Mit dem Flugzeug kommen wir von Zürich/Schweiz nach Edinburgh/Grossbritannien
6. Juli: Wir, das sind Annalis, Monique, Ursi, Ramon und Roby, sind heute in Edinburgh gelandet. Als erstes nehmen wir unser Mietauto in Empfang und die erste Enttäuschung ist gross, denn unser geräumiges Auto, das wir bestellt hatten, ist nicht mehr erhältlich. Also zwängen wir unser Gepäck und uns selber in ein kleineres Fahrzeug. Hoffentlich bleibt das die letzte Enttäuschung!
Unser Bed&Breakfast ist klein und schnuggelig und nach dem Auspacken machen wir uns natürlich sofort in die Stadt. Wir steuern als erstes das Schloss an, beschliessen aber dieses nur von
aussen zu betrachten. Einen Spaziergang die Royal Mile rauf und runter und schon macht sich der Durst bemerkbar.
Ein kühles Bier, draussen sitzen und den vorbeischlendernden Menschen zusehen gefällt uns auch ganz gut. Schon bald ist es Zeit fürs Abendessen und das muss natürlich typisch schottisch sein!
Vor der Reise viel gehört, viele Warnungen bekommen: " Esst das jaaaaa nicht!"
Um so mehr wollten wir uns dieser Herausforderung stellen. Ok, bei der Suppe und beim Fischcake kann ja noch nicht so viel passieren. Beim Haggis und dem Black Pudding waren wir schon etwas vorsichtiger. Unser Fazit: "Suuuuuper lecker!"
Haggis ist das schottische Nationalgericht. Es besteht aus Schafs-Innereien und ist sehr nahrhaft. Diese pikante, fleischige Spezialität wird traditionell mit pürierten „Neeps“ (Rüben) und „Tatties“ (Kartoffeln) gereicht.
Black Pudding ist eine Art Blutwurst mit Hafer und wird in der Pfanne angebraten.
Sticky Toffee Pudding (Dessert) ist eine seeeehr süsse Angelegenheit und ist praktisch auf jeder Speisekarte in Schottland zu finden. Annalis hat dieses Zeug heiss geliebt aber ich (Ursi) konnte es schon fast nicht mehr anschauen!
Die guten alten Zeiten.....oder auch nicht!
Das Freilichtmuseum gibt einen Einblick in die Lebensweise und Geschichte der schottischen Highlands.
Man fühlt ich wirklich in die Vergangenheit zurück versetzt, ganz speziell beim Betreten des Klassenzimmers von 1930. Der strenge Lehrer steht am Pult, Stock in der Hand und fordert uns auf mit
Feder und Tinte die Schönschrift zu üben. Lang, lang ist's her! Aber so unzufrieden ist er mit uns dann auch wieder nicht - wir sind eben Musterschüler!!! ;-)
Als nächstes besichtigen wir eine Wohnhütte, wo uns die Mutter der Familie von ihrem harten Leben erzählt. Wie gut es uns doch heute geht, denke ich auch, als ich die "Bügelstation" betrachte!
Viele Sachen sind neu für uns aber bei Vielem kommen auch alte Erinnerungen hoch. Alles in allem ein sehr gelungener Tag. So und jetzt brauchen wir einen Whisky!!
In der Speyside Cooperage in der Nähe von Aberlour werden ca. 150'000 Eichenfässer (Hogshead) pro Jahr produziert und repariert. Die Coopers (Küfer) arbeiten alle im Akkord, daher ist in dieser Cooperage die Hölle los. Die meisten Fässer gehen an die Destillerien in Speyside, finden aber auch Abnehmer in ganz Schottland.
Die Speyside Cooperage ist die einzige noch in Betrieb befindliche Küferei Schottlands und betätigt sich auch als unabhängiger Whisky-Abfüller.
Malt-Whiskys werden auch heute noch in beinahe allen geografischen Regionen Schottlands destilliert. Diese haben sich aber im Laufe der letzten zwei Jahrhunderte in Bezug auf die Whisky-Herstellung sehr unterschiedlich entwickelt. Als Folge von Krisen, Gersten-Missernten, Kriegen oder durch wirtschaftlich bedingte Zusammenlegungen reduzierte sich die Anzahl der Destillerien in ganz Schottland im Laufe dieses Zeitraumes in einem beinahe unglaublichen Ausmass. Von den um das Jahr 1800 weit über 1000 aktiven Destillerien waren im Jahr 1899 gerade noch 148 lizenzierte Malt-Destillerien übrig geblieben. Heute sind davon nicht einmal mehr 100 in Betrieb!
