BRASILIEN

 Per Flugzeug aus Argentinien kommend

Brasilien (08. - 15. Oktober 2014)

Jundiai

Am Vorabend per Auto von Sao Paulo angereist, muss Roby in Jundiai arbeiten. Jundiai ist eine Kleinstadt im brasilianischen Bundesstaat Sao Paulo, etwa 50 km von Sao-Paulo-Stadt entfernt. Da es nicht allzu viele Sehenswürdigkeiten hat vertreibe ich mir die Zeit mit Spazieren und Shoppen. Was mir hier sofort auffällt sind die Graffitis, die meistens am oberen Ende des Gebäudes angebracht werden oder sogar die ganze Wand 'verzieren'. 

 

 

Häuser malen

Ich sitze in Jundiai/Brasilien auf der Hotel-Terrasse und lese in einem Buch als ich irgendwann realisiere, dass sich rechts von mir etwas nach links und rechts bewegt. Ja da staune ich nicht schlecht! Da hängt doch ein junger Mann an einem Seil und streicht die Aussenwände des Nachbargebäudes. Um eine grössere Fläche in einem Zug streichen zu können, stösst er sich immer wieder mit den Füssen von der Wand ab und während er sich so von links nach recht schwingt, bedeckt er noch schnell eine Fläche mit neuer Farbe. Insgesamt benötigt er für diese Wand nur 60 Minuten - bei uns würde schon das Aufstellen des Gerüsts länger dauern!!

Churrascaria/Rodizio

Eine Churrascaria ist ein traditionelles Restaurant in Brasilien, in dem es vor allem gegrilltes Fleisch und Würste gibt.

 

Na, das wollen wir uns nicht entgehen lassen!

 

Jeder Tisch erhält eine Art „Fleisch-Ampel“ , wobei die eine Seite rot, die andere grün ist. Ist die grüne Seite aufgedeckt, marschieren die Servicekräfte mit verschieden gegrillten Fleisch-Spiessen an - Rodizio. Die rote Seite signalisiert, dass man vorübergehende eine Pause braucht.

Alle Beilagen können wir uns von einem umfangreichen Buffet holen.

 

Das war super lecker!

 

São Paulo

São Paulo ist mit ca. 12 Mio. Menschen die grösste Stadt Brasiliens. Die Stadt ist durch zahlreiche Einwanderer aus aller Welt, hauptsächlich aus Portugal, Italien, Deutschland, Libanon und Japan multikulturell geprägt. Die Einwohner der Stadt São Paulo nennt man „Paulistanos“.

Mit der U-Bahn besuchen wir die verschiedenen Stadtteile, laufen durch die Geschäftsstrassen, beobachten das bunte Treiben von einem Café aus und entdecken immer wieder Besonderheiten, die wir bis jetzt noch nie gesehen haben. São Paulo ist sehr vital, lebendig, bunt, verrückt und sehr interessant. Wenn da nur nicht die Füsse wären, die vom vielen Rumlaufen schon ganz schön schmerzen. Leider sind wir nur zwei Tage hier, es gibt noch so viel zu sehen. Aber wir kommen wieder - in ein paar Jahren mit unserem Womo!

São Paulo - Edifício Itália

Das Edifício Itália ist ein 168 Meter hoher Wolkenkratzer in São Paulo. Das von 1956 bis 1965 erbaute Hochhaus hat ein Panorama-Restaurant sowie eine Bar auf der Spitze.

Wohin das Auge reicht nur São Paulo. Wir können uns nicht satt sehen an der interessanten Aussicht. Überall gibt es für das Auge etwas zu entdecken und zu bestaunen - für das leibliche Wohl geniessen wir leckere Caipirinhas. Wir müssen uns von diesem magischen Ort richtig losreissen.

Rio de Janeiro - 1. Tag 

Gestern Abend sind wir aus São Paulo kommend in Rio eingetroffen. Jetzt ist es hell und uns halten keine zehn Pferde mehr im Bett - wir müssen an die Copacabana! Nebelschwaden ziehen gegen den Strand und der Zuckerhut zeigt wirklich nur seinen Hut. Doch ein paar Minuten später haben wir klare Sicht auf den riesigen Strand. Nach einem ersten Frühschoppen beschliessen wir, die Cristo Retendor Statue zu besuchen - aber zu Fuss!

Dem Taxifahrer versuchen wir mit Händen und Füssen unser Vorhaben zu erklären und zeigen ihm auf einer Karte den Weg hinauf, den wir in der Schweiz recherchiert hatten. Nach einstündiger Fahrt über Hügel und durch Wälder, ohne den Weg zu finden, lassen wir uns ins Zentrum von Rio fahren. Also bleibt uns jetzt nur noch die Bahn. Nach einer Stunde Wartezeit, als wir dran wären - Stromausfall ! Nochmals eine Stunde warten, dann geht es los. Oben angekommen ein einziges Gedränge. Man hat kaum Platz zum Stehen geschweige denn zum Gehen. Wir geniessen aber die Aussicht trotzdem, obwohl es nicht ganz klar ist.

Wieder unten bummeln wir noch etwas durch die Stadt und Roby lässt sich noch ganz spontan die Haare schneiden.

Rio de Janeiro - 2. Tag

Auch heute wird  nicht ausgeschlafen. Los geht's zum Joggen an die Copacabana. Mit vielen Gleichgesinnten geniessen wir das einmalige Erlebnis. 

Frisch geduscht lassen wir uns mit Metro und Bus zum Fusse des Zuckerhuts transportieren. Nach dem gestrigen 'Gschtung' bei der Christus Statue entschliessen wir uns nicht in die Höhe zu fahren, sondern den Hut soweit wie möglich zu umrunden und ihn von unten zu geniessen. In ca. drei Jahren sind wir ja wieder hier mit unserem Wohnmobil, dann können wir immer noch rauf.

Nach dem Mittagessen fahren wir mit dem Bus zurück ins Zentrum. Wir müssen aufpassen, dass uns das Essen nicht wieder hochkommt, denn die Busfahrerin (es fahren sehr viele Frauen) fräst mit diesem 'Diablo amarillo' (Gelber Teufel) durch die Stadt, als wäre wirklich der Teufel hinter ihr her! Froh wieder festen Boden unter den Füssen zu haben, genehmigen wir uns zuerst ein kühles Bier und schlendern anschliessend durch die Gassen des Künstlerviertels bis zur Kacheltreppe von Jorge Selarón. 

Den Tag beschliessen wir mit einem romantischen Sonnenuntergang und einem leckeren Caipirinha an der Ipanema Beach.

Rio de Janairo - 3. Tag

Heute ist unser letzter Tag in Rio. Wir mühen uns mit den steilen Gassen nach Santa Teresa ab, kaufen noch ein paar Mitbringsel im Markt und bestaunen im Praca da Republica die riesigen Bäume und die seltenen Agutis.  

Da unser Hotel sehr nahe an der Copacabana liegt, verabschieden wir uns von Rio mit einem letzten Caipirinha am Strand.

 

Até breve! 

Mit dem Flugzeug geht's in die Schweiz

....

 

Mit dem Camper aus Uruguay kommend

Brasilien (18. Januar - 04. April 2018)

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Hier haben wir auf dieser Reise übernachtet
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Jaguarão - São Francisco do Paula

18.-24.01.2018

Von Uruguay kommend beginnt das grosse Abenteuer Brasilien in Jaguarão.

Hier ist immer noch Gaucho-Land, aber die Wiesen sind saftiger als in Uruguay. Die Dörfer sind gepflegter,  die Strassen sauberer und die Menschen fröhlicher.

 

Unser erstes Nachtlager schlagen wir zwischen unzähligen grossen Lastwagen neben einer Tankstelle auf. Hier bekommt unser Camper wieder einmal eine intensive Schaumwäsche. Nach einer Stunde Handarbeit sind wir doch sehr erstaunt über den Preis – SFr 3.00 !!

Es regnet und es ist trüb. Was gibt es besseres, als bei diesem Wetter den brasilianischen Wein besser kennen zu lernen.

 

In Garibaldi wird vor allem Sekt hergestellt. Wir besuchen das Weingut Chandon - eine Tochtergesellschaft von Moët-Hennessy - und die Cooperativa Vinícola Garibaldi - eine Wein-Genossenschaft mit über 300 Weinbauern. Die Cooperativa produziert jährlich 20 Millionen Liter Wein.

Irgendwie hat Petrus keine Freude an uns, denn es ist immer noch regnerisch und trüb. So sieht auch die Ruta Romantica  - trotz der Ähnlichkeit mit dem deutschen Schwarzwald - eher nüchtern aus ;o)

 

In Gramado - von deutschen Auswanderern gegründet - stehen Fachwerkhäuser mit Geranien geschmückten Fenstern. Die Menschen hier sprechen eine Art Deutsch - ähnlich dem im Erzgebirge.

Im Restaurant Rasenplatz lassen wir uns ein köstliches Bier und Eisbein mit Sauerkraut schmecken.

 

Zusammen mit Chili besuchen wir die Mini Mundo - kleine Welt - und treffen zu unserem Erstaunen auf die Kirche von Wassen/Uri. Die Informationen zur Kirche stimmen zwar nicht ganz, aber das merkt hier in Brasilien ja eh keiner ;o))

24.01.2018

Trotz Regen setzen wir die Fahrt durch grosse Bananen-Plantagen und Araukarien-Wälder fort. 

Der Parque das 8 Cachoeiras - Park der acht Wasserfälle - in São Francisco do Paula liegt weit unten in einer Schlucht. Beim Runterfahren haben wir Bedenken, ob wir bei diesem nassen Wetter hier wieder raus kommen oder ob wir die brasilianische Staatsbürgerschaft beantragen müssen ;o)) 

 

Die Einfahrt zum Camping sieht noch abenteuerlicher aus, aber als wir uns zur Umkehr entschliessen, ist es schon zu spät - wir kommen rückwärts nicht mehr raus und umdrehen können wir nicht.

 

Plan A – runterfahren, drehen und vorwärts rauf – geht nur ein Stück, dann bleiben wir stecken.

Plan B – Schneeketten montieren – wir pflügen uns ein Stück hoch und bleiben stecken.

Plan C – Hilfe holen und uns rausziehen lassen – funktioniert !!

Santa Marta – Ilha de Santa Catarina/Florianópolis

25.-02.02.2018

Wir fahren der Atlantikküste entlang. Das Wasser wird klarer und die Sandstrände heller.

Da wir aber nicht so ‚badige‘ sind, steigen wir in Santa Marta auf den Leuchtturmhügel und haben einen weiten Blick auf die umliegenden Dünen und das Meer. Der Leuchtturm ist mit 29m der höchste in Lateinamerika.

 

An einem abgelegenen Strand finden wir ein Gästehaus mit Camper-Stellplatz, wo wir zwei Tage dem Nichtstun frönen.

 

Die anschliessende Fahrt nach Florianópolis kürzen wir mit einer Auto-Fähre nach Laguna etwas ab. 

 

Die Insel Ilha de Santa Catarina mit der Hauptstadt Florianópolis ist nur durch eine Brücke zu erreichen.

Jetzt in der Hauptsaison heisst es Geduld üben, denn der Verkehr staut sich auf der Autobahn mehrere Kilometer zurück.

Endlich geschafft - wir sind drüben - aber auch hier ist alles verstopft :o(

 

Wir fliehen quer über die Insel in den Parque do Vermelho, wo wir einen ruhigen Camping finden. Hier lassen wir uns am 31. Januar am Strand vom ‚Blauen Mond‘ - 2. Vollmond im selben Monat - verzaubern.

Mit den Bikes unternehmen wir einen Ausflug zum Project Tamar, das sich dem Schutz und Erhalt der  Meeresschildkröten widmet. 

In einer eindrücklichen Ausstellung erfahren wir einiges über diese gefährdeten Meeres-Riesen und können sie auch gleich in grossen Schwimmbecken bestaunen.

