INDIEN

Mit dem Flugzeug reisen wir aus der Schweiz/Zürich über Wien/Österreich nach Delhi/Indien

Indien (22. Februar - 13. März 2003)

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Hier haben wir auf dieser Reise übernachtet
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New Delhi

22.-24.02.2003

Nach einem langen Flug von Zürich via Wien erreichen wir müde New Delhi, die vibrierende Hauptstadt von Indien. Glücklicherweise haben wir einen Taxi-Transfer vom Flughafen zu unserem Hotel gebucht, so dass wir von einer Begleitperson in Windeseile durch die indische Passkontrolle und den Zoll geschleust werden.

 

Früh am nächsten Morgen, einem Sonntag, gehts auf eine Besichtigungstour durch die dichtbesiedelte Stadt.

Unser Touristen-Führer fährt uns als erstes zur Jama Masjid-/Freitags-Moschee mit ihren zwei 40m hohen Minaretten. Das islamische Anbetungshaus stammt aus dem 17. Jh., ist im Mogulstil aus rotem Sandstein gebaut und bietet Platz für 25.000 Gläubige.

Östlich der Moschee, am Westufer des Flusses Yamuna, befindet sich der Raj Ghat Park. Eine schwarze Marmorplatte mit ewiger Flamme markiert hier die Stelle, wo Mohandas Karamchand/Mahatma Gandhis (1869–1948) Leichnam am 31. Januar 1948 eingeäschert wurde.

 

Weiter geht unsere Fahrt in den südlichen Teil von New Delhi. Der Qutb Minar ist ein Sieges- und Wachturm sowie ein Minarett im UNESCO Weltkulturerbe-Komplex Qutb. Der Minar gilt als frühes Meisterwerk der indo-islamischen Architektur und zählt zu den höchsten Turmbauten der islamischen Welt. 

Nach einem kurzen Abstecher in einen der bekanntesten Sikh Tempel von Indien, dem Gurdwara Bangla Sahib, besuchen wir im Herzen der Stadt das India Gate (offiziell All India War Memorial). Der 42 m hohe Triumphbogen wurde 1921 nach dem Vorbild des Arc de Triomphe in Paris gebaut. Das Monument erinnert unter anderem an die 90'000 Soldaten aus Britisch-Indien, die im Ersten Weltkrieg für das Britische Empire ihr Leben liessen. 

 

Westlich davon steht das 340 Zimmer umfassende Rashtrapati Bhavan/Viceroy’s House, Amtssitz und Residenz des indischen Staatspräsidenten sowie das Parlamentsgebäude von Indien, Samvidhan Sadan. 

Am Abend mischen wir uns im alten Markt von New Delhi unter die laute Menge. Es wird gefeilscht und geschrien. Der Geruch nach Gewürzen und Gekochtem ist überwältigend und die Kontraste zwischen arm und reich ist auch hier unglaublich gross - Indien ist definitiv nichts für 'Mutlose' oder 'Weichherzige'.

Agra

Am nächsten Montag fahren wir durch das leicht versmogte Gewusel von New Delhi in das 205km entfernte Agra. Fussgänger, Velos, Mofas und Rikschas dominieren den Strassenverkehr. Autos sind in der Minderzahl und dem jeweiligen Fahrer obliegt es, dass keiner der anderen Verkehrsteilnehmer zu Schaden kommt. Bei einem Unfall, so erklärt unser Sikh Fahrer mit ernster Miene, dürfen man auf keine Fall aussteigen, ansonsten man Gefahr läuft gelyncht zu werden. 

In Agra, dass im Bundesstaat Uttar Pradesh liegt, beziehen wir unser Hotel und machen uns etwas frisch. Anschliessend werden wir zu einem eindrücklichen, hauptsächlich aus rotem und weissem Marmor gebautem Eingangstor - dem Darwaza - gefahren. Hinter diesem Tor erblicken wir das wohl bekannteste Grabgebäude der Welt - das Taj Mahal. Das aus Ziegeln erbaute und innen wie aussen mit weissem Marmor verkleidete  Mausoleum wurde von einem Großmogul für seine im Jahre 1631 verstorbene Frau erbaut. 

