht Javier anschliessend in seinem 'Kindergarten‘ je nach Schildkrötenart - zwischen 45 und 60 Tagen.
Zwei Nächte begleiten wir Javier mit seinem Quad auf der Suche nach diesem kostbaren Gut. In der ersten Nacht haben wir leider kein Glück. Um 22 Uhr fahren wir los und kommen zu spät - zwei Nester sind schon geplündert. Bei der dritten Spur scheint es der Schildkröte wegen dem mit Plastik verschmutzten Strand nicht gefallen zu haben. Sie hat umgedreht und ihre Spur verschwindet im Meer.
Am anderen Morgen wollen wir uns den Strand einmal bei Tageslicht ansehen. So schön der Strand auf der einen Seite ist, so erschreckend ist es zu sehen, wie viel Plastik das Meer anschwemmt und wie viel Abfall von den Bewohnern deponiert wurde. Dadurch hat es eine Schildkröte gar nicht so einfach einen guten Eiablageplatz zu finden.
Das Glück ist diesmal unser Begleiter!
Wir starten um 23 Uhr und fahren schon nach ein paar hundert Metern an eine 1.80m lange Laúd/Leder-Schildkröte. Mit den Hinterflossen gräbt sie ein 70cm tiefes Loch um ca. 90 Eier abzulegen. Javier holt die Eier aus dem Loch und ich packe sie in eine Plastiktüte, um sie vor der Auskühlung zu schützen. Sie sind mit etwas Schleim umgeben und nicht druckfest. Sobald die Laúd ihre Eier abgelegt hat, schliesst sie das Loch sorgfältig wieder, drückt mit ihren Hinterflossen den Sand fest und tarnt das Nest, indem sie den Sand oberflächlich hin und her verteilt. Der ganze Prozess dauert etwa 2 Stunden.
Wir fahren zurück, und platzieren die Eier im Sand der Baby-Station.
Inzwischen es ist 01.30 Uhr - und weiter geht die Suche. Wir finden noch drei weitere Laúds, die gerade im Begriff sind, einen geeigneten Platz für die Eiablage zu finden. Diesmal darf Röbä Geburtshelfer spielen und die Eier aus dem Loch holen.
Es ist unglaublich faszinierend diesen riesigen Schildkröten zuzuschauen, mit welcher Präzision und Geschicklichkeit sie die Löcher graben, die Eier ins Nest flutschen lassen und dabei immer wieder tief Luft holen.
Das letzte Nest, das wir entdecken, gehört einer Golfina. Sie selbst ist aber schon lange wieder in die Tiefen des Ozeans abgetaucht. Um 04.00 Uhr morgens, ihre 79 Eier in einem sicheren Nest vergraben, fallen wir todmüde aber glücklich ins Bett.
Nach nur gerade vier Stunden Schlaf stehen wir wieder in der Baby-Station. Viele kleine 'Golfina-Schildchrötli' sind geschlüpft und möchten ins Meer entlassen werden. Das wollen wir uns nicht entgehen lassen.
Obwohl ich den zahlreichen Variationen von Mais- und Weizen-Fladen nicht viel abgewinnen kann, kommt man in Mexiko kaum um diese Gerichte herum. Selbstverständlich haben wir einige der zahlreichen Abwandlungen probiert.
Tortillas/kleine Kuchen
Im Gegensatz zu Spanien (Omelett aus Eiern und Kartoffeln) sind die mexikanischen Tortillas dünne Fladen aus Mais- oder Weizen-Mehl. Ein mexikanisches Essen ohne Tortillas ist kaum denkbar. Die Fladen legen die Mexikaner oft als Beilage in ein Körbchen mit buntem Tuch zum Warmhalten.
Der traditionelle Herstellungsprozess der Mais-Tortillas ist recht aufwändig. Zuerst werden die Maiskörner in einer alkalischen Kalkwasserlösung gekocht. Dieser Prozess (Nixtamalsation) macht das in den Körnern enthaltene Vitamin B für den Körper verfügbar und verbessert außerdem Geschmack und Backeigenschaften. Dabei löst sich auch die Schale, sodass der Mais zerdrückt und erneut gekocht werden kann. Aus der Masse wird anschließend ein Teig geknetet, der in einer Pfanne oder auf einer heissen Eisenplatte gebacken wird.
Tortilla ist die Grundlage vieler mexikanischer Fladen-Gerichte.
Enchiladas/mit Sauce übergossen
Enchiladas sind weiche Tortillas,, die mit einer Sauce übergossen werden. Der Name Enchilada kommt vom spanischen Verb enchilar und heißt wörtlich „mit Chili-Sauce versehen“. Die Füllung besteht meistens aus Fleisch, kann aber auch Rührei, Gemüse oder Chili enthalten. Die Soße ist ebenfalls beliebig, die bekanntesten Enchiladas werden mit Mole, einer braunen Sauce aus Chilis und Kakao, zubereitet. Oft werden noch Rahm, geriebener Käse, Frühlingszwiebeln oder Salat hinzugegeben.
In unserem Fall bestand die Sauce aus einer roten Mole und die Füllung aus Käse.
In Mexiko-Stadt kann man Enchiladas Suizas/Schweizer Enchiladas essen, welche mit Käse überbacken serviert werden.
Burritos/Eselchen
Burritos bestehen aus Weizen- oder Mais-Tortillas, die belegt und zu einem Zylinder gerollt werden. Authentische Burritos sind in der Regel sehr dünn und enthalten nur eine oder zwei Zutaten, wie gebratenes Rindfleisch, Reis, Kartoffel, Bohnen oder Käse. Die internationalen ‘Abwandlungen’ hingegen sind oft prall gefüllt.
Tacos & Sopes
Tacos sind kleine Mais- oder Weizen-Tortillas – gebacken oder frittiert - die mit verschiedenen Fleisssorten gefüllt sein können. Sopes sind ein bisschen dicker als Tacos und verfügen über einen Teigrand, damit die flüssigen Zutaten nicht rauslaufen.
Unser Favorit sind Tacos al Pastor/nach Schäferart, bei dem Schweinefleisch ein bis zwei Tage lang in eine Marinade aus getrockneten Chilis gelegt und dann ähnlich wie ein Döner mit einer offenen Gas-Flamme an einem sich drehenden Spiess gegrillt wird.
Wenn das Fleisch fertig gegart ist, wird es mit einem großen Messer dünn vom Fleisch-Spiess geschnitten und zusammen mit kleinen Tortillas/Tacos serviert. Oft fragt der Taquero, ob man die Tacos mit Verdura/Gemüse haben möchte. Gemeint sind dann Cilantro y Cebolla/Koriander und Zwiebel.
Je nach Geschmack werden die Tacos al Pastor dann noch mit Limettensaft und einer der zahlreichen Chili-Saucen gewürzt.
Fajitas/Gürtelchen
Fajitas entstanden offensichtlich in den 1930ern im Süden und Westen von Texas. Um beim Viehtrieb die Cowboys zu verköstigen, wurden Rinder geschlachtet. Die mexikanischen Reiter erhielten als Teil ihrer Bezahlung das zähe Arachera/Zwerchfell- oder Gürtelfleisch. Dieses Fleisch wurde in eine Mais-Tortilla gelegt – und fertig waren die ersten Fajitas.
Die heutigen Fajitas sind mit verschiedensten Zutaten gefüllt - von diversen Fleischsorten – gebraten in einer Tomatensauce - über Fisch bis zu allen Arten von Gemüse. Zu den beliebtesten Füllungen zählen Salat, Sour Cream, Guacamole, scharfe Saucen, Käse, Bohnen und Tomaten.
Quesadillas
Bereits der Name verrät, was dieses Gericht enthält: Queso/Käse + Tortilla = Quesadilla. Mais- oder Weizen-Tortillas werden mit Mozzarella-Käse gefüllt und grilliert. Viele ergänzen die Füllung mit Gemüse, bevor sie die Quesadillas in der Pfanne braten. In Mexiko werden Quesadillas meist mit Salz, Zwiebeln und Guacamole serviert.
Nachos
Bei Nachos handelt sich um kleine dreieckige Mais- oder Weizen-Tortillas, die frittiert und anschliessend mit viel geschmolzenem Käse, Jalapenos/Chilischoten, gehackter grüner Paprika und Tomaten übergossen werden. Als Hauptgericht serviert, gesellen sich zu den Grundzutaten auch noch Bohnen, Hackfleisch und Zwiebeln.
Bei Ausflügen nach Ajijic und Tequila beobachten wir beide Male dieselbe Männer-Gruppe, die als fahrende Schausteller (Voladores) etwas für uns gänzlich Neues aufführen.
Der Danza del Volador/Tanz der Fliegenden ist ein zeremonieller Tanz, der von einigen indigenen Völkern in mehreren Orten Mexikos und Guatemalas heute noch zelebriert wird. Dabei klettern die traditionel gekleideten Voladores bei Trommel- und Flöten-Musik einen etwa 25 m hohen Pfahl hoch, an dessen Spitze eine an ein Storchennest erinnernde Plattform angebracht ist.
Als letzter klettert der Musiker selbst hinauf, bindet sich auch eines der zuvor um den Pfahl gewickelten Seile um den Oberkörper und beginnt wieder zu spielen. Nun lassen sich die Männer hinterrücks und kopfüber von der Plattform fallen und kreisen anschliessend majestätisch auf den Boden zurück.
Inzwischen wurde dieser Fliegertanz - vermutlich ein präkolumbianischer Fruchtbarkeits-Tanz - von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt.
Garbanzos/Kichererbsen - als Salat oder als Humus/Mus mit Knoblauch, Olivenöl und Paprika - sind bei uns öfters auf dem Tisch. Auf einer unserer Ausflüge entdecken wir eine kleine Strassenküche in der Guasanas geröstet werden. Auf unsere Frage was das sei, bekommen wir eine paar dieser Dinger in die Hand gedrückt und lassen uns erklären, wie man sie isst - aufdrücken, Bohne rausholen und geniessen!! So einfach geht das.