Um so mehr geniessen wir diesen feinen Tropfen (Edradour Ruby)!
Fort George ist eine Festung aus dem 18. Jahrhundert und liegt nordöstlich von Inverness auf einer Landzunge am Moray Firth. Das Fort gilt als eine der bedeutendsten, nahezu original erhalten gebliebenen europäischen Anlagen aus dieser Zeit. Es wurde gebaut, um das schottische Hochland nach dem Jakobitenaufstand von 1745/1746 zu befrieden.
Die Schlacht von Culloden vom 16. April 1746 zwischen englischen Regierungstruppen und aufständischen Jakobiten fand auf dem Culloden Moor nahe Inverness in Schottland statt und endete mit einem Sieg der englischen Regierungstruppen.
Nach der Fahrt zum Loch Ness begeben wir uns nach Inverness. In einem Pub lauschen wir der Dudelsack-Musik und geniessen ein kühles Bier. Vor dem Abendessen ist noch eine Stadtbesichtung angesagt. Wir staunen über die vielen frei lebenden Kaninchen im Garten des Inverness Castles. Bis jetzt haben wir nur unzählige Kaninchen (wir nennen sie Highlander) tot, von Autos überfahren, auf der Strasse gesehen.
Beim Denkmal von Flora McDonald (wir kennen diese Dame nicht) kontaktieren wir das Internet, um herauszufinden, wer sie ist.
Hier die Erklärung: Berühmt wurde Flora MacDonald, als sie Charles Edward Stuart („Bonnie Prince Charlie“) nach dessen Niederlage in der Schlacht von Culloden zur Flucht
verhalf. Sie versteckte ihn zunächst und ruderte dann mit dem Prinzen, der als Zofe „Betty Burke“ verkleidet war, über das Meer zur Insel Skye. Dort schaffte er es, sich einzuschiffen
und nach Frankreich zu segeln. Seither ist sie für die Schotten eine Heldin.
Alles beginnt ganz locker. Die Männer setzen uns beim Tarbat Ness Leuchtturm ab (wir können sie nicht zum Wandern überreden) und besichtigen die Glenmorangie Destillerie. Wir Frauen wandern dem Uferweg entlang Richtung Rockfield und werden dort wieder abgeholt. Da wir aber keine Karte besitzen (sollte aber nicht so schwierig sein, immer dem Meer entlang), ist es nicht immer so einfach zu entscheiden, welcher Weg nun der beste ist. Irgendwann, schon ziemlich müde, merken wir, dass wir zur verabredeten Zeit nicht dort sein werden. Kein Problem, für was hat man denn ein Handy? Ohjeh, kein Empfang!! Na ja, die Männer werden sicher auf uns warten. Aber wenn die uns jetzt suchen kommen, finden sie uns nicht, weil wir tief unten den Klippen entlang laufen. Also müssen wir versuchen irgendwie da hoch zu kommen. Aber überall nur dichte Dornenhecken. Vielleicht wissen ja die Schafe wo es lang geh! Leider ist das auch eine Fehlanzeige und wir müssen wieder ein ganz schönes Stück zurücklaufen. Geschlagen mit hängenden Köpfen marschieren wir über Stock und Stein weiter. Plötzlich hören wir ein: "Uuuhuuu!" Woher kommt denn das? Ein zweites Mal: "Uuuhuu!" Und jetzt sehen wir sie, unsere Retter. Sie stehen oben und wie es sich für Prinzen gehört, stürzen sie sich für uns ins Dornengebüsch und bahnen uns einen Weg hindurch. Danke ihr zwei, ohne euch wären wir sicher immer noch am Laufen!
Wir haben ein Riesenglück mit dem Wetter. So können wir die wunderschöne Landschaft der Insel Sky richtig geniessen. Nach der Talisker Destillerie machen wir eine Rundfahrt um die ganze Insel. Die speziellen Felsformationen ziehen uns in den Bann. Wir schauen den Schafscherern bei der Arbeit zu und beobachten Otter beim Spielen.