Anschliessend fahren wir zum nahe gelegenen Red Fort von Agra. Diese Festungs- und Palastanlage stammt aus der Epoche der Mogulkaiser und diente im 16. und 17. Jahrhundert als deren Residenz. Im Innern dieses zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Komplexes befinden sich eindrückliche Palastbauten sowie Moscheen und Gärten.

Zum Abschluss dieses interessanten Tages besuchen wir eine Edelsteinschleiferei. Die in Form geschliffenen Steine werden anschliessend mit viel Geschick in Intarsien-Oberflächen von aufwändig hergestellten Möbeln verbaut.

Fatehpur Sikri, Jaipur

25.-26.02.2003

Nach einem umfangreichen Frühstücks-Buffet - auch am Morgen gibt es hauptsächlich mit Curry gewürzte Speisen - fahren wir heute ca. 35km weiter nach Fatehpur Sikri. In dieser Kleinstadt befand sich Ende des 16. Jh. die Hauptstadt des Mogulreiches. Die Baudenkmäler des Palastbezirks stehen unter dem Schutz der UNESCO.

Die kunstvoll geschnitzten roten Sandstein-Ornamente an den Gebäuden sind unglaublich detailliert. Da die ausländischen Touristen-Ströme seit dem Terroranschlag 9/11 in 2001 immer noch nicht wieder zurückgekommen sind, werden wir auf unserem Rundgang durch die antike Stadt von einer Horde verzweifelter Verkäufer verfolgt. 

Nun verlassen wir den Bundesstaat Uttar Pradesh und starten - zusammen mit unserem Fahrer/Touristenführer -  zu einer 12-tägigen Rundreise durch das Land der Maharadschas, den Bundesstaat Rajasthan. 

 

Baustoff und billige Arbeitskräfte sind auch in diesem Teil von Indien im Übermass vorhanden, sodass Lehm-Ziegel für die ländliche, oft auch ärmliche Landbevölkerung das bevorzugte Baumaterial darstellen. Auf der interessanten Fahrt nach Jaipur machen wir daher auch halt in einer Lehmziegel-Fabrikation und lassen uns den Herstellungsprozess zeigen.

 

Die Hindu-Götter Lakshmi und Vishnu wohnen im von der Milliardärsfamilie Birla 1988 finanzierten Mandir Tempel, jedoch um einiges luxuriöser als der gemeine 'Pöbel'. Die Götter-Stätte ist gänzlich aus weissem Marmor gebaut und hat sich inzwischen zu einem willkommenen Touristen-Magneten entwickelt - wenn sie denn nur wieder kämen :o(

Nach wenigen Kilometern erreichen wir schliesslich das Zentrum von Jaipur. Die Hauptstadt des Bundesstaates Rajasthan ist mit rund drei Millionen Einwohnern für indische Verhältnisse mittelgroß und ihre architektonischen Sehenswürdigkeiten sind seit nahezu 300 Jahren unverändert.

 

Jaipurs bekannteste Attraktion - die Altstadt - wird auch Pink City genannt und entstand, als für einen Besuch des Englischen Prinzen Albert im Jahr 1876 alle Häuser in Rosa-Orange gestrichen werden mussten.

Unmittelbar nach unserer Ankunft machen wir es uns in einer Velo-Rikscha bequem und stürzen uns ins quirlige Geschäfts-Zentrum. 

Am nächsten Morgen kaufen wir zu medizinischen Zwecken - unsere Mägen und Gedärme beginnen ob der fremden Kost bereits verrückt zu spielen - eine Flasche Schottischen Whisky. Unser Sikh-Fahrer schaut mit grossen Augen in den Rückspiegel, als wir zur Beruhigung der Magennerven einen grossen Schluck direkt aus der Flasche nehmen. 