Wie wir rausfinden sind dies in der Schale geröstete Garbanzos. Die Guasanas schmecken köstlich, aber etwas Geduld braucht es schon, denn in jeder Schale sitzt nur eine Erbse. Beim Heimfahren entdecken wir am Strassenrand einen Bauer, der frische Garbanzos in Büscheln oder bereits abgezupft in grossen Säcken ab seinem Pick-Up verkauft.
Nun wissen wir endlich wie die Grabanzo-Pflanze aussieht und entdecken anschliessend auch viele Äcker, auf denen sie alleine oder im Zwischenraum von Agaven angepflanzt sind.
Neben Bier ist Tequila das am häufigsten konsumierte alkoholische Getränk in Mexiko. Es gibt etwa 130 Hersteller. Zwei dieser Destillerien haben wir besucht - Siete Leguas in Atotonilco mit einem traditionellen Herstellungs-Prozess und José Cuervo in Tequila, die älteste Destillerie in Latein-Amerika.
Rund 80% des Tequilas kommt aus dem mexikanischen Bundesstaat Jalisco. Mittlerweile beherrschen die blauen Agave-Felder weite Teile dieser Region.
Tequila ist der bekannteste Mezcal bzw. Agaven-Schnaps und wird in der Umgebung der Stadt Tequila im mexikanischen Bundesstaat Jalisco sowie in vier weiteren Staaten hergestellt. Für gewöhnlich beträgt der Alkoholgehalt 38-40% - bei einigen Tequilas auch bis zu 50%.
Der Rohstoff für Tequila darf ausschliesslich aus der Agave Azul/blaue Agave hergestellt werden. Durchschnittlich dauert es acht Jahre, bis eine Agave geerntet werden kann. Das Innere der Agave - Herz oder Piña/Ananas genannt - wird in Dampf-Öfen für 24-36 Std. gegart.
Nach dem Garen lässt man die zuckersüssen Agaven-Herzen abkühlen, bevor sie zerkleinert und ausgepresst werden.
Traditionell ohne Hefe - industriell mit Hefe - fermentiert die Masse, abhängig von Jahreszeit und Temperatur bis zu 12 Tagen. Der Zucker wird in Alkohol umgewandelt - etwa 5-7% - die Hefe stirbt ab. Danach wird der Mosto zweifach destilliert, entweder in traditionellen Kupfer- oder modernen Stahl-Behältern. Die Destillation dauert zwischen 4 und 8 Stunden. Das erste Destillat ist milchig trüb, das zweite ist ein klarer Tequila.
Bei Tequila unterscheidet man zwei Qualitäten:
Tequila wird in fünf Gruppen klassifiziert:
Guter 100-%-Agave-Tequila sollte pur genossen werden. Reposado wird im Sherryglas serviert, Añejo auch oft im Cognac-Schwenker.
Der runde Geschmack eines guten, alten Tequilas entfaltet sich bei Zimmertemperatur am besten und sollte nicht durch Salz oder Limette verfälscht werden.
Salud !
Was für uns in Südamerika selbstverständlich war, wurde in Mittelamerika zunehmend schwieriger und ist nun in Mexiko praktisch ein Ding der Unmöglichkeit - Trinkwasser aus dem Wasserhahn !
An Wasser mangelt es in Mexiko eigentlich nicht, vor allem nicht auf der Halbinsel Yucatan. Verschmutzung von Seen und Flüssen und fehlende Kläranlagen führen zu mit Amöben kontaminiertem Wasser. Die 'Rache Montezumas' bzw. eine heftige Magen-Darm-Infektion droht denen, die solches Wasser trotzdem konsumieren.
Zusätzlich führt eine gedankenlose Verschwendung zu sinkenden Grundwasserspiegeln, was eine touristische Attraktion und Haupteinnahmequelle - die Cenoten - rascher zum Austrocknen bringt.
So halten wir mindestens einmal die Woche an einer Wasserstation - einer Agua Purificada - und füllen dort unsere Trinkwasser-Kanister mit osmotisch gereinigtem und UV-bestrahltem Wasser wieder auf.
Cenoten sind unterirdische Hohlräume im Kalkgestein, oft geschmückt mit Stalaktiten und Stalagmiten und klaren Grundwasserseen.
Vor Jahrmillionen war die Yucatan-Halbinsel ein mächtiges Korallenriff. Während einer Eiszeit sank der Meeresspiegel stark ab, sodass das Korallenriff aus dem Wasser zu ragen begann und sich daraus langsam ein dickes, von mit Grundwasser gefüllten Höhlen durchzogenes Kalksteinplateau bildete. Die natürliche Erosion lässt nun die Decken dieser Höhlen langsam dünner werden, bis sie irgendwann einstürzen und sich die Cenote mit Gestein und Humus zu füllen beginnt (siehe Grafik).
Die Cenoten galten den Maya als Sitz der Götter der Unterwelt, denen dort auch Menschen geopfert wurden.
In Yucatan gibt es tausende solcher Cenoten - in verschiedenen Stadien der Auflösung - wir haben einige besucht.
In Costa Rica gibt es ca. 12'000 Pflanzenarten. Neben den vielen eindrücklichen Baumriesen und den gemeinen Würgefeigen haben mich vor allem die Pflanzen überrascht, die bei uns in kleinen Töpfen im Blumengeschäft verkauft werden. Hier wachsen sie überall und z.T. als grosse Büsche. Unten eine kleine Auswahl.
Frogs Heaven ist ein vor 10 Jahren auf Farmland neu angepflanzter, 6ha grosser privater Dschungel-Park mit bunten Fröschen, Schlangen und Regenwald-Pflanzen in Horquetas, Provinz Heredia.
Vater und Sohn stochern mit Schlangen-Hacken im Unterholz und drehen Blätter um, damit sie uns auf der 2-stündigen Tour möglichst viele der winzigen - zum Teil giftigen - Hüpfer zeigen können. Wie bei den hier heimischen Schlangen - leider hat sich keine sehen lassen - soll die auffällige Farbe der Frösche als Warnung an die wenigen Fressfeinde dienen.
Das Berühren der giftigen Frösche kann auch beim Menschen zu starken Hautreizungen führen - wir sind vorsichtig beim Fotografieren ;o)
Der ca. 2.5cm kleine BlueJeans-Frosch und der ca. 5cm grosse grün-schwarze Pfeilgift-Frosch leben im Unterholz und auf Bäumen. Die Weibchen legen ihre wenigen Eier auf dem Waldboden ab. Nach dem Schlüpfen tragen die Eltern die drei bis vier Kaulquappen auf ihrem Rücken auf einen Baum und legen sie in die Wasser-Reservoirs der Bromelien, wo sie sich zu einem Frosch weiter entwickeln. Gefüttert werden sie von der Mutter mit den unbefruchteten Eiern.
Die ungiftigen Rotaugen-Laubfrösche können eine Grösse von 7cm erreichen.
Weil sie mit den Daumen und den Fingern eine Greifhand bilden können, jagen sie nachts vor allem auf Bäumen. Den Tag verbringen sie schlafend an der Unterseite von Blättern. Dort kauern sie sich eng zusammen, so dass von ihrer bunten Färbung nichts zu sehen ist. Die Eier legt das Weibchen an der Unterseite eines Blattes ab, das über einem Teich hängt. Nach sieben Tagen lassen sich die Kaulquappen aus ihrer Hülle in den Teich fallen.
Da Costa Rica der grösste Ananas-Exporteur der Welt ist, halten wir schon länger nach Ananasfeldern Ausschau.
Wir fahren durch das nördliche Costa Rica und sind plötzlich von riesigen Ananasfeldern umgeben - Ananas im Wachstum, abgeerntete oder frisch bepflanzte Felder.
14 Monate nach dem Setzen von Jungpflanzen kann zum ersten Mal eine Ananas geerntet werden. Nach weiteren zwei Ernten bzw. nach 2-3 Jahren stirbt die Pflanze ab, das Feld muss wieder neu bepflanzt werden.
Der Grossteil der Ananas-Ernte wird zu Konserven verarbeitet, der Abschnitt verwendet man als Futter für Kühe und Schweine.
Leider wird die zu den Bromelien gehörende Ananas vorwiegend in Monokulturen angebaut, was nur durch massiven Einsatz von Dünger, Pestiziden und Herbiziden funktioniert.
Da die Setzlinge auch sehr eng angepflanzt werden, bleibt kein Lebensraum für Tiere oder andere Pflanzen, was wiederum die mit dieser Frucht bepflanzten Gegenden ökologisch verarmen lässt - schade, denn Ananas waren eigentlich eine unserer Lieblingsfrüchte.
Die einzige Faultier-Rettungsstation in Costa Rica liegt zwischen Cahuita und Puerto Limón an der Karibikküste. Vom relativ hohen Eintrittspreis von 28$US/Person lassen wir uns nicht abschrecken, kommt das Geld doch vollumfänglich den verletzten Tieren zu gut.
Die Führung dauert über eine Stunde und wir bekommen von einem sehr kompetenten Mitarbeiter auf all unsere Fragen präzise Antworten. Der Stopp hier hat sich auf jeden Fall gelohnt!!!
Die Tiere werden nach einem Autounfall, Stromschlag, Sturz von Baum etc. in die Rettungsstation eingeliefert. Dort versuchen die engagierten Mitarbeiter - nach Genesung und Rehabilitation - die Faultiere so rasch als möglich wieder in die Freiheit zu entlassen. Oft ist dies nicht möglich, z.B bei grossen Verletzungen wie Bein- oder Armamputation, Erblindung, Spastiker, Schlafwandler, etc.
Solche Faultiere finden hier ein permanentes Zuhause.
Obwohl beide Arten 'Faultier' genannt werden, haben die 2- und 3-Finger-Faultiere relativ wenige Gemeinsamkeiten:
Die Unterschiede zwischen diesen beiden Faultier-Arten sind hingegen zahlreich:
2-Finger-Faultiere
3-Finger-Faultiere
In Parita schauen wir dem bekanntesten Maskenhersteller Panamas über die Schultern.
Ton, Papierfetzen verschiedener Qualität, Kleister, Farbe und Lack sind die Zutaten, mit denen Dario López diese farbenfrohen teufelsähnlichen Masken herstellt.