Eine Dschungelwanderung bei nahezu 40 Grad führt uns über einen steilen Pfad zu einem - angeblich wunderschönen - Strand.

Aber, wenn man schon viel gesehen hat……na ja, zumindest haben wir die sportlichen Pflichten für heute abgearbeitet ;o))

Eine kleine Entschädigung für die Mühe liefern uns unsere Nachbarn auf dem nächsten Übernachtungsplatz. 

 

Eine Kaninchen-Kauz-Familie - Mamma, Papa und drei Jungvögel - hat auf dem Parkplatz eine Bodenhöhle gegraben. Interessiert beobachten wir sie - und sie uns ;o))

Butia/Frucht der Geleepalme

Die Früchte der 6 bis 7 Meter hohen brasilianischen Geleepalme werden entweder frisch oder aber in vielfältigen Verarbeitungsformen (Gelee, Wein, Saft, getrocknet) gegessen.

Sie haben die Grösse von Kirschen, wenig Fruchtfleisch mit einem grossen Kern und schmecken süss-sauer.

Curitiba

04.- 07.02.2018

Je nördlicher wir fahren desto exotischer wird die Umgebung.

Blaues Wasser, Sandstrände umrahmt von grossen Sandstein-Brocken und dazwischen Schatten spendende Palmen. Caipirinhas und feine Fischrestaurants. Jetzt kommt langsam Brasilien-Gefühl auf. ;o))

Doch um Curitiba zu erreichen, müssen wir die Atlantik-Küste verlassen und auf ein 1000m hohes Plateau fahren. Der Temperatur-Unterschied ist sofort spürbar. 

In Curitiba haben wir Glück, denn der Campingbesitzer betreibt auch eine Camper-Werkstatt.

Nach 5 Jahren Betrieb brauchen wir eine neue Solar-Batterie. Da wir auf den Camping-Plätzen nun öfters nur 110V antreffen, benötigen wir zusätzlich einen 110V-/230V-Transformator. 

 

Auch lassen wir aus Komfort-Gründen eine weitere Blattfeder einbauen - und das alles auf Portugiesisch. Die Kommunikation ist nicht einfach - nós não falamos portugués! - wir sprechen kein Portugiesisch :o))

Schlussendlich haben wir Zeit, die Stadt Curitiba zu besuchen.

Sie hat den Ruf, die ‚grünste‘ Stadt Brasiliens zu sein - Umweltschutz, Recycling, öffentlicher Verkehr - alles funktioniert hier bestens.

 

Da alle Parkplätze in der Stadt nur für Fahrzeuge bis zu 1.8 Tonnen freigegeben sind, bleibt uns nichts anderes übrig, als unseren 4 Tonnen schweren Camper ausserhalb stehen zu lassen und mit dem Metro-Bus in die Stadt zu fahren.

Ein paar Tage leben wir wie auf einem Bauernhof!

Auf dem Camping krähen vier Hähne, gackern ca. 40 Hühner und pipsen sechs kleine Kücken. Jeden Morgen und Abend füttern wir sie mit unseren Bio-Haferflocken und bekommen dafür die Eier für unser Frühstück - falls wir sie finden ;o))

Peruíbe

08./09.02.2018

 

Wieder an der Küste besuchen wir einen früheren Arbeitskollegen von Röbä.

 

In Peruíbe besitzen Tina und Harald mit ihrem Sohn Luiz ein Ferienhaus. Zusammen mit Oma Mathilde verbringen sie in diesem Schmuckstück ihre Ferien. Während unseres Besuchs werden wir verwöhnt und von Tina aufs Köstlichste bekocht.

Liebe Tina, lieber Harry, liebe Mathilde

Herzlichen Dank - wir haben die Zeit bei euch sehr genossen. Wir träumen immer noch von den köstlichen Fruchtsäften und dem Maracuja-Schnaps ;o))

 

Lieber Luiz

Wir haben viel zusammen gelacht. Du bist ein kleiner Sonnenschein. Dickes Bussi von uns! 

São Paulo

10./11.02.2018

 

Wieder verlassen wir die Atlantik-Küste und fahren über Serpentinen hoch ins 730 MüM gelegene São Paulo. Doch zuerst ist viel Geduld angesagt, denn wir stehen zwei Stunden im Stau wegen einer kleinen Baustelle :o/

 

An der Strasse treffen wir immer wieder auf farbenfrohe Marktstände, wo es frische Früchte und Gemüse zu kaufen gibt. Eine willkommene Abwechslung während des Wartens!

Auf einer sechs-spurigen Autobahn fahren wir in São Paulo - der grössten Stadt Südamerikas - ein.

  

Im Zentrum beziehen wir ein sicheres Plätzchen in einer Parkhalle und sofort geht es los zum Karneval. Doch dieser Karneval in São Paulo entpuppt sich als Street Parade. Nicht ganz das, was wir erwartet haben :o/

Da es zu regnen beginnt, retten wir uns ins 168m hohe Edifício Itália - und geniessen die herrliche Aussicht über São Paulo bei einem Caipirinha.

Am Nebentisch sitzen Thomas aus der Schweiz, seine Freundin Cinthya aus Brasilien und Mike aus Deutschland. Zusammen haben wir eine lustige Zeit auf dieser Höhe und anschliessend ziehen wir fünf noch bis in den späten Abend hinein durch die Gassen von São Paulo.

Heute Sonntagmorgen ist São Paulo ziemlich ausgestorben. Wir bummeln gemütlich durch die Stadt und verdauen so noch die letzten Promille von gestern Abend ;o))

Nach der gestrigen Street Parade geniessen wir die Musik auf der Avenida Paulista!

Von São Paulo nach Río de Janeiro

12.-21.02.2018

Wir verlassen São Paulo und schlängeln uns wieder über Serpentinen runter ans Meer. Kurz erhaschen wir durch eine Lücke im Regenwald einen Blick auf die Atlantikküste und das blaue Meer. Leider beginnt es bald zu regnen.

 

Dies ändert sich auch nicht mehr für die nächsten drei Tage und Nächte.

Nicht ganz so schlimm, denn Röbä liegt mit Fieber im Bett und wir warten hier - auf einem Camping am Strand von Maranduba - auf Besserung!

Auch die anderen Campers lassen sich nicht unterkriegen und am Abend gibt es trotz strömendem Regen eine Hamburger-Party ;o)

Endlich etwas Sonne und Röbä geht es auch schon wieder besser - machen wir uns auf nach Paraty.

 

Das Barockstädtchen mit seinen vielen weiss getünchten Kolonialhäusern gehört zum UNESCO Weltkulturerbe.

Die mit holprigen Kopfsteinpflaster versehenen Strassen sind zum Teil schwierig zu begehen. Man muss höllisch aufpassen, dass man sich die Knöchel nicht verrenkt. Einzelne, dem Meer nahe Strassen, sind oft überschwemmt, denn Paraty liegt tiefer als der Meeresspiegel.

Der kleine historische Kern besitzt vier Kirchen. Eine Kirche war damals für die Aristokratie, eine für die Sklaven, eine für die freien Sklaven und eine für das weisse Bürgertum gedacht.

Heute Samstag - es regnet noch nicht - fahren wir mit unseren Bikes in die Hügel von Paraty um eine Cachaça Brennerei zu besichtigen.

Dank unserem nicht vorhandenen Portugiesisch landen wir an einem falschen Ort, der sich aber als kleine Naturschönheit entpuppt.

Neben einer Kirche, die auf einem grossen Stein erbaut wurde, laufen wir zu mehreren kleinen Wasserfällen, die als Rutschbahn benutzt werden können. Da wir unsere Badehosen für den Brennerei-Besuch nicht eingepackt haben, bleibt uns nur das Zuschauen :o(

Schlussendlich finden wir die Brennerei doch noch.

Ein kleiner interessanter Rundgang und eine grosse Degustation - und schon hat die Cachaça-Gemeinde zwei neue Freunde gewonnen ;o))

Die Küstenstrasse von São Paulo nach Río soll ein landschaftliches Bijou sein und wurde uns immer wieder empfohlen. Doch ausser Regenwald sehen wir nicht viel. Nur ab und zu erhaschen wir durch einen freien Ausschnitt etwas von der Küste. Die wenigen Mirantes/Aussichtspunkte sind - wie in Chile - da wo es Platz hat, nicht dort, wo man etwas sehen könnte :o(

 

So ziehen sich die 254 km bis nach Rio - auch dank der unzähligen Blitzer und Geschwindigkeits-Schwellen - enorm in die Länge.

Wir kommen Río de Janairo immer näher und der Verkehr wird immer dichter.

Die ersten - für Río typischen - runden Felsen tauchen vor uns auf. Wir fahren der Ipanema Beach entlang und biegen dann ein in die weltberühmte Copacabana.

Direkt neben dem Zuckerhut und gut bewacht vom brasilianischen Militär, finden wir für zwei Nächte einen sicheren Platz zum Schlafen.

Reisen macht hungrig und so lassen wir uns mit dem Taxi in eine Churrascaria fahren, geniessen ein köstliches Buffet und ein ausgiebiges Rodizio - Fleisch am Tisch von Spiessen geschnitten - mmmh lecker!

Heute Dienstag sind wir natürlich die ersten an der Zuckerhut-Seilbahn - wir haben ja auch nur eine Minute zu laufen. Von oben geniessen wir die herrliche Aussicht auf Río. Wir können nur bestätigen - Río ist eine der schönsten Städte der Welt. 

 

Wieder unten fahren wir mit der Strassenbahn hoch nach Santa Teresa, ein Künstlerviertel mit angeblich vielen Restaurants und Ateliers. Doch von beidem finden wir nicht wirklich viele und so sind wir auch schnell wieder unten.

 

Nach einem längeren Spaziergang durch die Stadt lassen wir alte Erinnerungen der Copacabana hochleben.  

Prost Grande Angola!

 

Wieder zuhause geniessen wir die kurze Zeit bis zum Eindunkeln an der Velmho Beach.

Heute Morgen werden wir um 07.00 Uhr von Militärmusik geweckt. Ein Bataillon Soldaten unter den strengen Augen des Schul-Kommandanten marschiert auf. Nachdem einigen Kadetten Orden an die Brust geheftet wurden, geht es wieder zurück in die Klassenzimmer.

 

Wir verlassen Río de Janeiro über die mehr als 13 km lange Brücke Ponte Presidente Costa e Silva. Durch diesen Übergang wird der Weg zwischen Rio und unserem nächsten Ziel - Niterói - um mehr als 100 Kilometer verkürzt.

Cachaça, Nationalgetränk von Brasilien

Sowohl Cachaça als auch Rum werden aus Zuckerrohr hergestellt. Doch während Rum meistens aus einem Nebenprodukt der Zuckerherstellung gewonnen wird (Melasse), verwendet man für die Destillation von Cachaça direkt den Saft aus gepresstem Zuckerrohr.

 

Das Zuckerrohr wird dazu mit Hilfe von Walzen ausgepresst. Die anschliessende Vergärung läuft aufgrund des heissen Klimas stürmisch ab. Nach 24-36 Stunden ist sie bereits abgeschlossen. Der entstandene ‚Wein‘ hat einen  Alkoholgehalt von 15-18 %.

 

Jetzt geht das schwach alkoholische Gemisch in die Brennblase. Hier wird es unter starker Hitze ein- bis zweimal gebrannt. Durch das Brennen erreicht der Schnaps  einen Alkoholgehalt von 38-48 %. Die besseren Cachaça-Sorten kommen nun zur Reifung für mehrere Monate oder Jahre ins Fass aus Tropenholz. Die günstigen Varianten werden praktisch unverändert direkt verkauft. 

Die Brände aus Zuckerrohrsaft sind häufig trockener, fruchtiger und würziger als die eher süßlichen, karamelligen Rums.