Anschliessend laufen wir durch die Altstadt von Jaipur. Hawa Mahal (Palast der Winde) mit seinen fast 1000 pittoresken Nischen und Fenstern - als Ausguck der damaligen Haremsdamen auf das geschäftige Leben ausserhalb ihres Gefängnisses - ist das unbestrittene Wahrzeichen der Stadt. Aber natürlich dürfen auch die Flöten-spielenden Schlangenbeschwörer nicht fehlen.

Wir schlendern entspannt durch die interessanten Gassen und erreichen auch bald den City Palace. Im weiträumigen Gebäude aus dem 18. Jh. haust weiterhin der Maharaja von Rajasthan mit Familie und 500 Bediensteten.

Fort Amber liegt ca. 10km ausserhalb von Jaipur auf einer Hügelkette. Diese prächtige Festung aus der Zeit der Mogulherrschaft wurde aus rotem Sandstein und Marmor erbaut. Obwohl wir eigentlich lieber zum Fort hochlaufen würden, reiten wir auf einem der wartenden Elefanten die Serpentinen hoch - Mensch und Tier müssen schliesslich auch von was leben.

 

Die eigentliche Palastanlage ist im Wesentlichen rechteckig und besteht aus mehreren, treppenförmig ansteigenden Höfen mit Gärten. Die zahllosen Privatgemächer der damaligen Herrscher sind mit aufwändigen Mosaiken verziert und lassen erahnen, wie unglaublich prunkvoll das Leben der Wohlhabenden damals gewesen sein muss.

Kuchaman

Von Jaipur fahren wir ca. 120km weiter Richtung Kuchaman. Die Landschaft, die wir nun durchfahren, ist eine Halbwüste, gespickt mit dornigen Büschen. Kamele fressen das Grün von knorrigen Bäumen, die am Ufer von Salzseen gedeihen. Da es selten regnet, ist Wasser ein knappes Gut. Sauberes Trinkwasser ist noch rarer und wird in kleinen Mengen an speziellen Kiosks verkauft.

Unser Mittags-Mahl - natürlich in Form von Curry-Speisen - nehmen in einem Palast-Hotel ein, dass einem ehemaligen Lokalfürsten, einem Raj, gehört. Die Burg seiner Vorfahren steht unmittelbar daneben und gibt den Blick frei auf eines seiner Untertanen-Dörfer.

Kuchaman, das direkt an der profitablen antiken Seidenstrasse lag, ist in der Neuzeit zu einem wichtigen Bus- und Eisenbahn-Knotenpunkt zwischen Jaipur und Jodhpur geworden. 

Das antike Kuchaman Fort hoch oben auf einem steinigen Hügel funktioniert als Heritage-Hotel, wo wir die nächste Nacht verbringen werden.

Ein alter Jeep wartet bereits hinter dem schweren Eingangstor und klettert mit uns die steinige Gasse den Hügel hinauf. Oben werden wir von einem Nachkommen eines Burg-Beamten empfangen, der uns stolz durch die ausgedehnte Festungsanlage und die kürzlich restaurierten Räume der Herrscherfamilie führt.

Nach einer kurzen Rast laufen wir die steinige Gasse den Burghügel runter nach Kuchaman und mischen uns unter die Bevölkerung. Natürlich werden wir rasch von geschäftstüchtigen Tour-Anbietern entdeckt, die uns schlussendlich zu einer Tuk-Tuk-Fahrt in die nähere Umgebung überreden können.

Am frühen Abend sitzen wir auf dem Rasen vor unserem Bungalow, sehen dem Geschehen im tief unter uns liegenden Kuchaman zu und ziehen uns - sobald sich die Sonne verabschiedet hat - in unsere 'Gemächer' zurück.

Bikaner

Die 230km Fahrt von Kuchaman nach Bikaner wird für Ursi zu einer Tortur. Sie fühlt sich elend, hat Kopfweh, Fieber und Bauchschmerzen. Die Besichtigung des auf der Wegstrecke liegenden Karni Mat Tempels, wo Ratten als heilig verehrt und gefüttert werden, lässt sie sich jedoch nicht nehmen. Die heiligen Viecher springen uns die Hosenbeine hoch und wollen gestreichelt werden. Auch ist der Geruch im Tempel eher gewöhnungsbedürftig und so sind wir bald wieder unterwegs.