Die Masken sehen je nach Dorf anders aus und tragen andere Merkmale. Kleine Details wie die Position der Zunge, die Anzahl der Hörner oder die Länge der Ohren haben eine Bedeutung und müssen genau stimmen. Zum Schluss werden die Kunstwerke mit mehreren Schichten Farbe und Lack bemalt.
Fronleichnam und Karneval finden traditionelle Umzüge statt, bei denen rot-schwarz gekleidete Teufel mit ihren demonenhaften Pappmaché-Masken zur traditionellen Musik tanzen und mit einem Stock im Takt auf eine Tierblase schlagen.
Eine Spezialität - der Jamón Iberico - ist in Spanien allgegenwärtig und praktisch auf jeder Speisekarte zu finden.
Jamón Iberico/Iberischer Schinken stammt vom Ibérico-Schwein. Dieses Schwein unterscheidet sich äußerlich vom normalen Hausschwein durch die meist dunklere Hautfarbe. Für die teuerste Qualitätsklasse - 20€ pro 100g - werden diese Schweine beinahe ausschliesslich mit Eicheln der Steineiche gefüttert.
Der vom gewöhnlichen Hausschwein gewonnene luftgetrocknete Schinken wird Jamón Serrano oder Serrano-Schinken genannt.
Sidra/Apfelwein wird hauptsächlich im Baskenland und in Asturien getrunken. Vor allem in den Städten gibt es zahlreiche Sidrerien (asturisch Chigres, spanisch Sidrerías), wo der Sidra auf charakteristische Weise ausgeschenkt wird:
Der Kellner hält ein Glas so tief wie möglich in einer Hand und giesst den Sidra aus einer Flasche mit erhobenem Arm ein, so dass er auf den unteren Glasrand plätschert. So wird der Sidra dekantiert und entwickelt sein Aroma. Allerdings spritzt dabei Sidra auf den Boden oder in ein Becken, was mindestens für uns kein grosser Verlust bedeutet hat ;o)
Was die Port-Weine in Portugal sind die Jerez-Weine/Sherry in Spanien. Obwohl wir bis anhin Jerez nur zum Kochen verwendet haben, wollen wir uns natürlich die Gelegenheit einer Degustation bei einem Hersteller direkt vor Ort nicht entgehen lassen.
Bei Sandeman, einem der ältesten Hersteller in Jerez de la Frontera, klopfen wir an die Eingangs-Pforte und werden - Corona-Flaute sei Dank – sehr gerne und ohne Wartefrist zu einer privaten Führung und Degustation reingebeten.
Port und Jerez haben gemeinsam, dass sie mit der Zugabe von Weinbrand/Alkohol ‚aufgespritet‘ und damit haltbarer als normaler Wein gemacht werden. Wie Port-Weine (Douro-Tal) stammen Jerez -Weine auch aus einem kleinen klar umrissenen Trauben-Anbaugebiet (um die Stadt Jerez de la Fontera, Andalusien).
Die Unterschiede der beiden Wein-Liköre hingegen sind vielfältiger.
Jerez wird aus nur 3 weissen Trauben (Palomino, Pedro Ximenez und Muskateller), Port jedoch aus mehr als 80 Arten weisser und roter Trauben hergestellt.
Bei Jerez wird der Gärprozess in nur zu 4/5 gefüllten Eichen-Fässern aufrechterhalten bis der Zucker in der Maische restlos in Alkohol umgewandelt und ein trockener Wein entstanden ist. Erst danach wird dem Wein Alkohol beigefügt.
Bei Port hingegen wird die Gärung durch eine Alkohol-Zugabe abgebrochen, bevor aller Zucker in Alkohol umgewandelt ist.
Die wichtigsten Jerez-Typen sind:
Fino
Der Fino ist der klassische Jerez, der durch eine Schicht aus Hefe-Bakterien vor dem Oxidieren geschützt ist. Er reift mindestens drei Jahre, verfügt über eine hellgelbe Farbe, riecht frisch und ist trocken im Abgang.
Manzanilla ist ein Fino, der aus der Hafenstadt Sanlúcar de Barrameda kommt. Neben dem trockenen Geschmack schmeckt er leicht salzig, was durch die Nähe zum Meer erklärt wird.
Oloroso
Der Oloroso reift ohne Hefeschicht. Durch den Kontakt mit der Luft verfärbt sich der der trockene Wein dunkelbraun und riecht bzw. schmeckt nach Rosinen, Pflaumen und Nüssen.
Amontillado
Der Amontillado ist sozusagen eine Mischung aus Fino und Oloroso. Zuerst reift er unter der Florschicht, wenn diese abstirbt, reift er mit Luftkontakt weiter. Sein Farbton liegt zwischen dem von Fino und Oloroso.
Cream
Ein Cream ist eine Mischung aus Oloroso und Süßwein, der aus Pedro Ximénez-Trauben erzeugt wurde. Seine Farbe ist dunkelrot.
Der Verschnitt von Jerez
Beim ‚Solera‘-Verfahren lagern mindestens drei (oft mehr) Reihen Fässer übereinander. Der zum Verkauf bestimmte Jerez wird immer der unteren Fassreihe entnommen. Dabei reduziert man jedes Fass nur maximal um ein Drittel des Inhalts und füllt die entsprechende Menge wieder aus der darüber liegenden Fassreihe auf. Diese zweite Reihe wird wiederum aus der dritten Reihe darüber nachgefüllt. Dieses Prinzip setzt sich bis zur oberen Fassreihe fort. Die dort entnommene Menge wird nun mit jungem Wein ersetzt.
Auf diese Weise wandert der junge Wein von oben nach unten durch das System und wird dabei kontinuierlich mit den älteren Jahrgängen darunter verschnitten. Dieses Prinzip ist einerseits einer der Bausteine, die den einzigartigen Sherry-Geschmack erzeugen. Auf der anderen Seite garantiert es eine über viele Jahre gleich bleibende Qualität der einzelnen Sherry-Marken, da Schwächen eines Jahrgangs durch den Verschnitt mit anderen Jahrgängen nivelliert werden. Ausserdem sorgt dieses Verfahren dafür, dass der Florhefe frische Weine zugeführt werden, damit diese nicht abstirbt.
Was hat Jerez/Sherry mit Whisky zu tun?
Ausgediente Jerez-Fässer werden in Schottland für die Lagerung von Whisky benutzt.
Bei der jahrelangen Reifung von Whisky wird der noch in den Poren des Holzes verbliebene Jerez (immerhin noch 5-10 Liter) zusammen mit den im Holz vorhandenen Gerb- und Aromastoffen aus dem Fass herausgelöst und übt somit einen deutlichen Einfluss auf Geschmack und Farbe des in solchen Fässern gelagerten Whisky aus (siehe dazu auch unsere Reise nach Schottland).
Die Calçada portuguesa ist eine typisch portugiesische Kopfsteinpflasterung. Die Kopfsteine sind kleiner als bei uns, bestehen aus weissem Kalkstein und schwarzem Basalt. Sie werden mit dem Hammer in die entsprechende Form geklopft und zu geometrischen Formen oder Bildmotiven zusammengefügt. Plätze, Gehsteige, Strassen, Parkwege, Eingangshallen....man findet diese Art Kopfsteinpflaster überall in Portugal und in seinen ehemaligen Kolonien (z.B. Brasilien, Macau).
In spanischen Städten ist Parkplatz ein rares Gut. Die meisten Strassen sind gesäumt von unzähligen Autos, einen freien Platz zu finden ist Glücksache und verlangt einem viel Geduld ab. Die wenigen Parkhäuser - wenn es den welche gibt - bleiben meistens leer, da sie für Langzeit-Parkierer zu teuer sind.
Eine platzsparende Lösung haben wir in einem Mehrfamilienhaus in Oviedo angetroffen, wo die Tiefgarage über einen Auto-Lift zugänglich gemacht wird - als Aufzugs-Greenhorn war Ursi begeistert von dieser cleveren Lösung.
Hórreos sind Speicher in Spanien, die früher zum Aufbewahren und Trocknen von Getreide dienten. Sie sind frei stehend und aus Holz oder Stein gebaut.
Die Hórreos stehen auf steinernen Stelzen oder einem steinernen Unterbau. Die grossen Steinscheiben die einen Überhang bilden, schützen vor Mäusen und Ratten. Die Luftschlitze am Speicher sind so eng gehalten, dass auch Vögel keinen Zutritt finden.
Die asturischen Speicher sind quadratisch, die galicischen Hórreos haben einen rechteckigen Grundriss.
Obwohl ich bis anhin dem Nationalgetränk von Portugal, dem Portwein, wenig abgewinnen konnte, habe ich mich diesem Thema angenommen. Mittels Führungen, ausgiebigen Degustationen sowie Verkostungen bei jeder erdenklichen Gelegenheit, konnte ich einen besseren Einblick gewinnen und mir dadurch nun eine umfassendere Meinung zu Portwein bilden ;o)
Doch dazu später :o)
Bei der Portwein-Herstellung wird die Gärung der Trauben - also die Umwandlung von Zucker in Alkohol - durch die Zugabe von Alkohol mit rund 77 % Vol nach etwa drei Tagen unterbrochen. Der hochprozentige Weinbrand muss zwingend aus weissem Traubenmost destilliert sein.
Auf 0,8 Liter Wein werden etwa 0,2 Liter Weinbrand hinzugegeben. Durch diese Zugabe sterben die Hefen ab, welche den Zucker im Traubensaft in Alkohol umwandeln. So bleibt im Portwein ein hoher unvergorener Anteil an Restzucker zurück, der dem Portwein seinen likörigen Geschmack verleiht. Die süssen Geschmacksnoten stammen also nicht wie bei vielen Likören von später zugefügtem Zucker, sondern von den Trauben selbst.
Die bekanntesten Portweinsorten sind
Ruby Port
Ruby Portweine werden in grossen, bis zu 100.000 Liter fassenden Eichenfässern ausgebaut. Modern ausgestattete Hersteller verwenden auch INOX-Stahltanks. Die Grösse der Fässer verhindert einen schnellen Oxidationsprozess und einen intensiven Übergang von Aromen aus dem Holz in den Wein. Ein Ruby bleibt meist nicht länger als drei Jahre im Fass oder im Tank. Wegen der eingeschränkten Oxidation im Fass haben Ruby Ports auch Potential, sich in der Flasche weiterzuentwickeln. Weil sie geöffnet sehr schnell nachoxidieren, sollte die Flasche innerhalb 3-4 Tagen getrunken werden.