Obwohl ein gut gelagerter Cachaça einem guten Rum oder Whisky die Stange halten kann, bevorzugen wir Cachaça eher in Form von Cocktails. Mischt man nämlich Cachaça mit Limettensaft, Zucker und Eis wird das Ganze zu dem in Brasilien heimischen Caipirinha – mmhhh, köstlich erfrischend.

 

Im Gegensatz zu Europa werden aber in Brasilien normale Eiswürfel (Drink verwässert weniger schnell als mit Crashed Ice), weisser Zucker (wird rascher aufgelöst als brauner Rohzucker und hat kaum Eigengeschmack) und in Scheiben geschnittene Limetten verwendet.

Búzios

21.-24.02.2018

 

Wir fahren der Küste entlang Richtung Cabo Frío und Búzios.

 

Unendliche lange, helle Sandstrände und türkis-blaues Wasser. Da können wir nicht widerstehen, da müssen wir unbedingt rein.

Die Strömung ist aber leider so stark, dass wir uns nur bis zu den Knien rein wagen – schade :o/

In Búzios auf dem kleinen Camping haben wir Glück. Die Ferienzeit ist vorbei und es hat genügend Platz für uns.

 

Kaum sind wir eingerichtet, kommt ein weiterer Camper dazu. Welche Überraschung - es sind Maria und Heinz aus Dietlikon/ZH.

Während es draussen richtig runter strätzt, geniessen wir den Abend zusammen bei einer guten Flasche Rotwein und als Bettmümpfeli - einen 4-jährigen Cachaça.

 

 

Liebe Maria, lieber Heinz

Wir haben den Abend mit euch in eurem 'gmüetlichen' Brujito sehr genossen. Schade, dass wir uns nicht mehr revanchieren konnten. Aber wer weiss.......vielleicht in Bolivien oder Peru!

Búzios das St. Tropez Brasiliens.

Bekannt wurde das kleine Fischerdorf durch Brigitte Bardot, die 1964 ein paar Monate hier verbrachte.

Heute lebt die kleine Halbinsel mit ihren 23 Badebuchten hauptsächlich vom Tourismus.

  

Mit den Bikes erkunden wir die sehr hügelige Landschaft. Bei dieser Hitze rauf und runter - da kommen wir ganz schön ins Schwitzen! Eine kühle ‚Coco Gelado‘ ist da genau richtig!

Nova Friburgo

25./26.02.2018

Wir verabschieden uns für die nächsten Monate vom Atlantik und fahren ins Inland zu einem kleinen Stück Schweizer Geschichte.

 

1819 verliessen über 2000 Schweizerinnen und Schweizer - davon 140 Luzerner - ihre von Hungersnot und Elend heimgesuchte Heimat und machten sich auf nach dem gelobten Land Brasilien. Nach einer verlustreichen Überfahrt feierten die Auswanderer 1820 die Gründung von Nova Friburgo.

  

Die enge Strasse windet sich um die hügelige Landschaft und durch den Regenwald bis nach Nova Friburgo. Den Camping müssen wir nur mit einem Huhn teilen, das Familienanschluss sucht ;o))

Wir besuchen das Casa Suiça - Schweizer Haus in Nova Friburgo.

Neben einer Käserei und einer Schoggi-Fabrikation beherbergt das Haus ein sehr interessantes Museum zur Geschichte der Schweizer Einwanderer.

 

Soviel Information macht hungrig! Wir kaufen Raclett- und Bergkäse und entdecken im Kühlfach noch die Cervelats - hmmm, das gibt ein feines Zvieri!

  

Ein kurzer Verdauungsspaziergang zum Denkmal von Wilhelm Tell und schon wieder beginnt es zu regnen.

Der Goldstrasse entlang nach Tiradentes, Ouro Preto und Mariana

 

 

 

27.2.-04.03.2018

 

Ende des 17. Jahrhunderts wurden in der heutigen Provinz Minas Gerais reiche Gold- Silber- und Edelsteinvorkommen entdeckt.

 

Um diese Reichtümer nach Portugal zu verschiffen, baute man Strassen von Diamantina im Landesinnern zu den Häfen von Paraty und Rio de Janeiro am Atlantik.

 

Die barocken Kolonialstädte entlang dieser Goldstrasse zeugen noch heute von dieser wirtschaftlich und kulturell grossartigen Epoche. 

Tiradentes

 

Tiradentes ist ein malerisches kleines Städtchen und besitzt mit der Barockkirche Matriz de Santo Antônio ein wahres Schmuckstück.

Der Sakralbau soll eine der schönsten Kirchen in ganz Brasilien sein. Die Altäre sind mit kunstvollen Schnitzereien und viel Gold verziert - es verschlägt einem beim Eintreten fast die Sprache.

Leider darf diese Pracht nicht fotografiert werden und so müssen wir uns mit Fotos von der schlichten Kirche - Nossa Senhora do Rosario - begnügen.

Auf dem Camping bei Hans aus der Schweiz geniessen wir ein paar ruhige Tage und entdecken wieder viel Neues in der Natur.

Kurz nach der Weiterfahrt passieren wir einen Wasserfall mit mehreren natürlichen Schwimm-Becken. Ab geht es ins kühle Nass, bevor wieder das nächste Gewitter aufzieht :o/

Ouro Preto - UNESCO Weltkulturerbe

  

Kurz vor Ouro Preto übernachten wir hoch in der Serra do Ouro Branco.

Wir wurden mehrheitlich gewarnt: „Fahrt ja nicht nach Ouro Preto rein, parkiert den Camper ausserhalb!“

Aber kaum erreichen wir den Ort, sind wir auch schon mitten drin :o/

 

Die Strassen sind sehr eng und sehr sehr steil und alles mit Rüttel-Kopfsteinpflaster. Röbä kommt beim Durchfahren der steilen Gassen ganz schön ins Schwitzen.

 

In einer ruhigen Seitenstrasse finden wir aber doch noch ein Plätzchen zum Parkieren. Wir entschliessen uns, auch die Nacht hier zu verbringen.

 

Weiter geht es jetzt zu Fuss - rauf und runter - von einer Kirche zur anderen. Insgesamt sind es 13 Kirchen und 4 Kapellen!! Leider auch hier - fotografieren verboten :o((

Die Hügel rings um Ouro Preto sind von Goldminen durchlöchert.

 

Das Gold wurde von kleinwüchsigen afrikanischen Sklaven geschürft. Wer mehr als 1.60m gross war, durfte sich nicht fortpflanzen, wurde von den Portugiesen mit Cachaça betäubt und kastriert.

Mariana

 

Die letzte Stadt auf der Goldstrasse, die wir besuchen, ist die älteste Stadt von Minas Gerais. In Mariana sind noch heute viele Minen in Betrieb.

 

Nach dem Besuch der Zwillingskirchen aus dem 18. Jahrhundert lauschen wir auf dem Dorfplatz dem Sonntagskonzert der lokalen Blasmusik.  

Belo Horizonte

05.-08.03.2018

Genau zur Stosszeit treffen wir in Belo Horizonte ein. Die drittgrösste Stadt Brasiliens mit ca. 3 Mio. Einwohnern ist eine der bedeutendsten Industriestädte des Landes.

Wir zwängen uns durch den dichten Verkehr und steuern auf die Touristen-Information im Zentrum der Stadt zu. Doch leider - Montag geschlossen! Also nichts wie raus!

 

In einem ruhigen Nobelviertel der Stadt liegt der künstlich angelegte Park und See Lagoa da Pampulha. Hier stellen wir den Camper auf einem Parkplatz ab und umrunden mit unseren Bikes den See.

 

Die von Oscar Niemeyer 1940 entworfene Kirche steuern wir als erstes an. Wegen ihrer sehr modernen Architektur wurde sie von der katholischen Kirche lange nicht anerkannt. Leider auch hier - Montag geschlossen! 

 

Dafür entdecken wir am Seeufer eine putzige Familie Capivaras, die auch montags unterwegs ist ;o))

Nach einer ruhigen Nacht auf dem Parkplatz klopft es während des Frühstücks an unserer Türe.

 

Wender - selber Besitzer eines Campers - dreht hier jeden Morgen mit dem Bike seine Runden. Er meint, es sei viel zu gefährlich hier in der Nacht und lädt uns ein, bei sich vor dem Haus zu parkieren! Diese Einladung nehmen wir gerne an.

 

Wender, Dayse und Samuel wohnen in einem gesicherten Quartier mit 450 Häusern und einer unbezahlbaren Sicht auf Belo Horizonte. 

 

Dayse bekocht uns mit typischen, sehr leckeren Gerichten aus der Provinz Minas Gerais - Comida Mineira - und Wender tischt uns zum Dessert zwei Cachaças aus der Familien-Brennerei auf - köstlich.

Heute Mittwoch lässt Wender seine Arbeit ruhen und führt uns zu einigen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Als erstes fahren wir zum höchsten Aussichtspunkt. Leider haben wir Pech. Der Mirante liegt in einem Park, der wegen den vielen Gelbfieber-verbreitenden Mücken geschlossen ist.

 

Beim Parque Papst Johannes Paul II - er war 1980 in Belo Horizonte - haben wir mehr Glück, und die Aussicht ist auch nicht schlecht.

 

Im Kulturzentrum besichtigen wir eine temporäre Ausstellung mit elektronischer Kunst und beschliessen den Tag mit dem Besuch im Mercado Central.

Querido Wender, querida Dayse, querido Samuel

 

Agradecemos os dias interessantes em Belo Horizonte e para sua execelente hospitalidade - amigos para sempre!

Muitos abraços

 

Brumadinho – Kunstpark Inhotim

08./09.03.2018

 

Unser Navi führt uns - wieder einmal - durch eine Hintergasse nach Brumadinho.

Die schlechte Strasse müssen wir mit zahlreichen Lastwagen teilen, die Erz abtransportieren.

 

Wir nehmen noch einen lokalen Autostopper mit, der sich zum Schluss mit einem langen und innigen Gebet bei uns bedankt.

Der 140ha grosse Park Inhotim vereint Natur und Kunst zu einer Einheit.

Hier müssen wir zum ersten Mal unsere Gelbfieber-Impfung ausweisen, denn ohne kommt man nicht rein.

 

Während 2 Tagen geniessen wir die wunderschöne Parkanlage, bestaunen die Natur, die seltenen Pflanzen, die vielen Galerien und die ausgefallenen Kunstwerke. 

Capitólio

10.-13.03.2018
Wieder einmal öffnet Petrus alle Schleusen und es giesst wie verrückt.

Zum Glück haben wir den Camping in Capitólio schon bezogen - den ganzen Platz für uns ganz alleine!

 

Am nächsten Tag scheint wieder die Sonne und die ersten Besucher aus dem Dorf stehen schon vor der Tür. 

Nach zwei Ruhetagen geht es heute Dienstag zum Lago das Furnas.

Zusammen mit sechs anderen Passagieren fahren wir mit einem Boot zu den drei Wasserfällen, wo wir schwimmen und schnorcheln.

Zurück von der Bootstour besichtigen wir den Canyon mit den Wasserfällen auch noch von oben.

Saft aus Zuckerrohr

 

Wegen seiner unglaublichen Grösse und bedingt durch die Lage zwischen dem Äquator und dem südlichen Wendekreis bietet Brasilien ein vielfältiges Klima.

 

Sofern man weiss wie, kann man hier praktisch jede Frucht und jedes Gemüse kultivieren.

 

Frische Fruchtsäfte findet man oft auf den Speisekarten oder erhält sie an der Strassenecke in einem ‚Saftladen‘.

 

Manchmal trifft man auch auf einen Stand, der Saft aus Zuckerrohr verkauft.
Genau - Zuckerrohr muss man nämlich nicht zwingend in Zucker, Rum oder Cachaça verwandeln ;o))

 

Der frische Saft ist auch ‚unbehandelt’ sehr wohlschmeckend. 

Als erstes wird das Rohr mit Bürsten gereinigt. In einer Presse wird anschliessend das Zuckerrohr ausgequetscht. Das Resultat ist eine trübe grüne Flüssigkeit, die mit etwas Limettensaft versetzt, köstlich erfrischend schmeckt.  