In Bikaner sind wir im Lallgarh-Palace Hotel - in einem Flügel des Maharadscha-Palastes - einquartiert.  Unmittelbar nach Zimmerbezug - mit Medikamenten und einer Kanne Tee versehen - legt sich Ursi erschöpft ins Bett. Die Besichtigung des repräsentativen Teils des Maharadscha-Palastes mit seinen ausgedehnten Gärten muss ich nun gezwungenermassen alleine bewältigen.

Die am Nachmittag angesetzte Besichtigung von Fort Junagarh will sich Ursi jedoch nicht entgehen lassen und lässt sich tapfer durch die weitläufige Anlage führen. Das Fort ist ausnahmsweise nicht auf einem Hügel angelegt sondern liegt mitten in der Altstadt von Bikaner. Bevor die Herrscherfamilie im 20. Jdh. in den Lallgarh Palace umgezogen ist, war das Fort seit dem 16. Jh. die 'bescheidene' Behausung der Maharadschas.

 

Mit etwas Gemüse-Suppe versorgt legt sich meine Patientin nach der Führung wieder ins Bett. Das Fieber ist dank der Medikamente leicht gesunken, und auch die Magen- und Darmprobleme sind etwas zurückgegangen. Beim Nachtessen bin ich gezwungenermassen der einzige Gast im riesigen Esssaal des Hotels und kann mich der zahllosen Service-Personen kaum erwehren.

Jaisalmer

Ursi ist hart im Nehmen und hat die Nacht einigermassen gut überstanden. Das Curry zum Frühstück lehnt sie jedoch dankend ab.

Die Fahrt von Bikaner nach Jaisalmer führt uns der Thar-Wüste entlang. Die Thar oder die Große Indische Wüste  ist ein Wüsten- und Halbwüsten-Gebiet in Rajasthan, das nach der Grenze von Pakistan in die Cholistan-Wüste übergeht.

Der mittels künstlichem Kanal gespiesene Gadii Sagar Lake liegt südlich von Jaisalmer. Dort legen wir einen kurzen Stopp ein und lassen die friedliche Szenerie auf uns wirken. Im Wasser stehen einige nur mit Boot erreichbare Chhatris/Pavillons, das Ufer zieren diverse Hindu-Tempel aus der Mogul-Zeit.

Sobald im Juni der Monsun den Norden von Indien erreicht, fühlt sich der See rasch mit Wasser und die Gegend mit einheimischen Touristen. Heute sind wir jedoch die einzigen Besucher.

Sobald wir das Stadttor von Jaisalmer durchfahren, wägen wir uns in einer Märchenwelt. Die Stadt mit ihren goldgelben Sandsteinmauern entrückt uns unmittelbar in eine längst vergangene Zeit - eindrücklich und verzaubernd. Wir bummeln durch die engen Gassen und lassen uns von der geheimnisvollen Atmosphäre in Beschlag nehmen.

Auf den Zinnen des Fort Jaisalmer haben wir einen herrlichen Überblick über die Stadt. Das Goldene Fort ist eine der wenigen 'lebenden Festungen' der Welt, da noch immer mehrere Tausend Menschen der Altstadtbevölkerung in der Festung leben. Jaisalmer - die Goldene Stadt - ist einer der Höhepunkt auf unserer ereignisreichen Reise durch Rajasthan.

 

Diesen Abend essen wir ausnahmsweise nicht im Hotel sondern lassen uns von unserem Fahrer in ein gutes indisches ;o)) Restaurant chauffieren. Natürlich gibt es auch hier eine grosse Auswahl an Curries (Huhn, Rind, Linsen, Gemüse) und Reis. Auf der Nachhausefahrt bemerken wir, dass unser Fahrer sturzbetrunken ist und beide Fahrspuren in Anspruch nimmt. Nach einiger Überzeugungsarbeit setzt er sich auf die Rückbank und überlässt mir das Steuer. Hupen kann ich auch und so erreichen wir trotz Linksverkehr unbeschadet das Hotel ;o)