Qualitäts- und Preisabstufungen:
Tawny Port
Für Tawny Portweine werden kleinere Fässer verwendet (250-750 Liter), weil man so die Oxidation der Weine beschleunigen und den Austausch von Holzaromen mit dem Wein intensivieren kann. Tawny Portweine lagern mindestens drei bis fünf Jahre im Fass und zeigen daher ein dunkles, lohfarbens, oxidiertes Rot.
Da sie nach dem Öffnen kaum mehr nachoxidieren, können Tawny Ports in der Regel problemlos mehrere Tage bis Wochen nach dem Öffnen getrunken werden.
Qualitäts- und Preisabstufungen:
White/Branco Port
Weisser Portwein ist weniger bekannt und verbreitet als sein rotes Pendant. Abgesehen davon, dass für Weisse Portweine weisse und rote Trauben als Rohstoff zum Einsatz kommen, ist die Herstellung von White Port identisch mit dem bereits beschrieben Herstellungsprozess der Ruby Portweine.
In der Regel sind weisse Portweine junge, fruchtige und süsse Weine. Weisse Portweine sind meist goldgelb bis strohgelb. White Ports eigenen sich sehr gut für Cocktails. Die bekanntesten Cocktails aus weißen Portweinen sind der Caipiporto und der Porto Tónico.
Geschmacksabstufungen:
Rosé Port
Rosé Portweine sind relativ neu und sollen vor allem die jungen Partygänger ansprechen. Rosé werden ähnlich wie Ruby Ports hergestellt. Die Schalen der Trauben werden jedoch dem Traubenmost bei seiner Gärung nach spätestens zwei Tagen entzogen. So wird verhindert, dass zu viele der roten Farbstoffe der Traubenschale in den Wein übergehen.
Übrigens: Alten Portweinflaschen werden - damit der alte, ev. verschimmelte Korken den Wein nicht berührt - die Hälse abgebrochen.
So geht’s: Spezialeisen bis zur Rotglut aufheizen und damit den Flaschenhals umschliessen. Kaltes Wasser auf den Hals giessen - und schon ist die Flasche geöffnet
Was ich gelernt habe:
Trotz den Mühen, denen ich mich zwecks Steigerung meines Bildungs-Niveau unterworfen habe, wird Portwein auch zukünftig nicht zu meinen Lieblings-Getränken gehören ;o))
Das Wort Azulejos stammt nicht vom portugiesischen Wort 'azul‘/ blau, sondern aus dem Arabischen 'al zuléija'/poliertes Steinchen.
Die ersten Azulejos kamen im 14. Jahrhundert nach Portugal. Immer beliebter, dekorierten die Einheimischen mehr und mehr Kirchen und Klöster, Paläste und Häuser, Gärten, Brunnen und Treppenanlagen.
Ursprünglich mit Geschichten aus dem Leben von Heiligen bemalt, passten sich die Dekors der Azulejos jeweils den vorherrschenden Stilrichtungen an.
Azulejos an der Haus-Fassade schützen nicht nur vor Hitze und Feuchtigkeit. Die bemalten Kacheln zaubern auch bunten Glanz ins Bild vieler portugiesischer Städte.
Die Vielfalt ist riesig - hier eine kleine Auswahl:
1849 gründeten die Brüder Adolphe und Edouard-Jean Cointreau in Angers/Frankreich die erste Destillerie des Hauses Cointreau und erhielten an der Weltausstellung 1878 in Paris für ihren Likör den Ersten Preis.
Süsse bis bittere Orangenschalen werden getrocknet und in Alkohol eingelegt. Der aromatisierte Alkohol wird anschliessend destilliert.
Neben dem klassischen Cointreau Triple sec in der Flasche aus Braunglas mit weißem Etikett gibt es seit einigen Jahren zwei weitere Sorten im Programm.
Der Cointreau Noir wird nach dem gleichen Rezept wie der klassische Cointreau hergestellt. Allerdings wird nach der Destillation nicht mit geschmacklosem Neutralalkohol aufgefüllt, sondern mit Cognac.
Für den Cointreau Blood Orange werden im Zuge der Herstellung den süßen und bitteren Orangenschalen auch Schalen von Blutorangen aus Korsika beigemischt. Abgefüllt wird diese Sorte in Flaschen der klassischen Form mit rotem Etikett.
Als Orangenlikör gehört Cointreau zu den Curaçao-Likören und wird z.B. in den Cocktails 'Margarita', 'Sidecar‘, 'Mimosa' oder 'Cosmopolitan' verwendet. In unserer Jugend benutzte man Cointreau hauptsächlich für das Flambieren von Desserts.
Das Boule de Fort wird in Frankreich nur im Loire-Tal gespielt.
In einer eigens für dieses Spiel gebauten Halle versuchen zwei bis drei Spieler mit je zwei Boules – ähnlich dem Boccia – möglichst nahe an die gesetzte Kugel zu spielen. Die etwas flache Holz-Boule ist mit einem gewölbten Eisenring versehen und wird auf einer nach aussen leicht gewölbten Bahn gespielt, was zur Folge hat, dass sie sich in einer Zickzack-Linie dem Ziel nähert.
Vor ca. 150 Jahren vernichtete die Reblaus innert 20 Jahren beinahe sämtliche Weinstöcke in Europa. Dies war natürlich auch für die Menschen in Frankreich bzw. im Loire-Tal eine Katastrophe. Die Weinbauern suchten verzweifelt nach einer anderen Lebensgrundlage und erfanden dabei die Pommes Tapées.
Als lagerungsfähiger Vitamin-Lieferant waren diese Äpfel - hauptsächlich in der Skorbut-geplagten Hochseeschifffahrt - ein riesiger Verkaufsschlager.
Inzwischen ist Wein aber wieder die Haupteinnahme-Quelle im Loire-Tal und Pommes Tapeés sind nur noch eine 'Randerscheinung'.
Die geschälten Äpfel werden in einem Ofen bei niedriger Temperatur während drei bis fünf Tage getrocknet. In dieser Zeit müssen sie täglich mit einem Holzhammer vorsichtig geklopft werden, bis sie eine Dicke von ca. 2 cm erreichen. Nach diesem aufwändigen Verarbeitungsprozess sind die Äpfel über Jahre lagerfähig und geniessbar.
Pommes Tapées können - zusammen mit einem Braten - im Ofen geschmort, eingelegt in Wein oder Apfelsaft als Dessert - zusammen mit Glacé - oder als Snack - in getrockneter Form - gegessen werden.
Bei der Firma Rüttimann in Abtwil/Schweiz durften wir kurz vor dem Corona-Lockdown die Arbeitsschritte von der frischen Birne zur Dörrbirne mitverfolgen und das weiche Endprodukt probieren. Es schmeckt herrlich!!
Die Birnwegge ist ein typisch schweizerisches bzw. ein Luzerner Hefegebäcke. Der gewürzte Birnenbrei wird aus getrockneten Birnen hergestellt, auf den Teig gestrichen, eingerollt und gebacken.
Offensichtlich sind für einige technisch Interessierte die Beschreibungen der Fahrzeug-Probleme zu wenig detailliert. Dies zu Herzen nehmend, trage ich in diesem Artikel für einmal etwas mehr Informationen zu unseren ‚Festtags‘-Herausforderungen zusammen.
Batterie-Ladegerät und Klimaanlage des Campers
Wie bereits früher berichtet, führen wir seit Curitiba/Brasilien einen ca. 10kg schweren Spannungs-Transformator mit, damit wir unser 220V (Volt)-Campernetz an das im nördlichen Südamerika sowie in Brasilien vorherrschende 110V-Netz anschliessen können.
Nach Monaten in Ländern mit ausschliesslich 110V-Netz ist die Installation mit diesem Transformator bzw. Spannnungsverdoppler zur Routine geworden. Der Zufall will es aber nun, dass auf einem Campingplatz an der Karibikküste in Kolumbien neben 110V- ausnahmsweise auch 220V-Steckdosen vorhanden sind. Einem alten Instinkt folgend, stecke ich das Ende der Kabelrolle bei 220V ein, worauf rasch eine Rauchwolke unter dem Beifahrersitz aufzusteigen beginnt - das Batterie-Ladegerät des Campers hat nach Erhalt von 440V (220V wäre optimal ;o) kurzerhand den Geist aufgegeben.
Da auch die Klimaanlage des Campers direkt am Netz angeschlossen ist, wird diese nützliche Einrichtung zusätzlich beschädigt.
Nach dem zweiten Anlauf finde ich eine Elektronik-Werkstatt in Santa Marta, die das Batterie-Ladegerät reparieren kann, für die Klimaanlage fehlen jedoch wichtige Ersatzteile. Bis auf weiteres müssen wir daher mit einem kleinen Ventilator vorlieb nehmen.
Lichtmaschine und Starter-Batterie des Fiat Ducato
Was sich mit dem - zwar nur selten - kurz aufleuchtenden roten Batterie-Symbol bereits seit Monaten angekündigt hat, wird bei unserer ersten Fahrt im 2020 zur Gewissheit. Das Batterie-Symbol leuchtet nun konstant, die Lichtmaschine lädt nicht mehr und die Batterie-Spannung fällt rasch ins Bodenlose.
Glück im Unglück - unser Camper versagt seinen Fahrdienst an der grössten Kreuzung unserer 300km langen Fahrt von Santa Marta nach Mompós. Hier in Bosconia hat sogar ein ‚Elektro-Mechaniker‘ seine Werkstatt eingerichtet.
Eines muss man den Fiat-Konstrukteuren lassen: Sie haben das letzte aus dem geringen Platzangebot im Motorenraum herausgeholt, zum Nachteil der Reparaturfreundlichkeit.
Mit Händen wie Gynäkologen befreien die zwei Mechaniker die Lichtmaschine aus ihren beengenden Verhältnissen. Nach 3 Std, bei 40°C und 85% rel. Luftfeuchtigkeit, verschwitzt, sandgepudert wie Wiener-Schnitzel, haben sie das Ding ausgebaut.