Holambra

15./16.03.2018

Die Holländer haben 1948 die Siedlung Holambra gegründet. Heute zählt der Ort 13‘000 Einwohner.

Eine echte Windmühle als Stadttor begrüsst uns. Hier bekommen wir auch sofort Hilfe auf der Suche nach einem geeigneten Standplatz für unseren Camper.

 

Der Clube Fazenda Ribeirão offeriert uns einen gratis Stellplatz mit Strom und Wasser. Herzlichen Dank!

Am Nachmittag machen wir uns auf, das Städtchen zu entdecken. Wir sind verblüfft, denn hier sind wir wirklich in Holland.

Die Häuserfassaden, die Souvenirs, die Menschen - alles ist Holland. Das einzige, was nicht holländisch ist, ist eine Familie von über 30 Capivaras, die am kleinen See ihre Siesta verbringt ;o))

Heute Freitag lassen wir uns von Marcelo - Tourguide - Holambra und Umgebung näher zeigen.

 

Wir erfahren viel über die ersten Siedler und ihre Start-Schwierigkeiten bis hin zum heutigen florierenden Zentrum der Blumenzucht. 45% der in Brasilien produzierten Blumen kommen von den 380 Produzenten aus Holambra. Die berühmten holländischen Tulpen suchen wir aber vergebens, denn denen ist es hier zu heiss.

Der Besuch einer Farm die Cachaça brennt, rundet unsere 3.5 stündige Tour ab.

Herzlichen Dank Marcelo, das war sehr interessant.

Campinas

17./18.03.2018

Wir haben eine Einladung von Luis und seiner Familie in Campinas. Luis und sein Bruder Ricardo waren im Norden von Argentinien mit den Bikes unterwegs, als wir sie trafen.

 

Wir verbringen einen gemütlichen Samstagnachmittag zusammen mit der ganzen Familie am Pool und geniessen unseren ersten brasilianischen Grill mit Lammfleisch und Manioka.

 

Am Sonntag früh um 8 Uhr heisst es auf die Bikes und los geht’s! Luis und die Jungs unternehmen mit uns eine 30km-Tour über Stock und Stein. Wir durchfahren unter anderem auch ein Gebiet, das in ein paar Jahren nur noch mit Tauchausrüstung besichtigt werden kann, da hier ein Stausee gebaut wird. Schade!

 

Unsere müden Muskeln entspannen wir im Pool bis sich die ersten Anzeichen von Schwimmhaut-Bildung zeigt ;o))

Dear Elisa, Luis, Felipe and Rafael

An unforgettable weekend comes to an end. We enjoyed the time together with you a lot and the bike ride was very special and informative - fruit, monkey etc....!

 

Thank you all for your time and the warm welcome.

Helvétia

19.03.2018

 

Südlich von Campinas gibt es eine weitere Schweizer Siedlung - Helvétia - gegründet 1888. Als erstes entdecken wir den Armbrust-Schiessstand und das Denkmal für die damaligen Gründer.

 

Die Kirche und die Schule stehen ganz unter dem Schutz des Heiligen Bruder Klaus aus Flüeli-Ranft.

 

Der grosse Rest des Ortes ist brasilianisch und versteckt sich hinter hohen Mauern.

Apiaí - Parque Estadual Turístico do Alto Ribeira /PETAR

20.-24.03.12018

 

Apiaí breitet sich um einen Hügel aus, der von ehemaligen Goldminen durchlöchert ist. Früher wurde hier im grossen Stil Gold abgebaut. Inzwischen ist alles wieder mit Regenwald überwachsen. Trotzdem - auf dem Weg zum Aussichtspunkt der Stadt finden wir immer noch den einen oder anderen Minen-Eingang.

Unterwegs zum Parque PETAR fahren wir an einer Harz-Plantage vorbei. Das Harz wird zu Klebstoff für Schuhe verarbeitet.

 

Im Park wollen wir mit einer Führerin drei Höhlen besichtigen.

 

Die grösste Caverna Santana ist leider wegen anhaltendem Regen überflutet. In der Caverna Morro Preto kriechen, rutschen und klettern wir über die nassen glitschigen Steine und Leitern bis in den hintersten Winkeln.

 

Im Dunkeln sitzend, ruhen wir uns anschliessend aus und geniessen die Stille. Ausser Wassertropfen ist nichts zu hören. Die Caverna Couto beginnt mit einer Überraschung. Hier muss man durch einen Bach zum zweiten Ausgang der Höhle balancieren und höllisch aufpassen, dass die Füsse nicht nass werden.

 

Nach sechs interessanten Stunden 'Höhlenforschung' sind wir definitiv wieder am Tageslicht.

Apiaí - Foz do Iguaçú

25.-28.03.2018

Regen, Regen und immer wieder stundenlanger Regen!
Eigentlich wäre das nur halb so schlimm, denn wir müssen in den nächsten Tagen 800 km bis Foz do Iguaçú zurücklegen. Wir hätten aber noch gerne den Parque do Guartela - sechstgrösster Canyon der Welt - und die Wasserfälle bei Prudentópolis besucht. Aber die Naturstrassen sind alle aufgeweicht und sehr rutschig - also lassen wir es sein.

 

Wir fahren 400 km lang an Sojafeldern vorbei, die beidseits der Strasse bis zum Horizont reichen. Was früher einmal Regenwald war, dient heute der Futterproduktion für Rinder und Schweine. Wir nehmen uns vor, in Zukunft wieder etwas weniger Fleisch zu essen!

Wir durchfahren ein Reservat von brasilianischen Ureinwohnern Guarani, die am Strassenrand ihre geflochtenen Handarbeiten anbieten.

Hier kaufen wir ein paar Geschenke für unsere Lieben zu Hause :o))

Itaipu - Staudamm und Kraftwerk

Nördlich der Stadt Foz do Iguaçú an der Grenze Brasilien/Paraguay liegt das Wasserkraftwerk Itaipu. Mit einem 8km langen Staudamm - der zweitgrösste der Welt - wird hier der Grenzfluss Paraná auf einer Länge von ca. 170 km zum Itaipu-Stausee gestaut. 

In einer 3-stündigen Besichtigungstour zeigt man den Besuchern stolz das Gemeinschaftsprojekt von Brasilien und Paraguay.

 

Die Zahlen sind eindrücklich:

 

- Mit dem verbauten Eisen könnte man 380 Eiffeltürme bauen

- Der für den Bau notwendige Erd- und Fels-Aushub war 15x grösser als beim Eurotunnel

- 40'000 Arbeiter waren auf der Baustelle tätig und mussten mit Mahlzeiten und Unterkunft versorgt werden

- Im Jahr 2016 wurden 103 Terawattstunden produziert - Weltrekord.  Für diese Energie würde man ansonsten 8 Kernreaktoren benötigen oder müsste dafür 536‘000 Fass Öl am Tag verbrennen.

 

Aber auch der Preis für das Megaprojekt ist hoch.

 

- 145 Menschen kamen bei den Baurbeiten ums Leben

- 60‘000 Menschen  haben ihre Heimat verloren

- riesige Regenwaldflächen wurden abgeholzt oder verschwanden in den Fluten.

- 50Mio USD, die jedoch in ca. 5 Jahren zurückbezahlt sein werden

Alles wird peinlichst genau geteilt. Da Paraguay 220V/50Hz und Brasilien 110V/60Hz benötigt, produzieren 10 gigantische Turbinen/Generatoren Strom für Paraguay, die anderen 10 produzieren für Brasilien.

Da aber Paraguay nicht seinen gesamten Produktions-Anteil benötigt, kauft Brasilien diesen den Paraguayos ab und transformiert die Spannung bzw. die Frequenz auf ihre Bedürfnisse um.

 

Auch jede Personal-Funktion ist doppelt besetzt. Benötigt man z.B. einen Mechaniker, so werden immer 2 Personen eingestellt - ein Paraguayo und ein Brasilero. Nicht sehr effizient, aber es scheint zu funktionieren :o))

 

 

Foz do Iguaçú - Wasserfall Iguaçú 1. Teil

29.03.-03.04.2018 

In der Nacht zum Oster-Sonntag prasselt der Regen ohrenbetäubend auf unser Dach - an Schlaf ist nicht zu denken. Dann zwei dumpfe Schläge und unser Sonnen-/Regendach ist zerrissen :o(

Also ab in die Klamotten und im triefenden Regen retten, was noch zu retten ist.

 

Anstelle von Ostereier suchen, flicken wir heute mit Hilfe von Arnold aus Deutschland unser Vordach. 

 

Herzlichen Dank - lieber Arnold, liebe Annika  - für eure Hilfe!

Parque das Aves/Vogelpark

 

Heute Ostermontag endlich wieder etwas Sonnenschein.

Wir unternehmen einen Ausflug in den exotischen Vogelpark. Was da so alles rumfliegt - unglaublich und wunderschön! 

Der Park unterhält mehrere Brutstationen, wo vom Aussterben bedrohte Vögel gezüchtet und in die Freiheit entlassen werden. 

Wasserfall Iguaçú – 1. Teil

 

03.04.2018

Gigantisch - grossartig - einmalig!

Wir kommen aus dem Staunen kaum mehr heraus. Die Wassermassen des Rio Iguaçu donnern mit einer riesigen Wucht über die bis zu 80m hohen Felskanten.

Ein fast kreisrunder Regenbogen öffnet sich unter uns. Dank unseren Regenpelerinen werden wir nicht ganz ‚pfludinass‘ - fotografieren fast unmöglich und die Bilder wiederspiegeln in keinster Weise das Erlebte.

Das muss man selber gesehen haben!!!!

 

Wir schlendern dem Uferweg entlang und begegnen immer wieder den putzigen und gefrässigen Nasenbären.

Nach sechs Tagen in Foz do Iguaçú ziehen wir weiter nach Paraguay.

Fazit südliches Brasilien

Brasilien ist der flächen- und bevölkerungsmässig fünftgrösste Staat der Erde und mit über 186 Millionen Einwohnern der bevölkerungsreichste Südamerikas. Er nimmt 47% des Kontinents ein. Angesichts der unglaublichen Grösse dieses Landes drängt sich eine Unterteilung unseres Fazits auf. 

 

Auf unserer 75 Tage dauernden Reise durch das südliche Brasilien haben wir festgestellt, dass...

  • die Menschen freundlich aber mehrheitlich eher zurückhaltend sind.
  • das Land grün und hügelig ist.
  • die Farbe der Erde oft rötlich oder gar orange leuchtet.
  • der Regen auch ausserhalb der Regenzeit lange und heftig runterkommen kann.
  • kein oder nur wenig Abfall am Strassenrand liegt und Abfalltrennung keine Seltenheit ist.
  • eine Nachtruhe-Regelung existiert.
  • auf der Strasse immer viel zu schnell gefahren wird.
  • und darum die Geschwindigkeit mit sehr vielen, vorangekündigten Blitzern und Schwellen im Zaum gehalten wird.
  • fast überall und auch die kleinsten Beträge mit Kreditkarte bezahlt werden können.
  • relativ wenig Spektakuläres zu besichtigen gibt.
  • diese Sehenswürdigkeiten meistens viele Fahrstunden auseinander liegen.

Weiter geht's in Paraguay

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Und von dort kommen wir auch wieder nach Brasilien zurück

Brasilien (13. Juli - 02. Oktober 2018)

Bonito

 

14.-16.07.2018

Wir verlassen Paraguay und fahren nach Brasilien.

Schnorcheln in Bonito - im klarsten Fluss Brasiliens - das lassen wir uns nicht entgehen!

 

Auf dem Camping werden wir von zwei Seriemas (Foto) begrüsst, die uns ‚gwundrig‘ beobachten. Auch Aras lassen sich gerne nieder, um aus dem Futtertopf zu naschen. Das Schnorcheln verschieben wir auf morgen Montag, dafür geht es zum Fischessen ins Restaurant :o))

Heute Vormittag geht es zum Río Sucuri.