Manvar Desert

Am nächsten Morgen entschuldigt sich unser Fahrer - mit niedergeschlagenen Augen und stammelnder Stimme - für seinen alkoholischen Ausrutscher von gestern Abend. Er sei von anderen Fahrern zum Trinken verführt worden, werde nun aber nie mehr in seinem Leben Alkohol anrühren. Natürlich glauben wir ihm und lassen uns Richtung Jodhpur zum Manvar Desert Resort - 120km vor Jodhpur - fahren. Hier können wir uns für die Weiterreise per Kamel bereitmachen und unser restliches Gepäck hinterlegen.

 

Eine Musikgruppe verkürzt uns die Wartezeit musikalisch. Erst am späteren Nachmittag - man will uns die Mittagshitze in der Wüste ersparen - gehts los. Kamele werden gesattelt. Unter lautem Grunzen und Brüllen knien die Wüstenschiffe vor uns hin und erleichtern uns dadurch das Aufsitzen auf deren wackeligen Rücken - los gehts! 

Bald beginnt ein kühler Wind den gelben Wüstensand in Nasen und Ohren zu blasen. Mit zugekniffenen Augen schaukeln wir geräuschlos durch den Sand, erhaschen ab und zu einen Blick auf eine kleine Siedlung oder auf  schnatternde Wüstenbewohner.

Nach ca. 6-8km schaukelndem Kamelritt nähern wir uns dem heutigen Übernachtungsort - dem Manvar Desert Camp, ein Zeltlager in einem südlichen Ausläufer der Thar-Wüste.

Die Kamele beschleunigen ihre Gangart - die Tiere haben Wasser gerochen - während wir uns am Sattelhorn festkrallen, um nicht runterzufallen. Anschliessend werden wir vor einem Zelt abgeladen, die Kamelführer verabschieden sich und dann sind wir alleine. Keine Menschenseele weit und breit....

 

Unser Zelt ist geräumig, verfügt über ein breites Bett, ein Waschbecken und eine Toilette mit Spülkasten - wir richten uns ein und harren der Dinge, die da kommen mögen. Es beginnt bereits zu dunkels, als die uns bekannte Musikgruppe vor unserem Zelt wieder zu spielen beginnt. Ein Feuer wird entfacht, ein Tisch hergerichtet und voilá - Nachtessen wird serviert. Ahh, endlich wieder mal ein Curry!

Am nächsten Morgen, kurz nach Sonnenaufgang, wecken uns sanfte Sarangi-Klänge - das Frühstück ist angerichtet.

Khimsar

Mit einem Jeep - gefahren von einem Rajput, einem Angehörigen einer Kriegerkaste - durchqueren wir einen Wüstenstreifen und besichtigen ein kleines Anwesen mit Schmiede inmitten von gelben Dünen.

In Osiyan besuchen wir den Hindu-Tempel Sachchiya Mata, wo ein Bräutigam geduldig auf seine Braut wartet. Wir wünschen ihm viel Glück und spenden etwas in seine Hochzeitskasse.

In Khimsar beziehen wir ein Zimmer im Hotel Khimsar Fort und befreien uns vom feinen Wüstenstaub.

Jodhpur

Am nächsten Morgen, einem Mittwoch, erreichen wir Jodhpur. Die Stadt befindet sich am Rande der Wüste Thar auf 230 müM und ca. 90km südwestlich von Khimsar. 

 

Hier steht das Jaswant Thada - 1899 zu Ehren von Maharadscha Jaswant Singh II. erbautes Grabdenkmal aus kunstvoll geschnitztem weissem Marmor.

 

Mehrangarh Fort befindet sich auf einer eindrücklichen Höhe von 123 Metern auf einem Einzelfelsen und überragt die Stadt. Von dieser führt eine sich den Berg entlang windende fünf Kilometer lange Strasse hinauf. Der Eingang des Forts führt durch sieben Tore. An Loha Pol - dem Eisentor - findet man die Handabdrücke von sechs Königinnen, die 1843 als Witwen des Maharadschas Man Singh verbrannt wurden. Die Festung befindet sich noch heute im Besitz der Nachfahren.