Der Laderegler - so vermutet der Meister - hat den Geist aufgegeben. Da ein baugleiches Teil an diesem Ort nicht zu finden ist, wird der alte rasch ausgeweidet und über ein Kabel mit einem neuen Laderegler lokaler Bauart verbunden.
Abends um 19 Uhr, nach 6 Std. Arbeit, ist die Lichtmaschine wieder an seinem angestammten Platz. Auch für den neuen Laderegler finden wir ein freies Plätzchen. Zündung an, und siehe da, es wird Licht :o))
Zwei Tage später leuchtet das beschi… Batterie-Symbol bereits wieder auf. Es ist kurz vor dem Eindunkeln, wir sind 4km vor dem Ziel - das schaffen wir noch!
Aber halt, wir sind auf dem falschen Weg, wir müssen umdrehen. Doch inmitten des Wendeversuchs ist die Batterie endgültig leer, alle elektrischen Systeme des Fahrzeugs verabschieden sich, der Motor schaltet ab.
In Minuten sind wir umringt von Bewohnern der umliegenden Bretter-Buden. Durch Stossen und Schaukeln können wir den Camper wieder in Bewegung versetzen. Doch auch die Brems- und Lenkhilfen sind ausgeschaltet, das schwere Fahrzeug ist nicht mehr zu halten. Glücklicherweise macht ein nahes Eingangstor der kurzen Fahrt ein Ende.
Alle wollen helfen, aber nur nach entsprechender Bezahlung. Ein Mechaniker und zwei Auto-Batterien reichen um den Camper wieder zu starten und den steilen Weg zurückzufahren. Um 21.30Uhr erreichen wir endlich den angepeilten Übernachtungsplatz. Damit ich mich am nächsten Morgen auf die Suche nach einer neuen Lichtmaschine machen kann, wird das Ding noch in derselben Nacht ausgebaut.
Aber auch in der eine Fahrstunde entfernten Grossstadt Cartagena bzw. in ganz Kolumbien ist keine Lichtmaschine dieser Bauart zu finden. Also nochmals ein Reparatur-Versuch. Nach langem Suchen finden wir in einem der unzähligen Ersatzteil-Läden einen originalen Bosch-Laderegler und neue Leistungsdioden.
Am nächsten Morgen wird die reparierte Lichtmaschine und die inzwischen geladene Batterie wieder montiert - der Camper startet anstandslos - uff, geschafft!
Nicht ganz, meint Ursi und macht mich auf einen Reifen aufmerksam, der Luft verloren hat. Da es aber bereits wieder eindunkelt verschiebe ich diese Reparatur auf den nächsten Morgen.
Eine dicke Schraube hat sich in einen Hinter-Reifen gebohrt und die Luft langsam entweichen lassen. Selbstverständlich wird das Loch selbst gestopft, der Reifen muss jetzt nur noch aufgepumpt werden. Also, Kompressor anschliessen, Camper starten - aber der Motor gibt nur ein gurgeln von sich. Die Batterie ist bereits wieder leer - sie hat das zweimalige Entladen nicht überlebt.
So mache ich mich mit luftleerem Reifen und der defekten Batterie in einem Mototaxi ins nächste Dorf auf. Alvaro, ein älterer Batterie-Händler - in einem von Säure verfressenen T-Shirt - ist erstaunt über meine wartungsfreie, aber leider defekte Hochleistungsbatterie. Nein, sowas gibt’s in Kolumbien nicht, meint er kopfschüttelnd.
Mit einer Auswahl lokaler Batterien und einem aufgepumpten Reifen mache ich mich wieder auf zu unserem ausgeweideten Camper. Eine der Batterien passt, der Reifen ist wieder montiert.
Bei der Testfahrt - alles scheint zu funktionieren - lassen wir noch in einer Garage den überfälligen Ölwechsel machen.
Am nächsten Tag ist leider aber das ganze Motoren-Öl wieder draussen ….. doch nun ist genug - nicht alle sind an technischen Details interessiert - lassen wir’s gut sein ;o))
Ein gutes Restaurant in der Nähe und mein Geburtstag vor der Tür - also nichts wie hin zum Feiern!
Carmen und ihr Mann Rob verstehen es, die Aromen und die grosse Vielfalt Kolumbiens zu einem sehr leckeren 10-Gänge Menu mit passendem Wein/Bier zusammenzuführen. Nach vier Stunden verlassen wir gesättigt und glücklich das Restaurant :o))
Der Äquator ist eine imaginäre Kreislinie von ca. 40‘000km Länge. Die Linie zieht sich durch 11 Länder um die Mitte der Erdkugel und teilt diese in eine südliche und eine nördliche Halbkugel und trägt per Definition den Breitengrad 0. Von hier aus werden die Breitengrade zu den beiden Polen gemessen.
In einem von uns besuchten Museum auf dem Äquator in Ecuador (Museum Intinan; Breitengrad 00°00’04 S) wird den Touristen der Einfluss des Corioliseffekts bzw. der Einfluss der sich drehenden Erde auf das aus einem Becken abfliessende Wasser vorgeführt.
Leider handelt es sich bei dieser Vorführung um eine gut gemachte Verarschung der anwesenden Zuschauer. Obwohl der Corioliseffekt die Drehrichtung von globalen Wetter- und Windsystemen bestimmt, ist dieser Effekt zu schwach um einen wesentlichen Einfluss auf abfliessendes Wasser aus einem Becken auszuüben.
So funktioniert der Coriolis-Trick:
Ecuador ist einer der grössten Kakao-Produzenten weltweit. Auf einer Kakao-Farm können wir den Kakao-Prozess ‚Vom Baum in die Tasse‘ in einer Kurzversion mitverfolgen.
Hier werden 3 verschiedene Kakaos angebaut. Nacional (Baum wird bis zu 6m hoch, braucht 4-5 Jahre bis zur ersten Ernte, reift von grün zu gelb), Trinitarian (Baum wird bis zu 3m hoch, braucht nur 8 Monate bis zur ersten Ernte, reift von dunkelrot zu gelb-gestreift) und ein Hybrid aus den beiden. Der geschmacklich intensivste ist der Nacional und daher auch der teuerste.
Geerntet wird alle 15 Tage, das ganze Jahr über. Bereits beim Pflücken werden die weiss-fleischigen Kakao-Bohnen aus der Schale entfernt und in 50kg-Säcke verpackt. Die Schalen bleiben liegen und dienen mikroskopisch kleinen Blütenbestäubern als Lebensgrundlage.
In den Säcken trocknet das Fruchtfleisch und die Bohnen durchlaufen darin einen 5-tätigen Fermentierungs-Prozess. Anschliessend werden die Bohnen an der Sonne getrocknet und für den Export wieder in Säcke abgepackt.
Unser Führer Simon zeigt nun wie die Kakao-Bohnen von den Abnehmern geröstet und gemahlen werden. Aus der Mühle tropft eine sämig-glänzende Kakao-Masse, die herrlich nach Röstaromen und Kakao duftet.
Für eine ‚Warme Schokolade‘ wird Zitronen-Gras in Wasser aufgekocht, die Kakao-Masse beigegeben und, je nach Geschmack, etwas Rohrzucker beigemischt - schmeckt sehr gut !
Natürlich kann man die Kakao-Masse auch in eine Schokoladen-Form giessen (100% Kakao) oder vorgängig mit Wasser, Milch oder Zucker verdünnen und geschmacklich anreichern (Chili, Nüssen, usw.), sodass Schoko-Tafeln mit 60, 75 oder 80% Kakao-Gehalt entstehen.
Auf Grund ihres guten Sonnenschutzes waren die Toquilla-Strohhüten aus Ecuador beim Bau des Panama-Kanals - 1914 - sehr gefragt. Der Hut wurde dadurch international bekannt und man begann ihn “Panama-Hut” zu nennen, obwohl er aus Ecuador stammt.
Das Stroh wird aus der Toquilla-Palme gewonnen. Die hochwertigeren Hüte werden in Heimarbeit aus sehr feinem Stroh geflochten und kosten zwischen 150 bis über 1000 US$. Die gröberen und etwas günstigeren Modelle werden inzwischen maschinell hergestellt.
Unter der Mithilfe eines kleinen, frechen Säugetieres - des Nasenbärs /Cati - wird in einer Kooperative in Peru der wohl teuerste Kaffee der Welt produziert - 1200 Euro pro Kilo.
Und das alles nur, weil die Kaffeebohnen auf einem etwas unappetitlichen Herstellungsprozess basieren. Sie durchlaufen nämlich den Verdauungstrakt des Südamerikanischen Coati.
Die kleinen Kletterkünstler fressen die rohen Kaffeekirschen, die Kaffeebohne wird dabei im Verdauungstrakt fermentiert und am Ende ausgeschieden.
Die ausgeschiedenen Bohnen werden anschliessend in einem aufwändigen Prozess gewaschen, sortiert, getrocknet, geschält und geröstet.
Wir haben diesen Kaffee probiert. Er hat uns gut geschmeckt, aber für unseren unerfahrenen Gaumen ist er den Preis nicht wert.
Der DPF ist ein mechanischer Filter, der in der Abgasanlage eingebaut ist und die Russpartikel aus dem Abgas von Dieselmotoren entfernt. Von Zeit zu Zeit muss der DPF gereinigt werden, was die Software des Fahrzeugs automatisch einleitet.
Unser Fiat Ducato 130 erfüllt mit diesem DPF die gesetzlichen Abgas-Vorschriften von Euro 5.
Während meinen Vorbereitungen auf unsere Südamerika-Reise bin ich im Internet auf diverse Reise-Foren gestossen, wo sich ‚fachkundige‘ Personen in hochtechnischen Artikeln über die Problematik eines DPF und den damit verbundenen, unvermeidlichen Störungen in Höhen über 2500müM unterhalten haben.
‚Verstopfen des DPF durch schlechten Diesel, zu wenig Sauerstoff für die Regeneration des DBF, Motor geht in Notlauf oder gibt gar den Dienst auf, DPF muss ersetzt werden, etc.‘ sind nur einige der diskutierten Horror-Szenarien. Meistens wird in diesen Foren von einer Reise nach Bolivien mit einem Euro 5-Fahrzeug abgeraten oder aber kostspielige Modifikationen an DPF oder Fahrzeug-Software als unumgänglich bezeichnet.