Mit Neopren-Anzug, Schnorchel und Unterwasserkamera ausgerüstet, wird unsere Gruppe zum Fluss transportiert. Das klare Wasser zieht uns magisch an - trotz den kühlen 23 Grad ;o)

Auf einer Länge von 1.8 km schweben wir buchstäblich durch die blaue Unterwasserwelt, vorbei an Fischen und Wasserpflanzen. Einfach toll !! 

Bonito - Río Verde

17.- 19.07.2018

Die Fahrt von Bonito nach Río Verde führt uns entlang des süd-östlichen Pantanals - einer 212 km langen Naturstrasse. Von der Polizei erfahren wir, dass die Strasse teils in gutem, teils aber auch in eher schlechtem Zustand ist. Aber Röbä will es unbedingt probieren :o)

 

Vor der Abfahrt verstauen wir noch unsere Winterkleider, die wir vor einer Woche in Asunción noch dringend benötigten. Bei den hier nun herrschenden 36° Grad kommt man schon beim Anblick dieser warmen Sachen ins Schwitzen!!

 

Unser Vorhaben scheint am Anfang schon zu scheitern, sind doch die ersten drei Einfahrten ins Pantanal wegen Bauarbeiten gesperrt. Trotzdem finden wir noch ein Schlupfloch und schon geht die Fahrt los. Mit 25 km/h 'hötterlen' wir der Dunkelheit entgegen. Zum Übernachten suchen wir uns einen Schlafplatz am Strassenrand.

 

Nach einer ruhigen Nacht geht es schon früh los, denn es liegen immer noch 178 km vor uns.

Die Strasse ist sehr staubig und bei jedem entgegenkommenden oder überholenden Lastwagen überrollt uns eine riesige Staubwolke. Eine Fazenda/Farm reiht sich an die andere, wo hunderte von Rindern unter der brennenden Sonne grasen. Wir müssen 56 Holz-Brücken überqueren und viermal ein - zum Glück -ausgetrocknetes Bachbett durchqueren. Ab und zu begleitet uns ein Tucan oder ein Ara und ein Ameisenbär überquert noch schnell die Strasse.

 

Der Tag zieht sich endlos in die Länge und wir rütteln unserem Ziel entgegen - das wir erst nach 8 ½ Stunden und in völliger Dunkelheit erreichen. Jetzt nur noch ab ins Bett!!

Zum Frühstück haben wir einen wunderschönen Blick auf einen Wasserfall - direkt vor unserer Nase.

Doch zuerst die Arbeit und dann das Vergnügen! Wir müssen unseren Camper vom Strassenstaub von gestern befreien. Anschliessend geniessen wir das kühlende Nass :o))

Río Verde - Poconé - Transpantaneira

20.-24.07.2018

So richtig haben wir noch nicht das Gefühl im brasilianischen Pantanal angekommen zu sein - eines der grössten Binnenland-Feuchtgebiete der Erde, mit einer Grösse von Deutschland.

Obwohl wir eher knapp an Zeit sind für diese grosse Reise durch Nordbrasilien - Brasilien gewährt nur 3 Mt. Aufenthalt pro Einreise - entschliessen wir uns, einen Teil der Transpantaneira doch noch zu fahren.

Dafür müssen wir aber zuerst 530 km bis Cuiabá zurücklegen. Das bedeutet zwei Tage reine Fahrzeit :o/

Von Cuiabá aus sind es nochmals 80 km bis zur Einfahrt in die Transpantaneira. Kaum da, werden wir schon von  Kaimanen begrüsst. 

 

Da es schon spät ist, entschliessen wir uns auf der nächsten Pousada zu campieren. Wir sitzen draussen und geniessen die vielen unbekannten Vögel, die Affen und die Aras, die auf den Bäumen rundherum ihr Nachtmahl einnehmen. 

Bei dieser interessanten Vielfalt bleiben wir noch einen weiteren Tag und unternehmen Ausflüge. 


NACHTRAG - September 2020

 

Während wir und unsere Medien mit der Corona-Pandamie beschäftigt sind, zerstören Feuer von biblischen Ausmassen grosse Teile des Amazonas und praktisch das ganze brasilianische Pantanal. Mit dem Pantanal ist eines der tierreichsten Paradiese der Erde ein Raub der Flammen geworden, praktisch unbemerkt von der Weltbevölkerung.

Poconé - Porto Velho

23.-30.07.2018

Es sind immer noch 1400 km bis Porto Velho!!

Jetzt könnte man annehmen, dass diese Strecke in zwei Tagen zu bewältigen wäre. Doch hier gibt es keine Autobahnen, sondern nur unebene und mit Löchern versetzte Landstrassen mit Höchstgeschwindigkeit 80 km/h. Durch die vielen Baustellen kommt es immer wieder zu Wartezeiten bis 30 Minuten. Röbä meint:“ Schon fast wie in der Schweiz am Gotthard!!“ ;o))

Mehr oder weniger spulen wir im Lastwagen-Konvoi unsere Kilometer gegen Norden ab.

Die Landschaft wechselt von flachen Getreidefeldern - die bis zum Horizont reichen - zu hügeligem Buschland. Zu sehen gibt es wenig. Es ist bis zu 38 Grad heiss. Da es praktisch keine Campingplätze mehr gibt, schlafen wir auf Tankstellen. Dort stehen saubere Duschen gratis zur Verfügung und die Nächte sind meistens ruhig, ausser wenn wir wieder mal von dröhnenden Kühllastwagen umringt sind :o(( 

 

Auf einer dieser Tankstellen treffen wir auf die brasilianische Familie Pai Mãe, die uns vor lauter Begeisterung spontan zu sich nach Hause zum Mittagessen einlädt.

Nach einem weiteren Fahrtag biegen wir müde in den Camping Rancho Grande ein.

Dieser grosse und ruhige Platz lädt zum Verweilen ein. Wir beschliessen zwei Tage Rast zu machen.

Der einzige, der bei unserem Anblick in Stress kommt, ist der Pfau. Er entdeckt sein Spiegelbild im Autolack und sofort wird attackiert und gekratzt - nicht zum Wohl unseres Campers  :o/

  

Neben einem ausgedehnten Urwald-Spaziergang machen wir noch einzelne Ausbesserungsarbeiten und legen einen Waschtag ein.

Wieder mit Energie vollgetankt, heisst es heute neue Vorderreifen suchen, nach Porto Vuelho fahren, Flussfahrt nach Manaus organisieren, für eine Woche einkaufen und einen Schlafplatz finden!

Mal sehen wo unser Energiepegel heute Abend steht :o)

 

 

 

Bei den Reifen haben wir grosses Glück.

Lucimar - Besitzer einer grossen Pneu-Garage für Lastwagen in Ariquemes - ist begeisterter Reisender und traut seinen Augen kaum, als er uns sieht.

So einen Camper ist der Traum von seiner Frau und ihm. Er hilft uns die richtigen Pneus zu finden und lässt sie uns sogar noch gratis montieren - Geschenk unter Amigos, wie er lachend meint ;o))

 

 

 

 

 

Thank you very much, Lucimar.

Hope to meet you and Cingldy one day some place again!

Wir sind da!!

In Porto Velho fahren wir direkt zum Hafen um Ausschau nach einem Schiffs-Agenten zu halten.

Der erste meint, auf Transportplattformen dürften - ausser einem Lenker - keine weiteren Passagiere mehr mitfahren. Das hätte bedeutet, dass Röbä hinterher schwimmen müsste ;o))

 

Der zweite Agent hat keine Skrupel und wir buchen unsere Verschiffung nach Manaus.

Am Mittwoch 1. August soll die 5-tägige Schifffahrt losgehen. Wir bezahlen jedoch nur mal die Hälfte des Preises, denn dieser Typ ist uns nicht so richtig geheuer. Die andere Hälfte kriegt er, sobald unser Camper auf der Balsa steht.

 

Nun müssen noch Wasser, Lebensmittel und Getränke für diese Reise eingekauft werden. Anschliessend fahren wir zum Hafen, wo wir uns einen Schlafplatz suchen.

Auf dem Río Madeira, Rio Amazonas und Rio Negro nach Manaus

 

31.07.-09.08.2018

Es wäre auch möglich mit dem Camper - jetzt in der Trockenzeit - die 900 km lange Strecke von Pôrto Velho nach Manaus durch den Urwald zu fahren. Wir entschliessen uns dagegen, da der letzte Drittel in einem schlechten Zustand sein soll.  

Die Fahrt auf dem Río Madeira ist mit ca. 1250 km um einiges länger, da sich die Wasserstrasse kurvenreich durch den Regenwald windet. Dafür ist es auf dem Fluss weniger stressig ;o)) 

 

Die erste Nacht im Hafengelände in Porto Velho ist ruhig, doch am Dienstagmorgen werden wir früh geweckt. Neben uns beginnen Schiffsbauer mit ihrer hämmernden Arbeit.

 

Da unsere Balsas/Transportplattformen noch mit Soja, Zucker, Reis, Mais, Mehl und Autos beladen werden, wir aber mit unserem Camper erst morgen Mittwoch auf die Balsa fahren können, laufen wir über die Brücke des Río Madeira nach Porto Velho.
Als Vorbereitung für das Amazonasgebiet montieren wir nun auch unser Moskitonetz, da die Malaria-Gefahr  gem. den brasilianischen Behörden dort stark zugenommen hat.

 

Plötzlich - nach dem Mittagessen - kommt Bewegung in unsere Warterei. Wir können schon heute auf die Balsa fahren.

 

Wir sind die einzigen Passagiere und mit dem uns zugewiesenen Standplatz bleibt uns noch genug Freiraum, um Tisch und Stühle aufzustellen. Eingeklemmt zwischen zwei Transportplattformen und drei Privatautos stehen wir eine ganze Balsa-Länge von der Crew entfernt. 

Mittwoch, 1. August - Schweizer Nationalfeiertag!

Wir haben uns gefreut - heute Abend nach der Abfahrt - bei einem Grill und einem guten Tropfen Wein den Geburtstag der Schweiz zu feiern.

Leider wird aber nichts daraus, denn der Start wird auf Donnerstag verschoben. Um uns herum wird immer noch gearbeitet. Also vertagen wir die Feier auf den nächsten Abend. 

Beim ersten Sonnenstrahl geht es Donnerstagmorgen los.

Unser Schiff - die ESN 1 - schiebt die zwei schwer beladenen Balsas sanft auf den breiten Urwaldfluss hinaus und nimmt - mit durchschnittlich 13 km/h - Kurs auf das 1250 Fluss-km entfernte Manaus.

 

Nach dem Frühstück schruppen wir zuerst einmal unser Deck, fixieren Markise und Plastik-Blachen gegen die brennende Sonne. Derweilen gleiten wir fast lautlos an den steilen Ufern des Río Madeira vorbei.

 

Von der Crew erfahren wir, dass in der Nacht - wegen zu wenig Wasser und Untiefen - nicht gefahren werden kann. Wir beginnen zu rechnen…..das bedeutet, dass wir doppelt so lange auf dem Schiff sein werden….wir aber nur für fünf Tage eingekauft haben!

Schaumermal - jetzt wird aber zuerst 1. August gefeiert ;o))


Für die Nacht machen wir Halt irgendwo im Nirgendwo. Eine Ecke der vorderen Balsa wird am kräftigsten Baum gegen die Fliessrichtung festgebunden, der Rest hängt bis Sonnenaufgang ruhig im Wasser.

Der Río Madeira gilt als Weisswasserfluss und hat seine lehmgelbe Farbe von einem Tonmineral aus den Anden.

 

Wir fahren auf dem durchschnittlich 1 km breiten Fluss abwechslungsweise an Regenwald, grossen Sandbänken und ab und zu an kleinen Dörfern vorbei.