Deogarh

Beim Mittags-Stopp auf der Fahrt nach Deogarh lass ich mich zum Kauf eines der traditionellen, schnabelförmigen Rajastani-Schuhe überreden - was kauft man nicht alles, wenn man in Ferienstimmung ist :o(

 

In Deogarh, einer kleinen Stadt 140km nördlich von Udaipur legen wir eine Übernachtung ein, beziehen ein heimeliges Zimmer und machen es uns auf unserem kleinen Balkon gemütlich.

Deogarh ist umgeben von Bergen des Aravalli-Gebirges und von zahlreichen Seen. Obwohl auf 638 müM gelegen, ist die Luft hier immer noch angenehm warm. Die Befestigungsanlage und der Palast von Deogarh wurden 1670 errichtet, ist seit über 300 Jahren Residenz der Familie und befindet sich nach wie vor in ihrem Besitz. Zwischenzeitlich restauriert, wird der Palast heute auch als Hotel genutzt.

 

Am Abend begrüsst uns der älteste Sohn und zukünftige Herrscher auf der Palast-Terrasse zum Nachtessen. Die Nacht ist klar, die Temperaturen sind mild und das Curry-Dinner ist vom Feinsten - was will man mehr :o)

Ranakpur - Udaipur

Ranakpur liegt auf unserer Fahrstrecke nach Udaipur und ist wegen seiner grössten und am üppigsten ausgeschmückten Tempelanlage der Jainas bekannt. Der Tempel besteht aus weissem Marmor mit imposanten Säulen, Hallen und Kuppeln sowie kunstvollen Schnitzereien von Gottheiten.

Der Jainismus steht für das Ideal der Nichtverletzung von Lebewesen. Jainas bewegen und ernähren sich so, dass keine Tiere dafür leiden oder sterben müssen und Pflanzen nur im unvermeidlichen Mass geschädigt werden.

07.-09.03.2003

Nach kurzer Fahrt erreichen wir Udaipur, wo wir 2 Tage verbringen werden. Udaipur ist in erster Linie für seine prunkvollen Residenzen und künstlich angelegten Seen bekannt. Wir schnappen uns ein Tuk-Tuk und lassen uns zum Pichola-See sowie durch die engen Alstadt-Gassen zum Hindu-Tempel Jagdish fahren. Auch dieser Tempel ist wie der Jaina-Tempel in Ranakpur gänzlich aus weissem Marmor gebaut.  

 

Der City Palace am Pichhola-See ist ein weiterer Höhepunkt in Udaipur und umfasst insgesamt 11 Paläste, Höfe und Gartenanlagen. Das Innere der Gebäude ist reich geschmückt und widerspiegelt den unglaublichen Prunk der Maharadscha-Zeit.

 

Jagmandir Island Palace und Luxus-Hotel auf Inseln im Pichola See stehen in starkem Kontrast zum Leben der einfachen Menschen, die Ihre Morgen-Toilette am Ufer verrichten. Indien ist definitiv nichts für 'Weichherzige'.

 

Udaipur ist die letzte Station unserer Rundreise durch den Norden Indiens - durch Uttar Pradesh und Rajasthan. Heute Sonntag fliegen wir von Udaipur via Mumbai im Bundesstaat Maharashtra nach Goa.

Goa, Utorda

09.-12.03.2003

Der Bundesstaat Goa ist bekannt für seine schönen Strände. In Utorda, am Ufer des Indischen Ozeans, beziehen wir für 3 Tage ein Hotel. Bei langen Spaziergängen am Strand versuchen wir das Gesehene zu verarbeiten und stimmen uns auch langsam wieder auf unser Arbeitsleben in der Schweiz ein. 

Über Mumbai, wo wir eine kurze Rast einlegen, fliegen wir nach 20 Tagen Indien wieder zurück in heimatliche Gefilde.

Von Goa/Indien fliegen wir via Mumbai und Frankfurt/Deutschland wieder in die Schweiz zurück