Nachdem wir nun in Bolivien mehrere Wochen auf Höhen zwischen 3500-4700müM tausende von Kilometern ohne jegliche Störung gefahren sind, kann ich mit gutem Gewissen behaupten, dass solche Höhen mindestens für unseren Fiat Ducato 130 (Jg. 2012) absolut kein Problem darstellen
Dies ist umso erstaunlicher, da der Schwefelgehalt des bolivianischen Diesels (und damit der Russ im Abgas) um ein mehrfaches über der europäischen Norm liegt (Eurodiesel hat 10ppm, bolivianischer Diesel oft 1000-2000ppm).
Um einer anstehend Regeneration ideale Voraussetzungen zu bieten, sind wir wo immer möglich mit einer Geschwindigkeit von über 60km/h und einer Drehzahl von über 2500 UpM gefahren. Das sich diese hochtourige Fahrweise positiv auf die störungsfreie Funktion unseres DPF ausgewirkt haben könnte, kann ich jedoch nur vermuten.
In Reise-Foren und -Applikationen ist das Tanken von Treibstoff in Bolivien ein beliebtes und kontrovers diskutiertes Thema. Viele dieser Beiträge sind jedoch oft ‚Gehörtes und Weitererzähltes‘, ‚Vermutetes‘ oder nur ‚Gerüchte‘. Daher hier für den zukünftigen Bolivien-Reisenden einige Informationen zu diesem Thema - Informationen, die wir über mehrwöchige Aufenthalte in Bolivien sammeln konnten.
Ein Liter Treibstoff kostet einen bolivianischen Autofahrer zurzeit 3.7 Bolivianos (Nov. 18) bzw. 0.54 Schweizer Franken. Ein Ausländer bezahlt hingegen für einen Liter Treibstoff zurzeit das 2.4-fache, d.h. 8.9 Bs bzw. 1.30 SFr. Damit bei diesem Geschäft alles mit rechten Dingen zu und her geht ist der Tankwart verpflichtet, den Verkauf dieses Treibstoffs in einer Buchhaltungs-Software zu erfassen und eine Quittung auszustellen.
Diese Preispolitik ist zum Teil nachvollziehbar, weisst jedoch einige Besonderheiten auf:
Basierend auf dem Obigen haben wir uns beim Tanken von Treibstoff wie folgt verhalten (in absteigender Häufigkeit):
Für heute Abend haben wir einen Tisch im Restaurant Gustu in La Paz/Bolivien - Quechua Wort für Geschmack - reserviert.
Alle Produkte und Getränke, die Kamilla Seidler - Latin America's Best Female Chef - verwendet, stammen aus Bolivien. Zu jedem Gang wird auch das passende Getränk serviert.
Die 19 Gänge sind ein Feuerwerk an Geruch und Geschmack.
Das Ganze wäre ein kulinarischer Höhepunkt, wenn der Abend nicht mit einem leichten Hungergefühl geendet hätte - schade.
Eine unserer liebsten Nüsse finden wir hier im Nordosten von Brasilien zurzeit an jedem Strassen-Verkaufsstand. Sei es komplett als Cajú-Frucht, als Fruchtsaft, als Konfitüre oder eben auch als über dem Feuer geröstete Nuss.
Über Dutzende von Kilometer fahren wir an den riesigen Caju-/Cashew- oder Nierenbaum-Plantagen vorbei. Der Cajú-Baum ist in dieser Gegend heimisch, wurde aber von den Portugiesen rasch nach Asien und Afrika weiterverbreitet.
Die Castanha de Pará oder Para-Nuss aus Brasilien ist eine harte Nuss zum Knacken. Doch nicht nur die sehr dicke äußere Schale muss man überwinden um an die köstlichen Kerne zu gelangen.
Nein, jede einzelne Nuss ist nochmals gut verpackt und muss geknackt werden.
Der Para-Nussbaum kann bis zu 50 m hoch werden und ist vor allem im Amazonasbecken heimisch. Offensichtlich ist es bis jetzt nicht gelungen, den Baum zu kultivieren, so dass eine Vielzahl von Amazonier ihr Geld mit dem Suchen der wilden Bäume, dem Aufsammeln und Verarbeiten der Para-Nuss verdienen.
Frisch aus der Schale schmeckt die Nuss ähnlich wie Kokosnuss. Erst nach dem Trocknen erhält die relativ teure Köstlichkeit ihren typisch nussigen Geschmack.
Eine typische Spezialität von
Paraguay sind die Chipa.
Diese Anis-Käsebrötchen werden aus
Manioc-Mehl hergestellt und werden zu jeder Tageszeit als Zwischenmahlzeit gegessen.
Oft werden sie auch mit Schinken, Poulet oder Fleisch gefüllt.
Das Wort Chipa stammt aus dem Guaraní und bedeutet
Brot oder Kuchen.
Die Chipa Guazú wird aus Eiern, Milch, Käse, Zwiebeln und Mais wie ein Auflauf zubereitet.
Sie schmeckt auch kalt sehr gut.
Im Gegensatz zu den Chilenen, Argentiniern und Uruguayos trinken die Paraguayos den Yerba Mate Tee eisgekühlt und nennen ihn Terere.
Auch bei der Tee-Mischung sind sie flexibler und konsumieren neben Yerba Mate auch weitere Kräuter.
Kräuterfrauen mischen am Strassenrand nicht nur medizinische Tees sondern auch den begehrten Yerba Mate Tee.
Das Eiswasser tragen die Paraguayos in grossen Thermoskannen unter dem Arm mit sich herum. Beinahe alle 30 Sekunden ziehen sie an ihrer Bombilla und verschaffen sich so einen abwechslungsreichen Alltag.
Jeder will natürlich die schönste Thermoskanne vorzeigen können, sodass das Verzieren der Behältnisse ein gutes Geschäft für begabte Handwerkerinnen geworden ist.
Wegen seiner unglaublichen Grösse und bedingt durch die Lage zwischen dem Äquator und dem südlichen Wendekreis bietet Brasilien ein vielfältiges Klima.
Sofern man weiss wie, kann man hier praktisch jede Frucht und jedes Gemüse kultivieren.
Frische Fruchtsäfte findet man oft auf den Speisekarten oder erhält sie an der Strassenecke in einem ‚Saftladen‘.
Manchmal trifft man auch auf einen Stand, der Saft aus Zuckerrohr verkauft.
Genau - Zuckerrohr muss man nämlich nicht zwingend in Zucker, Rum oder Cachaça verwandeln ;o))
Der frische Saft ist auch ‚unbehandelt’ sehr wohlschmeckend.
Als erstes wird das Rohr mit Bürsten gereinigt. In einer Presse wird anschliessend das Zuckerrohr ausgequetscht. Das Resultat ist eine trübe grüne Flüssigkeit, die mit etwas Limettensaft versetzt, köstlich erfrischend schmeckt.
Sowohl Cachaça als auch Rum werden aus Zuckerrohr hergestellt. Doch während Rum meistens aus einem Nebenprodukt der Zuckerherstellung gewonnen wird (Melasse), verwendet man für die Destillation von Cachaça direkt den Saft aus gepresstem Zuckerrohr.
Das Zuckerrohr wird dazu mit Hilfe von Walzen ausgepresst. Die anschliessende Vergärung läuft aufgrund des heissen Klimas stürmisch ab. Nach 24-36 Stunden ist sie bereits abgeschlossen. Der entstandene ‚Wein‘ hat einen Alkoholgehalt von 15-18 %.
Jetzt geht das schwach alkoholische Gemisch in die Brennblase. Hier wird es unter starker Hitze ein- bis zweimal gebrannt. Durch das Brennen erreicht der Schnaps einen Alkoholgehalt von 38-48 %. Die besseren Cachaça-Sorten kommen nun zur Reifung für mehrere Monate oder Jahre ins Fass aus Tropenholz. Die günstigen Varianten werden praktisch unverändert direkt verkauft.
Die Brände aus Zuckerrohrsaft sind häufig trockener, fruchtiger und würziger als die eher süßlichen, karamelligen Rums.
Obwohl ein gut gelagerter Cachaça einem guten Rum oder Whisky die Stange halten kann, bevorzugen wir Cachaça eher in Form von Cocktails. Mischt man nämlich Cachaça mit Limettensaft, Zucker und Eis wird das Ganze zu dem in Brasilien heimischen Caipirinha – mmhhh, köstlich erfrischend.
Im Gegensatz zu Europa werden aber in Brasilien normale Eiswürfel (Drink verwässert weniger schnell als mit Crashed Ice), weisser Zucker (wird rascher aufgelöst als brauner Rohzucker und hat kaum Eigengeschmack) und in Scheiben geschnittene Limetten verwendet.
Um von Chile nach Argentinien - oder umgekehrt- zu gelangen müssen wir oft Andenpässe mit mehr als 4000m Höhenmeter befahren.
Obwohl der Luftdruck pro 1000 Höhenmeter jeweils um 10% sinkt und dadurch die Lunge weniger rasch Sauerstoff aufnehmen kann, haben wir solch rasche Aufstiege bis jetzt relativ leicht bewältigt - von leichtem Schwindel und Kurzatmigkeit einmal abgesehen.
Sobald wir jedoch 6 Std oder länger auf der neuen Höhe verweilen wollen/müssen, dann werden Kopfweh, Atemnot, Schlaf- und Verdauungsstörungen ernstzunehmende Probleme. Auch unsere ½ Std Altersturnen pro Tag verkommt in diesen Höhen in eine Stöhn- und Puste-Übung.
Ein langsamer Aufstieg (1000m pro Tag) mit anschliessender Angewöhnungszeit (2-3 Tage) sind die empfohlenen Verhaltensregeln um diesen Höhenkrankheits-Symptome vorzubeugen. In der Praxis sind diese Regeln jedoch kaum einzuhalten.
So ist es in Chile oder im Anden-nahen Argentinien nichts ungewöhnliches, dass in 1-2 Fahrstunden ein Aufstieg von über 2000 Höhenmetern bewältigt werden können.