 

Schwimmende Häuschen - manchmal ganze Reihen - waschen Gold aus dem Río Madeira. Mit dicken Schläuchen saugen die illegalen Goldwäscher den Sandboden aus dem Fluss. Das braune Wasser strömt über Kaskaden wieder zurück, Sand und Goldflöckchen werden separiert. 

Heute Sonntag - nach vier Fahrtagen - haben wir erst die Hälfte der Strecke durchschifft. Laut Agent sollten wir morgen in Manaus ankommen :o/


Unser 100 Liter Wassertank und unsere 35 Liter Trinkwasser sind schon vom ersten Ablegen an rationiert. Geduscht wird draussen mit Flusswasser. Geschirr und Pfannen waschen wir im Fluss vor und spülen nur noch kurz mit Tankwasser. Dieses wiederum benützen wir zum Spülen der Toilette.

 

An Lebensmitteln wird es uns nicht mangeln - kommen doch ab und zu Boote vorbei um ihre Fische oder Früchte zu verkaufen. Die Crew-Köchin Silvana zeigt uns, wie die schmackhaften Fische auszunehmen und für den Grill vorzubereiten sind.

 

Den ganzen Tag sind wir uns selbst überlassen. Wir machen unsere Physio-Übungen, musizieren, lesen und reparieren wieder einmal eine unserer Kunststoff-Ecken am Camper ;o))

 

Am Abend erhalten wir Generatorstrom - 110V/60Hz  - und manchmal kommt einer der Crew vorbei um zu schauen, ob wir noch da sind oder ob wir schon über Bord gegangen sind.

 

Wie ein Feuerball senkt sich die Sonne jeweils hinter dem Urwald, die Balsas werden irgendwo am Ufer befestigt. Wir geniessen einen Schlummertrunk und gehen anschliessend bei 24°C ins Bett.

Flussdelfine, Schmetterlinge, Mücken, sehr viele Stechfliegen und eine Gottesanbeterin begleiten uns auf unserer Flussreise. 

 

Bei 36°C schwüler Hitze versuchen wir zur Kühlung etwas Fahrtwind zu erhaschen und beobachten das Leben am Ufer.

Heute Montag - geplanter Ankunftstag in Manaus - stattet uns der Kapitän einen Besuch ab. Auf die Frage, wann wir denn nun unser Ziel erreichen würden, meint er: “Quinta-feira à noite!“ Donnerstagabend, haben wir doch richtig vermutet!

Zum Überleben bringt Geci - der Mann für alles - uns einen Kanister Trinkwasser und Silvana wird uns ein Brot backen. Fast wie im Knast :o))

 

Am Abend plötzlich Stromausfall.

Das Schiff ist jetzt ohne Positionslampen und kann daher nicht für die Nacht parkieren. Im Leerlauf lässt der Kapitän die Balsas im Fluss treiben.

In der Morgendämmerung weckt uns ein harter Stoss. Sind wir auf Grund gelaufen? Nein, unsere Balsas werden mit einem anderen Transportschiff zusammengebunden. Mit dieser Schlepp-Hilfe geht’s nun weiter bis zur Einmündung in den Río Amazonas.

Dank Sonar wird nun rund um die Uhr gefahren, jedoch mit nur noch 9 km/h. Die letzten 180 km bis Manaus sind wir wieder uns selbst überlassen.  

Zur geplanten Einfahrt in den Amazonas sind wir heute Mittwochmorgen schon früh auf den Beinen.

Der lehmgelbe Río Madeira öffnet sich immer mehr und mischt sich mit dem milchschokoladebraunen Wasser des Amazonas.

Der Zeitpunkt ist nicht schlecht gewählt, geht doch genau in diesem Moment die Sonne auf.

Leider verlässt uns hier unser Zugschiff und fährt nach Santarém. Wir brauchen daher noch zwei Tage bis nach Manaus. 

Endlich - Donnerstagabend 20.00 Uhr - sind wir im Hafen von Manaus. Noch einmal schlafen und hoffen, dass wir bald entladen können. 

  

War wohl nix :o((
Die Rampe zum Rausfahren ist zu steil, die Balsa zu tief. Es muss zuerst Fracht ausgeladen werden, damit sich die Balsa hebt und wir von Bord können.

Hiobsbotschaft vom Kapitän - Entlassung Samstagmittag!!!!

Für die Reise von Porto Velho nach Manaus brauchten wir insgesamt 8 Reisetage und wir haben 11 Nächten auf der Balsa geschlafen.

Manaus - Paris der Tropen

10.-15.08.2018
Manaus liegt nicht wie erwartet am Rio Amazonas sondern am schwarzroten Rio Negro. Erst 20 km flussabwärts mischt sich der Rio Negro mit dem senfbraunen Rio Solimões bzw. Rio Amazonas. Die verschiedenen Wasser fliessen noch kilometerweit getrennt und mischen sich schlussendlich zu einem milchschokoladenbraunen Nass.

 

Manaus ist eine geschäftige Industriestadt mit zwei Millionen Einwohnern, mitten im Urwald des Amazonas. Ende des 19. Jahrhunderts war Manaus - dank des Kautschukbooms - eine der reichsten Städte der Welt. Gummibarone liessen prächtige Stadt- und Kultur-Paläste bauen. Manaus erhielt eine Strassenbahn und war die erste brasilianische Stadt mit elektrischer Beleuchtung. Damals nannte man Manaus auch das ‚Paris der Tropen‘.

 

Als die Briten in Asien Kautschuk billiger zu produzieren begannen, war der Abstieg von Manaus unausweichlich.

 

Heute zeugen nur noch wenige Gebäude von dieser reichen und prächtigen Epoche. Vielmehr stehen die meisten der damals stolzen Gemäuer vor dem Zerfall.

Trotzdem ist Manaus eine interessante bunte Stadt und schon ihrer geografischen Lage wegen einen Besuch wert.

 

Nach unserer Ankunft fahren wir zuerst zu einem Fährhafen, um uns einen Platz auf einer Balsa nach Belém - im Nordosten von Brasilien - zu sichern. Wieder einmal ist uns das Glück hold. Wir kriegen eine Mitfahrgelegenheit und dürfen bis zur geplanten Abfahrt am Dienstagabend auf dem Hafengelände übernachten. Die kalte Dusche dort ist bei 38° C und einer Luftfeuchtigkeit von 80% ein wahrer Genuss.

 

Jetzt machen wir uns auf, die Stadt zu erkunden. 

Das Teatro Amazonas ist der grösste touristische Anziehungspunkt von Manaus. Der Kulturpalast - Platz für 700 Zuschauer - wurde 1884 fast vollständig mit Materialien aus Europa erbaut: Carrara-Marmor und Murano-Glas aus Italien, Stuckaturen und Vorhang aus Frankreich, glasierte und vergoldete Ziegel aus Deutschland und Schottland sowie Schmiedeeisen-Gitter aus England. 

 

Wir wollen das Teatro auch in Aktion sehen und besuchen die Aufführung eines brasilianischen Musicals - The Flowers.

Heute Sonntag fahren wir mit einem Boot in den Regenwald. Der Amazonas gilt weltweit als das Gebiet mit der grössten Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen.

Wir fahren in einem Kanal-Labyrinth durch den Überschwemmungswald/Igapós mit den grossen Schwimmblättern/Vitória-Amazônica und statten einer Indio-Gemeinschaft einen Besuch ab. 

Auf dem Rio Amazonas und dem Rio Anapu von Manaus nach Belém

16.-20.08.2018

Der Rio Solimões bzw. Rio Amazonas entspringt in den Anden von Bolivien und ist mit einer Gesamtlänge von 6575 km und seinen über 200 Nebenflüssen das grösste Fluss-System der Erde.

 

Mit Amazoniens Verkehrsmittel Nr. 1 wollen wir die 1600 Kilometer entfernte Stadt Belém ansteuern. Doch auch hier heisst es zuerst Geduld üben, denn ein zuverlässiger Fahrplan existiert nicht. So wird aus dem versprochenen Dienstag schnell Donnerstag. 

 

Zentimetergenau werden die Lastwagen auf der Balsa platziert. Als letzte fahren wir auf die Plattform  und stehen zwischen Lastwagen eingeklemmt an vorderster Front - Logensitz - der kühlende Wind ist uns sicher ;o))

Am Morgen erwachen wir bereits über 100 km entfernt von Manaus.

Die Abfahrt haben wir verschlafen, denn auch die hat sich in die tiefe Nacht hinein verschoben. Als erstes erkunden wir unser Daheim für die nächsten fünf Tage. 

Die leichte Brise - bei einer Geschwindigkeit von 15 km/h - ist angenehm. Keine lästigen Stechfliegen oder Mücken die uns quälen. 
Auf dem selten mehr als 5 km breiten Rio Amazonas ziehen ab und zu kleine Schaumwölkchen oder Gras-Inseln vorbei. Es gibt nicht viel zu sehen, denn die Ufer sind zu weit weg. Der Tages-Rhythmus wird nur von den drei Mahlzeiten unterbrochen. Das Frühstück um 06.00 Uhr verschlafen wir. Das Mittagessen um 10.30 Uhr lassen wir aus, denn wir haben erst 09.00 Uhr im Camper gefrühstückt. Das Abendessen gibt es bereits um 16.00 Uhr, was für uns wieder zu früh ist. Also holen wir uns etwas zum Aufwärmen ;o))

 

Das zweimal täglich gekochte Rind- und Poulet-Fleisch, der Reis, die Tomaten-Spagetti und die Bohnen sind zwar schmackhaft zubereitet - zur Abwechslung kochen wir aber auch mal selber.

 

Eine Unterbrechung gibt es am Samstag, als unsere Balsa mitten auf dem Amazonas plötzlich stoppt. Motorschaden - denken wir - aber plötzlich taucht eine andere Balsa neben uns auf und drei mit Schrotflinten bewaffnete Wachmänner kommen zu uns an Bord. Die untere Hälfte des dichter besiedelten Amazonas ist berüchtigt für Piratenüberfälle und man will offensichtlich auf Nummer sicher gehen. Und in ein paar Stunden werden wir zudem in den 400 m breiten Seitenarm nach Belém einbiegen, was die Situation vermutlich noch etwas unübersichtlicher macht. 

Heute Sonntagmorgen werden wir jäh aus dem Schlaf gerissen.

Die Frühaufsteher schreien - es kracht und quietscht. Vom Schlafzimmerfenster aus sehe ich, wie dicke Äste und grünes Gebüsch unseren Camper einschliessen. Wir krachen ins Ufer! Röbä ist in Sekunden angezogen und draussen.

Unser Gefährt trieb offensichtlich für mehrere Stunden steuerungsunfähig auf dem Wasser. Starke Winde hatten es zudem bis zum Aufprall in eine langsame aber unkontrollierbare Drehbewegung versetzt. 

 

Zum Glück haben wir beidseits Lastwagen, die den Aufprall grösstenteils abgefangen haben. Ausser ein paar Schrammen und Kratzer ist unserem Camper glücklicherweise nichts passiert. Die Boots-Crew, die 12 LKW-Fahrer und wir kommen mit dem Schrecken davon.

Nach kurzer Reparatur geht die Fahrt weiter.

Auf diesem Seitenarm des Amazonas gibt es mehr zu sehen als auf dem Hauptfluss. Alle paar hundert Meter steht ein auf Stelzen gebautes Haus, alle paar Kilometer eine bunt bemalte Gebetshalle. Kinder oder ganze Familien paddeln immer wieder zu unserer Balsa und betteln um eine milde Gabe. 

 

200 km vor Belém biegen wir in den Rio Anapu ein. Hier herrscht im Gegensatz zum Amazonas reger Schiffsverkehr. Die hohen Wellen lassen unser tonnenschweres Gefährt schaukeln und Gischt schlägt uns entgegen. Die Federn der Fahrzeuge ächzen und quitschen, Handbremsen und Getriebe werden arg strapaziert. 