Der Westen Schottlands beeindruckt uns vor allem mit seinen Lochs und Castles.
Das Glenfinnan Monument liegt am Ufer von Loch Shiel und markiert die Stelle wo Bonnie Prince Charles nach der verlorenen Schlacht zwischen England und Schottland nach Frankreich
floh (mit Hilfe von Flora MacDonald).
Ich bin zwar kein Leser der Harry Potter Bücher, aber wenn wir schon mal da sind schauen wir uns doch die Brücke etwas genauer an! Leider warten wir vergeblich auf den Zug! Also fahren
wir weiter und kommen zum höchsten Berg Schottlands und Grossbritanniens, dem Ben Nevis. Leider ist er nebelverhangen und wir können seine wahre Grösse nur erahnen. Nach der Besichtigung der
Whisky-Stadt Oban (Destillerie liegt Mitten in der Stadt) kommen wir zum Loch Lomond, wo wir einen Stopp einlegen und durch das schmucke Örtchen Luss spazieren. Unser Hotel beziehen wir für die
nächsten zwei Nächte in Glasgow.
15. bis 17. Juli
Glasgow ist mit ca. 600'000 Einwohnern die grösste Stadt in Schottland und die drittgrösste in Grossbritannien. Die Stadt hat einen ganz anderen Charme als Edinburgh. Glasgow besticht durch ein
Gefühl von Bewegung und Aufgeregtheit während Edinburgh eher durch ihre Ruhe und Besinnlichkeit auffällt.
Mit dem "Turi-Bus" verschaffen wir uns zuerst einen Überblick über die Stadt. Es gibt viele architektonisch interessante und kuriose Gebäude zu bewundern - ja sogar einen schiefen Turm. Wobei wir lange hinschauen müssen, bis es uns auffällt! Insgesamt gefällt uns die Stadt sehr gut, ich würde sogar sagen, etwas besser als Edinburgh.
In der Nähe liegen noch zwei Destillerien, Auchentoschan und Glengoyne, welche wir mit einem Ausflug in die Umgebung verbinden.
Die ganze Gruppe hat Hunger, nur ich nicht so recht. Macht nichts - ein Salat und ein Bier ist genau richtig!
In einem Restaurant in Glasgow bestellen alle eine währschafte Mahlzeit und ich mir einen Coleslaw-Salat.
Das Gelächter ist gross als mein Salat serviert wird - mit zwei Bissen ist das "Ding" verschluckt! Na soooo klein war mein Hunger nun auch wieder nicht!!! Aber Bier nährt ja auch ;o))
Als Liebhaber schottischer Single Malt Whiskies war es unser Ziel, möglichst viele uns bekannte Whiskies bzw. deren Brennereien auf unserer ca. 1'400 km langen Reise zu besuchen. Die Frauen schafften 18, die Männer 19 Firmenbesuche. Insgesamt haben wir uns durch 9 Destillerien führen lassen.
Dabei begegneten uns einigen Superlative, wie etwa
..... slangevar
18.-20. Juli: Wir sind zurück von unserer grossen Rundreise. Der Wettergott war uns hold, viele Schotten haben uns versichert, dass sie schon lange keinen so warmen und trockenen Sommer gehabt hätten.
Wir haben die tolle Landschaft genossen, viel über Whisky gelernt und sind auch etwas traurig, dass es schon bald wieder nach Hause geht.
Zuerst aber haben wir noch zwei Tage hier in Edinburgh. Nebst der letzte Destillerie Glenkinchie machen wir mit dem "Turi-Bus" eine Stadtrundfahrt. Wir schauen uns das Parlamentsgebäude und die Queen Mary (Schiff von Königin Elisabeth) von aussen und innen an.
Zum Abschluss geniessen wir nochmals Haggis gefolgt von Sticky Toffee Pudding und mit einem Rucksack voller Whisky-Gläser (aus jeder besuchten Destillerie zwei) geht's zurück in die Schweiz.
Mit dem Flugzeug kehren wir von Edinburgh/Grossbritannien wieder nach Zürich/Schweiz zurück
Mit dem Mietauto fahren wir von San Roque/Spanien nach Gibraltar/Grossbritannien
29.10.-02.11.2020
Auf unserer Andalusien-Rundreise machen wir einen Abstecher nach Grossbritannien. Wir haben uns im spanischen San Roque - nahe der Grenze zu Gibraltar - einquartiert, denn die Preise auf der britischen Seite der Grenze sind ziemlich gesalzen.