Auf Rat der Einheimischen haben wir daher für den geplanten mehrtätigen Ausflug auf den Altiplano von Bolivien - zwischen 4300 und 5500müM - auf dem Bauern-Markt von San Pedro de Atacama/Chile einen Beutel Coca-Blätter und einige Lutsch-Bonbons aus Coca-Essenz gekauft.
Auch für den Aufstieg und das Verbleiben auf diesen Höhen müssen wir eine Lösung finden.
Nach den ersten 1000 Höhenmetern - in diesem Fall bereits nach ½ Std Fahrzeit - haben wir daher unser erstes Nachtlager auf einer Höhe von 3500müM aufgeschlagen.
Der Blick auf den Vulkan Licancabur und die Atacama -Wüste 1000m tiefer ist zwar überwältigend, Kopfweh und Atemnot machen sich jedoch bald bemerkbar.
Mit einigen Coca-Blätter in der Backe oder einem Coca-Bonbon im Mund kann das Blut mehr Sauerstoff aufnehmen und die ungemütlichen Symptome verschwinden für eine gewisse Zeit. Sobald jedoch der Erstickungs-Reflex - ich kriege keine Luft mehr - dem leichten Schlummern ein Ende setzt, ist die nächste Portion Coca fällig. So überstehen wir diese erste Nacht unter Coca-Einfluss im Kurzintervall-Schlummern und sind am nächsten Morgen hundemüde.
Der Camper bringt uns in der nächsten ½ Std auf 4300müM, wo wir die Grenze nach Bolivien passieren. Unsere Fahrten auf dem Altiplano lassen uns mehrmals die 5000müM-Grenze überschreiten, die zweite Nacht verbringen wir aber auf 4400müM.
In dieser Nacht können wir bereits etwas längere Zeitabschnitte durchschlafen, Coca und Schlafen mit hochgelegtem Oberkörper sei Dank. Die Schlafqualität in den folgenden zwei Nächten ist aber weiterhin wechselhaft, ohne die Wirkung der Coca-Substanz wäre dies vermutlich jedoch noch schlimmer.
Die Coca-Blätter sind für die Bewohner dieser Höhenlager nicht wegzudenken. Obwohl die UNO den Coca-Blättern viele positive Eigenschaften zuschreibt und eine Sucht ausgeschlossen werden kann, ist das Gewächs leider mit einem grossen Makel behaftet.
Mittels eines komplizierten chemischen Prozesses kann nämlich aus den Coca-Blättern das Aufputschmittel Kokain gewonnen werden - die süchtig machende Droge der Getriebenen und Erfolgsverwöhnten. Aus diesem Grunde ist in den meisten Ländern der Welt der Verkauf und der Besitz von Coca-haltigen Produkten verboten – ein Umstand, den man in einigen Südamerikanischen Ländern kopfschüttelnd zur Kenntnis nimmt.
Für uns ist jedoch nach einer Woche auf durchschnittlich 4500müM klar: Nimmt man sich die Zeit für die empfohlene Akklimatisierung nicht, dann ist für die ersten 5 Nächte kaum mit einem erholsamen Schlafe zu rechnen - mit oder ohne Coca-Blätter.
Diese grün-schwarzen Dinger werden in Chile Paltas genannt und sind nicht nur dort heiss begehrt.
Es gibt keine Mahlzeit wo die Palta nicht in irgendeiner Form auftaucht. Sei es im Hamburger, im Hot Dog, im Salat, als Brotaufstrich, in Scheiben, gewürfelt oder als Mus.
Auch bei uns in der Camper-Küche ist die Palta inzwischen ein fester Bestandteil der Mahlzeiten ;o))
Typische argentinische/chilenische Spezialitäten:
Empanadas sind mit Fleisch, Käse, Gemüse oder Meeresfrüchten gefüllte Teigtaschen. Sie sind aus dem täglichen Leben der Argentinier und Chilenen nicht wegzudenken.
Locro/Argentinien ist ein Fleisch-Bohnen-Mais-Eintopf. Der Bohnen-Eintopf wird in Chile Porotos genannt.
Mote - typisch chilenisches Dessert mit gekochtem Korn und getrockneten Pfirsichen
Papas Andinas sind rosa-gelbe Kartoffeln aus der Andenregion
Pancho - Hot Dog mit Ketchup, Mayo, Senf, Käse und Chips
Milanese - paniertes Schnitzel mit Brot oder Pommes
Wir brauchen ein kleines Lämpchen für den Schuhschrank – also nichts wie los, eine Ferreteria suchen. Eine Ferreteria ist etwas zwischen einem Eisenwarengeschäft und einem Gemischtwarenladen – aber man bekommt hier alles!
Wir werden fündig und müssen zuerst einmal zehn Minuten anstehen – ohne Nümmerli zu ziehen!
Die freundliche Dame bringt uns das gewünschte Lämpchen – kassiert und drückt uns den Kassabon in die Hand – nicht aber die Ware.
Zuerst heisst es nun weiter unten an der Kasse 2 anstehen – ohne Nümmerli zu ziehen – um von einer netten Dame den Kassabon auf die Richtigkeit überprüft und abgestempelt zu bekommen!
Weiter zur nächsten Stelle - hier müssen wir nun ein Nümmerli ziehen und wieder warten bis unsere Nummer 94 aufgerufen wird.
Wir übergeben einem netten Herrn unseren Kassabon, der wiederum zu Dame Nr. 1 marschiert um unser Lämpchen zu holen, es in eine Plastiktüte zu verstauen und uns in die Hände zu drücken!!!
Das nennt man Arbeitsbeschaffung ;o))
Einmal in die Sterne gucken - das ist das Ziel des heutigen Abends.
Wir werden um 19.30 Uhr im Camping abgeholt und zum Freilicht-Planetarium gefahren. Als Einführung sehen wir einen 3D-Film über das Weltall und geniessen dazu ein Glas Rotwein.
Mit einer warmen Wolldecke ausgerüstet geht es anschliessend zum 15 Zoll-Teleskop.
Dort erklärt uns Mario die verschiedensten Sternbilder, u.a. das Kreuz des Südens und der Grosse Hund.
Zum Aufwärmen wird uns eine heisse Suppe und Knoblibrot serviert :o))
Die Höhepunkte des Abends - wir schauen uns Sirius, Jupiter und den Mond durchs Teleskop an und können mit dem Handy sogar den Mond durchs Teleskop fotografieren.
Als Abschluss hören wir über das Radioteleskop Töne, die der Jupiter und die Sonne abstrahlen (Mond-Foto, aufgenommen mit Robys Handy).
Pisco wird wie Cognac oder Weinbrand aus Wein destilliert. Die Destillerie Pisco Mistral verwendet dazu die weissen Traubensorten Pedro Ximenez und Muscat de Alexandria. Nach der zum Teil mehrfachen Destillation wird der Pisco in amerikanischen Eichenfässern - je nach Qualität bis zu sieben Jahren - gelagert. Der Alkoholgehalt liegt zwischen 35° und 46°. Das Sortiment der Destillerie reicht vom einfachen Pisco (für Cocktails) bis zum delikaten Getränk für Geniesser. Das hauseigene Museum gibt uns einen guten Einblick in die Pisco-Herstellung von früher.
Weine in Beton-Eiern reifen zu lassen, ist für uns was ganz Neues. In Frankreich und Spanien sollen solche Gefässe schon seit längerem im Gebrauch sein. In Chile und Argentinien ist diese Art des Weinausbaus aber noch in der Experimentier-Phase. Die meisten der von uns besuchten Weingüter versuchen sich nun in dieser neuen Reife-Technik.
Wein wird heutzutage vor allem in Edelstahlbehältern produziert, die langlebiger und pflegeleichter sind als die klassischen Holzfässer. Edelstahl hat jedoch den Nachteil, dass kaum Sauerstoff an den jungen Wein kommt; eine Reifung in Edelstahl ist somit nicht möglich. Fässer aus Holz sind hingegen porös. Dadurch findet ein geringer, aber stetiger Sauerstoffaustausch statt. Diese schonende Oxidation lässt den Wein reifen und harmonischer werden.
Weinfässer aus Beton sind pflegeleichter und robuster als Holzfässer. Anders als Edelstahltanks sind Beton-Eier in geringem Maße porös und verfügen zusätzlich über sehr feine Verdunstungs-Härchen. Sie ermöglichen so eine Reifung wie in den traditionellen Holzfässern, ohne jedoch die in manchen Weinen nicht erwünschten Holznoten zu hinterlassen. Einige Experten sind überzeugt, dass sich Beton-Eier wegen ihrer Form sogar besser als Holzfässer zur Weinreifung eignen. Wir warten gespannt auf die zukünftigen Weine :o))
In Chile hat jede Brücke und jeder Fluss einen Namen - aber diese zwei sind leider leer ausgegangen!! :o)))
22.11.2016
Heute Dienstag nehmen wir die 310 km nach Balneario El Condor in Angriff. Kaum haben wir die Stadt Bahía Blanca verlassen, müssen wir unsere ersten Frucht- und Fleischkontrollen passieren. Mit diesen Kontrollen wird versucht, den Süden von Argentinien von der Maul- und Klauenseuche sowie von Fruchtfliegen frei zu halten.
Der Kontrolleur fragt uns nach mitgebrachten Früchten. Unsere Orangen haben wir vorsichtshalber zu Saft verarbeitet und da Bananen kein Problem sind, gibt es nichts zu beanstanden. Wir müssen 70 Pesos (SFr 4.50) für die Desinfektion unseres Campers bezahlen und werden zur Weiterfahrt durch die Sprüh-Anlage entlassen. Aber Pech, die Anlage funktioniert nicht und so nehmen wir noch ein paar Fruchtfliegen und Bakterien mit in den Süden! ;o))
Kaum 50 km weiter südlich unsere erste Fleischkontrolle. Dieser Herr steuert sehr freundlich aber zielstrebig auf unseren Kühlschrank zu. Auf unseren vakuum-verpackten Würsten klebt glücklicherweise ein Logo, das die Mitnahme erlaubt – haben wir nicht gewusst. Im Eisfach findet er aber auch unsere zwei Schweins-Koteletten. Mit enttäuschtem Gesicht erkläre ich ihm, dass dies unser Abendessen wäre. Darauf meint er, ich könne sie hier und jetzt braten und dann sei alles in Ordnung. Gesagt getan, ich schmeisse die tief-gefrorenen Fleischstücke in die Pfanne und wenig später schwebt ein angenehmer Geruch von gebratenem Fleisch durch die Kontroll-Station. Nach einem kritischen Blick in die Bratpfanne dürfen wir auch hier passieren!!