Ein spezielles Schiffs-Abenteuer auf den grössten Flüssen Brasiliens geht zu Ende. Wir haben viel Neues entdeckt und gesehen, vom neu Gelernten wollen wir gar nicht sprechen. 

 

Es war spannend und interessant, manchmal überraschend und ab und zu auch langweilig. 

Belém - das Tor zum Amazonas

21./22.08.2018
Belém liegt 145 km vom Atlantik entfernt im südlichen Delta des Amazonas. Für uns endet hier die 20-tägige Tour durch das Amazonasgebiet. Gleichzeitig feiern wir den 2. Jahrestag unseres Unterwegssein in Südamerika - 43‘000 km Strasse, 13‘000 km Meer & Fluss.

  

Wie Manaus wurde Belém Ende des 19. Jahrhunderts reich durch den Kautschuk-Anbau. Doch mittlerweile nagt auch hier der Zahn der Zeit an vielen der einstigen Prachtbauten. 

Ein Zeuge dieser Glanzzeit ist das 1869 erbaute Teatro da Paz, das Platz für 1000 Zuschauer bietet und dem Teatro in Manaus sehr ähnlich ist.

Wir besuchen den Parque Mangal das Garças und geniessen vom Aussichtsturm den Blick über Belém.

Ein Höhepunkt unseres Besuchs in Belém ist der kürzlich restaurierte alte Verladehafen mit dem anschliessenden Markt Ver-o-Peso/Schau aufs Gewicht.

Auf diesem Markt gibt es für uns viel Neues und Interessantes zu bestaunen.

Castanha de Pará/Paranuss

Die Castanha de Pará oder Para-Nuss aus Brasilien ist eine harte Nuss zum Knacken. Doch nicht nur die sehr dicke äußere Schale muss man überwinden um an die köstlichen Kerne zu gelangen.

 

Nein, jede einzelne Nuss ist nochmals gut verpackt und muss geknackt werden.

Der Para-Nussbaum kann bis zu 50 m hoch werden und ist vor allem im Amazonasbecken heimisch. Offensichtlich ist es bis jetzt nicht gelungen, den Baum zu kultivieren, so dass eine Vielzahl von Amazonier ihr Geld mit dem Suchen der wilden Bäume, dem Aufsammeln und Verarbeiten der Para-Nuss verdienen.

 

Frisch aus der Schale schmeckt die Nuss ähnlich wie Kokosnuss. Erst nach dem Trocknen erhält die relativ teure Köstlichkeit ihren typisch nussigen Geschmack. 

Alcântara - São Luís

25.-26.08.2018
Alcântara - die Schwesterstadt von São Luís - ist ein altes verschlafenes Kolonialstädtchen. Hier wohnten im 17. - 19. Jh. vor allem die weissen Besitzer der Zuckerrohr- und Baumwollplantagen.

Nach einem kurzen Besuch setzen wir mit der Fähre über zur Inselstadt São Luís.

 

São Luís wurde 1612 von den Franzosen gegründet. Doch schon drei Jahre später übernahmen die Portugiesen die Macht und vertrieben die Franzosen.

 

Für die Arbeit auf den Plantagen sind Afrikaner hierher verschleppt und auf dem Sklavenmarkt verkauft worden. Mit dem Anbau von Zucker und Baumwolle durch diese billigen Arbeitskräfte wurde São Luís reich. Nach der Ächtung und dem endgültigen Verbot der Sklaverei war es jedoch Ende des 19. Jh. vorbei mit dieser Herrlichkeit.

 

Die inzwischen verfallenen Gebäude aus dieser Zeit werden seit 1980 langsam restauriert. Heute gehört die Altstadt von São Luís zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Heute Sonntag ist Fiesta in der Altstadt. Es gibt zahlreiche Stände mit Handarbeiten und lokalen Spezialitäten. Neben moderner Big Band-Musik der Militärkapelle haben wir das Glück auch traditionelle Musik- und Tanzaufführungen mitzuerleben.

Radieschen in Brasilien, aber hallo!!

....und die schmecken auch wie richtige kleine Radieschen!

 

Für zwei Personen reicht ein Radies ;o))


Parque National Lençóis Maranhenses

28.-30.08.2018

Nach 370 km und unzähligen Lombadas/Strassenschwellen erreichen wir müde Barreirinhas - der Zugangsort zum Nationalpark Lençóis. Diese grosse Dünenlandschaft mit schneeweissem Sand liegt direkt am Atlantik. Es wimmelt von Tour-Anbietern und wir werden schon bei der Stadt-Einfahrt von Raffael abgefangen.

Da er eine Bleibe für uns und den Camper hat, buchen wir bei ihm einen Ausflug in den Park für den nächsten Tag. 

 

Mit einem Geländewagen fahren wir durch die weisse Landschaft. Dazwischen liegen sanft eingebettet grössere und kleinere grünblaue Seen. Ab und zu gönnen wir uns eine Abkühlung vom heissen Fahrtwind.

Wir bleiben eine Nacht in Atins - ein kleiner Ort, eingeklemmt zwischen den weissen Dünen.

Wir stapfen durch den knöcheltiefen Sand zur Strandbar, schauen den Kite-Surfern zu und geniessen einen gut gestopften Caipirinha.

  

Am Mittwochmorgen erscheint zur vereinbarten Zeit ein Quad-Taxi und setzt uns irgendwo am leeren Strand ab. Unsere Fahrerin beteuert, dass uns hier ein  Boot abholen wird. Wir trauen der Sache nicht ganz, aber was können wir tun ausser hoffen?

Doch - oh Wunder - diesmal sind die Brasilianer pünktlich und uns fällt ein Stein vom Herzen :o))

Heute Donnerstag machen wir einen Flug über die Dünen. Erst von hier oben erkennt man die Grösse dieses einmaligen Nationalparks. Wie mit einem Zuckerguss bedeckt, liegt die Landschaft unter uns.

Fortaleza - Natal - João Pessoa - Olinda - Recife

01.-07.09.2018

Um nach Fortaleza zu gelangen, müssen wir eine Hochebene von 615 m Höhe überqueren. Wir geniessen zur Abwechslung eine Nacht bei 24° C und ziehen fröstelnd die warme Decke über beide Ohren.

 

Die Einfahrt in Fortaleza ist nicht sehr vielversprechend, überall liegt Müll. Doch nach Fortaleza kommt man angeblich wegen den schönen Stränden.

 

Mit den Bikes machen wir uns dem Strand entlang auf, um die Stadt zu erkunden. Schon nach kurzer Strecke werden wir von einem Einheimischen gewarnt, dass es hier zu gefährlich sei - Muitos ladrones/Viele Diebe!!

Also stürzen wir uns ins Verkehrsgewimmel und umfahren den gefährlichen Strandabschnitt.

 

In der Nähe des Stadtkerns erinnert die Strandpromenade mit den modernen Hochhäusern etwas an Rio de Janeiro. Dahinter versteckt sich die kleine Altstadt mit ein paar wenigen sehenswerten Gebäuden. Die Polizeipräsenz - mit Sturmgewehren - ist allgegenwärtig und macht uns etwas unsicher. 

Heute Montag - nach einer Camper-Wäsche und einem Einkauf - geht es weiter auf Meereshöhe nach Natal. Wir fahren vorbei an kilometerlangen Caju-/Cashew-Plantagen. An einem Strassenstand kaufen wir von einem Bauern Caju-Nüsse, -Saft und gedörrte -Früchte. 

Dann wechselt die Landschaft - Kakteen ersetzen die Caju-Bäume.

 

In Natal laufen wir über die Ponte Newton Navarro und haben so einen wunderbaren Blick auf die Skyline der Stadt und das an der Flussmündung gelegene portugiesische Fort.

Es wurde im 16. Jahrhundert errichtet und die 100 dort stationierten Soldaten waren zur Verteidigung der Flussmündung vorgesehen.

Südlich von Natal besteht die Landschaft fast ausschließlich aus Zuckerrohrfeldern - Zuckerrohr soweit das Auge reicht. Es ist Erntezeit und das Zuckerrohr wird mit Dreier-Lastenzügen zu den Zuckersiedereien transportiert. In der Luft liegt ein süsslich-schwerer Melasse-Geruch. 

 

In João Pessoa besuchen wir die Kirche São Francisco mit dem ehemaligen Kloster Santo Antônio. 

Vor der Weiterfahrt machen wir Halt am östlichsten Punkt von Südamerika, nur noch rund 3'000 km von Afrika entfernt.

Nach langer Suche für einen Übernachtungsplatz und nach einer lauten Nacht auf einer Tankstelle sind wir heute Donnerstagmorgen etwas müde.

Zum Glück stehen wir schon nach kurzer Fahrt vor den Toren von Olinda - die Schöne. Neben Ouro Preto, Tiradentes und Parati gehört auch die Altstadt von Olinda mit ihren 22 Kirchen und 11 Kapellen zum UNESCO Weltkulturerbe.

Wir marschieren unter der sengenden Sonne die steilen Strassen rauf und runter und besichtigen die wichtigsten Kirchen und Klöster. Aber neben Ouro Preto hat jede andere Barock-Stadt in Brasilien einen schweren Stand :oI

Nun ist es nur noch ein Katzensprung bis Recife, aber der dichte Abendverkehr erschwert die Durchfahrt. So brauchen wir für die 15 km bis zum Museum von Francisco Brennand 1 1/2 Std. Leider schliessen die Tore dort schon bald nach unserer Ankunft und uns bleibt keine Zeit mehr für einen Besuch. Da wir hier auch nicht übernachten dürfen, müssen wir nochmals die ganze Stadt durchqueren um zu einem Schlafplatz zu gelangen.

 

Als Ersatz für das verpasste Museum wollen wir heute Freitagmorgen nach Porto de Galinhas - einer der wichtigsten brasilianischen Ankunftshäfen für afrikanische Sklaven. Die Portugiesen verschleppten zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert zehnmal mehr Sklaven nach Südamerika als in die USA verkauft wurden. 

 

Aber weit kommen wir auch heute nicht, denn schon bald stehen wir im dichten Stau und ein Ende ist nicht in Sicht. Was ist bloss los? Es ist doch erst Freitag und alle wollen an die Strände. Im Internet finden wir später den Grund dafür - heute, 7. September, ist Brasiliens Nationalfeiertag!!

 

Also nichts wie weg - 2 Std 45 Min Stau sind genug :o/

Cajú/Cashew

Eine unserer liebsten Nüsse finden wir hier im Nordosten von Brasilien zurzeit an jedem Strassen-Verkaufsstand. Sei es komplett als Cajú-Frucht, als Fruchtsaft, als Konfitüre oder eben auch als über dem Feuer geröstete Nuss.

Über Dutzende von Kilometer fahren wir an den riesigen Caju-/Cashew- oder Nierenbaum-Plantagen vorbei. Der Cajú-Baum ist in dieser Gegend heimisch, wurde aber von den Portugiesen rasch nach Asien und Afrika weiterverbreitet. 

Fahrt Recife - Salvador da Bahía

07.-13.09.2018

Weitere 800 km und keine Sehenswürdigkeiten in Sicht :oI

Mal ganz flach, mal etwas hügelig, mal gute Strassen und dann wieder Löcher, Löcher, Löcher….! Die erste Hälfte bis Aracaju bringen wir so schnell als möglich hinter uns. Hier geht’s in die Fiat-Garage, denn auch der Camper hat ein wenig die Nase voll und möchte unbedingt einen Oelwechsel ;o))

 

Am Abend machen wir zur Entspannung einen Strandspaziergang und bis auf die 14 Bohrtürme vor unserer Nase sieht alles idyllisch aus. Trotzdem wollen wir morgen weiter.

Von Aracaju nehmen wir die abwechslungsreiche hügelige Linha Verde - mehr oder weniger der Küste entlang bis Praia do Forte.

Der kleine gemütliche Badeort mit seinen zahlreichen Restaurants und ‚Lädelis‘ lädt zum Verweilen ein, denn viel haben wir noch nicht gemacht - ausser fahren.