Heute Freitag – unser erster Tag auf der 6.5km2 grossen Landzunge – beginnt schon mal etwas schwierig, denn wir finden – trotz Navi-Hilfe – die Einfahrt nach Gibraltar nur mit Mühe. Die Spanier machen es uns nicht einfach und wir sind uns doch schon einiges aus Südamerika gewohnt!!
Wir als einzige 'Portugiesen' weit und breit fallen den Grenzbeamten natürlich auch sofort auf und müssen zur Passkontrolle antreten. Zumindest verabschiedet uns die englische Beamtin sehr freundlich mit....'Thank you love!' :o)
Der Flughafen – der quer zur Landzunge liegt – bildet die eigentliche Grenze. Zum Wohnen bleibt da für die 34'000 Menschen nicht mehr viel übrig, denn ein Grossteil der Fläche wird vom 426m hohen Felsen eingenommen.
Als erstes fahren wir einmal rund um den alles dominierenden Felsen. Gibraltar musste sich oft gegenüber feindlichen Angriffen zur Wehr setzen und wir finden daher auf der ganzen Halbinsel verteilt zahlreiche Festungs-Anlagen und Verteidigungs-Stellungen.
Da wir mit unserem Auto nicht zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten im 'Upper Rock'-Naturpark fahren dürfen und wir nicht drei Stunden rauf und runter laufen wollen, buchen wir uns einen Führer mit Fahrzeug.
Der bringt uns zuerst zur St. Michaels-Höhle, eine der 150 natürlichen Höhlen, die den Fels wie einen Emmentaler-Käse durchlöchern. Diese lockt normalerweise mit Licht-Shows und Konzerten unzählige Touristen in ihre Tiefen.
Einige dieser Tropfstein-Höhlen - vor allem solche in der Nähe des Ufers - dienten schon den Neandertalern als Behausung.
Der nächste Stopp ist ein beliebter Aussichtspunkt auf dem Fels-Rücken. Hier leben die quirligen Berberaffen, die letzte in Freiheit lebende Affenpopulation in Europa.
Diese cleveren Tiere haben sich seit langem an uns Menschen gewöhnt und dementsprechend werden wir von den Älteren mit einem gelangweilten Blick begutachtet. Die Jungen sind noch sehr neugierig und immer auf der Suche nach etwas Essbarem. Also Autofenster geschlossen lassen und beim Aussteigen schnell die Türe wieder schliessen, sonst haben wir beim Runterfahren ein, zwei blinde Passagiere an Bord! ;o))
Für die Briten sind die Affen übrigens sehr wichtig, besagt doch eine Legende, dass mit dem Aussterben des letzten Affen auch die britische Herrschaft über Gibraltar beendet sein wird.
Great Siege Tunnels/Grosse Belagerungs-Tunnel
Die Great Siege Tunnels sind eine Reihe von Stollen und Kavernen im nordöstlichen Ende des Felsens von Gibraltar.
Diese wurden während der 4 Jahre dauernden Belagerung durch Franzosen und Spanier im späten 18. Jh. von den Briten aus dem Kalkfelsen gehauen.
Geplant war bis zu einem Felsvorsprung - The Notch - zu graben und auf diesem ein Geschütz für die ansonsten nicht gut einsehbare nordöstliche Grenze nach Spanien zu platzieren. Zur Belüftung gedachte Felsenfenster wurden jedoch bald zu Geschützstellungen umfunktioniert und der 'Notch‘ für eine Geschützbatterie ausgehöhlt.
Im 2. Weltkrieg wurden weitere Festungsanlagen für die Unterbringung von bis zu 16‘000 Soldaten aus dem Felsen gehauen. Im Gegensatz zu den älteren Belagerungs-Tunnel sind diese Grabungen offensichtlich zu hastig durchgeführt worden, so dass die jüngeren Festungswerke infolge Einsturzgefahr heute nicht mehr betreten werden dürfen.
Nach einem typisch englischen Mittagessen - Fish & Chips - spazieren wir auf der Main Street durch die Fussgängerzone und lassen das Stadtleben auf uns einwirken.
Mit dem Mietauto fahren wir wieder von Gibraltar/Grossbritannien zurück nach San Roque/Spanien