Nachdem wir jeweils mehrere Stunden investieren mussten, um eine Wäscherei zu finden, die Wäsche abzuliefern und wieder abzuholen, haben wir uns entschlossen, eine eigene Waschmaschine zu kaufen. Wir erstehen unsere ‚Lavadorita‘ in einem ‚All Plasticos‘- Geschäft in Tigre/Argentinien.
Typ: Rüttelbox
Füllmenge: 2 kg
Waschprogramm: Schongang und Hauptwaschgang – kein Spülgang und kein Auswringen
Temperatur: kalt bis 60°
Waschdauer: 1 Fahrtag über Naturstrasse (jedes Loch in der Strasse ist willkommen)
Preis: SFr. 12.-
Da Ursi ihre seidene Unterwäsche zu Hause gelassen hat, werden wir den Schongang (Lavadorita unmittelbar hinter Beifahrersitz) vermutlich sehr selten benutzen.
Der Hauptwaschgang (Keller, hinten rechts) hingegen ist sehr effektiv, vor allem beim Fahren auf Naturstrassen. Zurzeit bin ich auf der Suche nach einem Trockner, so dass ich diese mir
übertragene Hausarbeit auch bald weitergeben kann. ;o))
Neben den Ombú-Bäumen bestaunen wir auf unserer Wanderung auf den Cerro Arequita auch die vielen bunten Vögel. Einer hat es uns ganz speziell angetan. Seine kunstvolle Behausung aus Kuh- und Pferdemist - gebaut an den unmöglichsten Orten - ist schon ein Meisterwerk. Am Abend nach dem Eindunkeln werden wir umschwirrt von hunderten von Glühwürmchen.
Profis aus Uruguay, die man bei einer Reifenpanne gerne dabei hätte.
Text, Ursi & Roby Gisler
Melodie, ‚Wir lagen vor Madagaskar‘
Wir lagen vor Montevideo und hatten keinen Koch an Bord.
In den Fässern da faulten die Fische und manchmal wollte einer über Bord.
Ahoi Pasajeros ahoi, ahoi.
Wenn Robys Schifferklavier auf der Angola ertönt
ja dann singen wir alle fröhlich mit – ej warum
weil viele Stunden und viele Tage, wir nach Uruguay geschippert sind.
Grüne Tomaten u. Pasta u. Pasta, u. Pasta
u. Pasta u. Pasta,
u. Pasta u. Pasta u. Pasta und dazwischen etwas hartes Brot.
- Ref.
Der Steward Sonny Boy
Mendoza war die gute Seele auf dem Kahn.
Doch er hatte Sehnsucht nach seinen Kindern und hat uns in Santos verlahn.
- Ref.
Plötzlich schrie einer ‚Mann über Bord!‘ und sofort rannten alle los.
Doch die Waschmaschine war nicht mehr zu retten und so machen wir die Wäsche mit den Händen bloss.
- Ref.
Franzosen verstecken sich hinter Autos – was die wohl bloss da machen?
Sie bräunen den Busen und das ‚Füdeli‘ und geheim bleiben all die andren Sachen.
- Ref.
Die Michi, der Tobi und der Michel wohnen über oder neben dem Fitnessraum.
Sie können das Gestöhne nicht mehr hören und planen Anschlag mit Wein auf den Hampelmann.
- Ref.
Die Reise ist nun zu Ende, vorbei ist die bittersüsse Zeit.
Doch dank WIFI, Satellit und Diesel bleiben wir in Touch und uns ist kein Weg zu weit.
Die Besichtigung des Schiffshebewerks in Scharnebeck, Nähe Lüneburg/Deutschland bietet ein sehenswertes technisches Schauspiel. Dieses moderne Bauwerk bietet Schiffen die Möglichkeit eine Höhe von 38 Metern zu überwinden.
Eine Churrascaria ist ein traditionelles Restaurant in Brasilien, in dem es vor allem gegrilltes Fleisch und Würste gibt.
Na, das wollen wir uns nicht entgehen lassen!
Jeder Tisch erhält eine Art „Fleisch-Ampel“ , wobei die eine Seite rot, die andere grün ist. Ist die grüne Seite aufgedeckt, marschieren die Servicekräfte mit verschieden gegrillten Fleisch-Spiessen an - Rodizio. Die rote Seite signalisiert, dass man vorübergehende eine Pause braucht.
Alle Beilagen können wir uns von einem umfangreichen Buffet holen.
Das war super lecker!
Ich sitze in Jundiai/Brasilien auf der Hotel-Terrasse und lese in einem Buch als ich irgendwann realisiere, dass sich rechts von mir etwas nach links und rechts bewegt. Ja da staune ich nicht schlecht! Da hängt doch ein junger Mann an einem Seil und streicht die Aussenwände des Nachbargebäudes. Um eine grössere Fläche in einem Zug streichen zu können, stösst er sich immer wieder mit den Füssen von der Wand ab und während er sich so von links nach recht schwingt, bedeckt er noch schnell eine Fläche mit neuer Farbe. Insgesamt benötigt er für diese Wand nur 60 Minuten - bei uns würde schon das Aufstellen des Gerüsts länger dauern!!
"Vamos a tomar un Matecito“!
Mate ist ein beliebtes Aufgussgetränk in Argentinien und wird aus den kleingeschnittenen trockenen Blättern
des Mate-Baumes (5-6m hohes Stechpalmengewächs) gewonnen.
Das Trinkgefäß wird etwa zur Hälfte mit Yerba (Kraut) gefüllt, mindestens so hoch, dass das Sieb der Bombilla (Röhrchen) ganz in die Yerba eintauchen kann.
Die Yerba wird etwas angefeuchtet, danach wird die Bombilla vorsichtig eingesetzt. Aufgegossen wird mit heissem aber nicht gekochtem Wasser. Nun gilt es, sorgfältig an der Bombilla zu ziehen um nicht zuviel heisses Wasser aufs Mal in den Mund zu kriegen. Das Gefäss wird in der Runde herumgereicht und mehrmals mit Wasser wieder aufgefüllt. Wenn der Mate keinen Geschmack mehr hat, wird das Kraut ausgetauscht.
Da die Mate-Trinker das Haus nicht ohne ihre Mate-Utensilien verlassen, gibt es überall Automaten, wo man für wenig Geld heisses Wasser in die Thermosflasche nachfüllen kann.
Unsere ersten Mescals und Tequilas in Mexiko.
Der Mescal wird aus dem Fruchtfleisch verschiedener Agaven-Arten hergestellt. Der Geschmack und das Aus- sehen des Mescal variiert je nach Art der Agave, der Region sowie der Zubereitung und der Dauer der Lagerung. Der bekannteste Mescal ist der Tequila, welcher in der Umgebung der Stadt Tequila/Mexiko ausschliesslich aus der blauen Agave gebrannt wird - tja, wem's schmeckt!
Die ganze Gruppe hat Hunger, nur ich nicht so recht. Macht nichts - ein Salat und ein Bier ist genau richtig!
In einem Restaurant in Glasgow bestellen alle eine währschafte Mahlzeit und ich mir einen Coleslaw-Salat.
Das Gelächter ist gross als mein Salat serviert wird - mit zwei Bissen ist das "Ding" verschluckt! Na soooo klein war mein Hunger nun auch wieder nicht!!! Aber Bier nährt ja auch ;o))
Malt-Whiskys werden auch heute noch in beinahe allen geografischen Regionen Schottlands destilliert. Diese haben sich aber im Laufe der letzten zwei Jahrhunderte in Bezug auf die Whisky-Herstellung sehr unterschiedlich entwickelt. Als Folge von Krisen, Gersten-Missernten, Kriegen oder durch wirtschaftlich bedingte Zusammenlegungen reduzierte sich die Anzahl der Destillerien in ganz Schottland im Laufe dieses Zeitraumes in einem beinahe unglaublichen Ausmass. Von den um das Jahr 1800 weit über 1000 aktiven Destillerien waren im Jahr 1899 gerade noch 148 lizenzierte Malt-Destillerien übrig geblieben. Heute sind davon nicht einmal mehr 100 in Betrieb!
Um so mehr geniessen wir diesen feinen Tropfen (Edradour Ruby)!
Vor der Reise viel gehört, viele Warnungen bekommen: " Esst das jaaaaa nicht!"
Um so mehr wollten wir uns dieser Herausforderung stellen. Ok, bei der Suppe und beim Fischcake kann ja noch nicht so viel passieren. Beim Haggis und dem Black Pudding waren wir schon etwas vorsichtiger. Unser Fazit: "Suuuuuper lecker!"
Haggis ist das schottische Nationalgericht. Es besteht aus Schafs-Innereien und ist sehr nahrhaft. Diese pikante, fleischige Spezialität wird traditionell mit pürierten „Neeps“ (Rüben) und „Tatties“ (Kartoffeln) gereicht.
Black Pudding ist eine Art Blutwurst mit Hafer und wird in der Pfanne angebraten.
Sticky Toffee Pudding (Dessert) ist eine seeeehr süsse Angelegenheit und ist praktisch auf jeder Speisekarte in Schottland zu finden. Annalis hat dieses Zeug heiss geliebt aber ich (Ursi) konnte es schon fast nicht mehr anschauen!
Bei der Rückfahrt von Bocas del Torro kehren wir bei der Zigarrenfabrik Costa ein, die in der Nähe von Panama City aus kubanischem Tabak verschiedene Zigarren-Typen und -Grössen herstellt. Selbstverständlich kann Roby nicht widerstehen und deckt sich mit einigen Kisten der milden und sehr günstigen Glimmstängel ein.
Mal was Anderes - aber auch gut und schööön kühl!!