 

Da uns aber der Strand auch hier nicht ‚gluschtet‘, verzichten wir aufs Baden im Atlantik und besuchen zum zweiten Mal - nach Santa Catarina - das Meeresschildkröten-Schutzprogramm 'Projecto Tamar'. Ist ja für einen guten Zweck ;o)))

Heute Donnerstag führt uns Guide Eric zum Castelo Garcia D’Ávila.

 

Die Burg wurde 1551 erbaut und gilt als die erste Wohn- und Verteidigungsanlage in ganz Brasilien. Zugleich ist es das erste portugiesische Bauwerk in Brasilien. Von hier aus kontrollierte die Familie D’Ávila ihre riesige Fazenda und besass zeitweise mehr als 300'000 Sklaven. 

Anschliessend wandern wir im Riserva Sapiranga durch eine Mata Atlântica - eine Urwaldform mit der grössten Biodiversität aller Urwaldtypen. Die wenigen verbleibenden Waldabschnitte sind heute die am stärksten bedrohten Urwälder Brasiliens. 

Eric - Biologe, Mitbegründer und Bewohner der Riserva Sapiranga - weiss viel über dieses Gebiet zu erzählen und macht das mit grossem Enthusiasmus.

Über die Estrada do Coco/Kokosnussstrasse sind es gerade noch 80 km bis Salvador da Bahía.

Von Eric wissen wir, dass die Kokospalme aus Afrika stammt und von den Portugiesen nach Brasilien gebracht wurde. Die Kokosnüsse wurden damals als Ballast für die Sklavenschiffe benötigt und an der brasilianischen Nordostküste am Strand ausgeladen.

Salvador da Bahía

Schon 1550 - ein Jahr nach ihrer Gründung - wurden die ersten westafrikanischen Sklaven hier in Salvador da Bahía an Land gebracht. Mehr als 300 Jahre lebten und arbeiteten diese Menschen in Sklaverei. Der Gebäude-Reichtum dieser Stadt zeugt heute noch von dieser unglaublich menschen-verachtenden Zeit.

 

Heute ist Salvador eine lebendige Touristen-Stadt mit vielen sehenswerten Gebäuden und Plätzen. Es wird im Freien musiziert, gegessen und getrunken - ein klein wenig Afrika in Brasilien. 

 

Mit dem Aufzug Elevador Lacerda sind wir in wenigen Sekunden in der 72 m höheren Oberstadt. Hier im renovierten Altstadtkern stehen viele Kirchen, Klöster und Paläste. 

Wir laufen durch die pulsierenden Gassen bis zum Hauptplatz Largo do Pelourinho/Pranger wo einst die Sklaven öffentlich ausgepeitscht wurden.

 

Es wird langsam dunkel und bevor wir zu unserem Camper zurückkehren, geniessen wir in einem Restaurant eine Moqueca - Fisch und Krabben gekocht in Palmöl und Kokosnussmilch.

In der Kathedrale ist die Messe zu Ende und wir wollen noch kurz einen Blick hineinwerfen. Doch wir bleiben vor Staunen doch etwas länger. Der Sitz des Erzbischofs von Brasilien ist sehr üppig dekoriert. Der goldene Hauptaltar und die geschnitzten Seitenaltäre sind beeindruckend.

 

Salvador - nach Rio de Janeiro - für uns die zweit schönste Stadt Brasiliens. 

Cachoeira und São Félix

15.-17.09.2018

 

Die beiden Orte Cachoeira und São Félix werden vom Rio Paraguaçu getrennt und sind seit 1885 mit einer 365 m langen Stahlbrücke verbunden.

Cachoeira war im 17. und 18. Jahrhundert ein wichtiger Umschlagplatz für Zuckerrohr, Gold und Diamanten sowie Waren aus Portugal. Ende des 19. Jahrhunderts verlor die Stadt ihre wirtschaftliche Bedeutung. Heute sind viele der Gebäude renovationsbedürftig. Trotzdem besitzt diese Stadt viel Charme und es gibt einiges zu entdecken. 

Unser eigentlicher Besuch gilt aber São Félix. Hier hat 1872 der Deutsche Gerhard Dannemann eine Cigarren-Manufaktur gegründet.

Grund war die ‚Mata Fina‘, eines der weltweit besten Anbaugebiete für Zigarrentabak. Dannemann wurde in kurzer Zeit das grösste Unternehmen in Bahia. Hier in São Félix - im Mutterhaus direkt am Rio Paraguaçu - werden Premium-Zigarren für die ganze Welt von 12 Baianas von Hand gerollt. Felipe erklärt uns den langen Prozess vom Tabakanbau bis zur fertigen Zigarre. Das macht ‚gluschtig‘ und als Krönung dieses interessanten Nachmittags rauchen wir zusammen gemütlich eine frisch gerollte Zigarre.

Felipe hat noch eine Überraschung für uns bereit. Er will uns am Montag ihre Tabakfarm zeigen.

Nach einem ruhigen Wochenende am Flussufer werden wir auf die ausserhalb von São Felix liegende Farm gefahren. Hier wächst der Tabak für die Dannemann-Zigarillos sowie für die Deckblätter der milden Premium-Zigarren.

Zwischen 400 und 800 Angestellte kümmern sich um den Farm-Betrieb. Wir besuchen die verschiedenen Gewächshäuser - vom kleinen Setzling bis zur grossen Tabakpflanze. In 80 Gebäuden wird der geerntete Tabak  getrocknet und bei 60° Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 80 % fermentiert. Innert Sekunden sind wir selbst triefend nass ;o))

 

Zum Abschluss gibt's nochmals eine Überraschung. Wir dürfen zwei Bäume pflanzen und so mithelfen die ‚Mata Fina‘ als einen Teil der Mata Atlantica wieder aufzuforsten.

Nationalpark Chapada Diamantina

18.-20.09.2018

Durch das trockene und heisse Landesinnere Bahías fahren wir weiter zum Nationalpark Chapada Diamantina. Am Rande des Parks liegt Lençõis - ein altes Städtchen - wo vor fast 200 Jahren Diamanten gefördert wurden. Heute ist der Ort Ausgangspunkt für Wanderungen in die schroff aufragenden Felsplateaus und zu den zahlreichen Wasserfällen.

 

Wir entschliessen uns für eine eher gemütliche Variante und Wandern durch farbige Sandgrotten hoch zum Wasserfall Primavera. Hier - in völliger Abgeschiedenheit - geniessen wir ein erfrischendes Bad im kühlen Wasser. Anschliessend geht es weiter zum Mirante - Aussichtspunkt über Lençõis.

 

Am Abend sitzen wir mit Rosane & Carlito und Kathleen & Gary zusammen. 

Rosane & Carlito sind aus Südbrasilien und reisen luxuriös mit ihrem selbstgebauten und total ausgeklügelten Camper umher. 

Kathleen & Gary wohnen abwechslungsweise hier in Lençõis oder in Oregon/USA oder sie sind am Herumreisen mit ihrem Landcruiser.

Vor der Weiterfahrt nach Brasília kraxeln wir noch auf den Morro do Pai Inácio.

Von hier oben haben wir einen wunderbaren Blick über die schroffen Felsen der Chapada Diamantina.

Fahrt nach Brasília

21.-23.09.2018

 

 

 

Wir fahren durch das innere Brasiliens. Heisse, trockene und karge Landschaften begleiten uns. Beim Frühstück zeigt das Thermometer bereits 29°C, am Nachmittag sind es schon 41°C, beim Zubettgehen immer noch warme 29°C :oI

 

Die Strasse führt als endloses, oft schnurgerades Band über die niedrigen Hügel. Kilometerweit keine Menschenseele, kein Haus. Noch 1035 km liegen vor uns, dann 842 km, ….517 km, ….320 km - es will kein Ende nehmen.

 

Endlich - in der Ferne die Silhouette von Brasília - die Hauptstadt von Brasilien.

Brasília

24./25.09.2018

 

Brasília - zwischen 1956 und 1960 erbaute Hauptstadt - wurde vom damaligen Präsidenten Juscelino Kubitschek, zusammen mit seinen Freunden, dem Städteplaner Lúcio Costa, dem Architekten Oskar Niemeyer und dem Gartenarchitekten Burle Marx auf dem Reissbrett entworfen und realisiert.

 

Der Grundriss der Stadt hat die Form eines Flugzeugs. Der Rumpf - ein übergrosser Stadtpark mit den Ministerien, dem Parlament, dem Stadt-Theater, der Kathedrale, dem Fernsehturm - wird von einer sechsspurigen Strasse gebildet.

 

Leider fehlen Schatten spendende Bäume, was wir bei Temperaturen von 36°- 38° als ein grosses Versäumnis empfinden. In den beiden Flugzeug-Flügeln befinden sich die städtischen Wohngebiete, die Hotels und die Shopping-Zentren.

 

Mit den Bikes machen wir uns auf, die zahlreichen Bauwerke Niemeyers in Augenschein zu nehmen. Doch den Türstehern gefallen Röbäs Waden nicht und wir werden abgewiesen. Ausser an Wochenenden sind lange Hosen für Männer Pflicht. So begnügen wir uns mit der Aussenansicht der Gebäulichkeiten.

 

Unser Fazit – Brasília hat viele architektonisch interessante Gebäude, aber der Stadt fehlt die Seele, das Herz. 

 

Wir aber haben die gute Seele gefunden :o))

 

Paulão - Direktor der Associação Brasileira de Campistas - sieht unseren Camper auf einem öffentlichen Parkplatz stehen. Er lädt uns zu sich und seiner Frau Sol nach Hause ein, wo wir zwei sichere und ruhige Nächte verbringen.

 

 

Querido Paulão, querida Sol

 

Agradecemos sua execelente hospitalidade. 

Muito obrigado e muitos abraços

Amigos para sempre!

 

Geografischer Mittelpunkt Südamerikas

 

Nach weiteren 1'400 km erreichen wir unsere letzte Station in Brasilien -  Cuiabá - das geografische Zentrum von Südamerika.

 

Hier sind wir vor 10 Wochen schon einmal vorbei gefahren - auf dem Weg in den Amazonas.

 

Heute bedeutet es das Ende unserer langen Reise durch das riesige Brasilien, bevor wir die Grenze bei Cáseres/San Matias nach Bolivien überqueren.

Fazit nördliches Brasilien

Brasilien ist flächenmässig 206-mal grösser als die Schweiz. Das haben wir auf unseren zwei Rundreisen – Nord und Süd – zu spüren bekommen.

In den insgesamt 156 Tage sind wir 17‘700 km durch das Land gefahren – davon sind 2'850 km mit Balsas auf verschiedenen Flüssen.

 

Auf unserer Rundreise durch Nordbrasilien haben wir uns immer sicher gefühlt und wunderbare Menschen getroffen. 

 

Wir haben festgestellt, dass….

  • es hier meistens sehr heiss und feucht ist.
  • die Nord-Brasilianer beim Essen das Messer links, die Gabel rechts halten.
  • die Menschen im Norden etwas zurückhaltender sind - das erste Lächeln muss von dir kommen.
  • Anweisungen nicht mit Worten, sondern mit einem Pfiff und einem Kopfnicken gegeben werden.
  • in der Nacht selten laute Musik gespielt wird. Dafür den ganzen Tag immer und überall - je ärmer die Menschen desto grösser die Musikanlage.
  • Nordbrasilien ein grosses Kehrichtproblem hat :o(
  • es nur wenige Sehenswürdigkeiten gibt und diese weit auseinander liegen.
  • die Brasilianer Selfie-verrückt sind. Sie können sich selber lange und in allen Lagen fotografieren.
  • sie kein Respekt vor Verkehrsregeln haben und wie Räuber fahren - immer auf der Flucht!
  • das die Geschäftsleitungsmitglieder einer Weltreligion omnipräsent in den Fahrzeugen mitfahren :o))

Weiter geht's in Bolivien