Per Flugzeug von Mexiko/Nordamerika kommend
Von Mexiko DF herkommend treffen wir in der Dunkelheit in Buenos Aires ein. Da am Flughafen alle Wechselstuben geschlossen sind, wechseln wir beim Taxifahrer etwas Geld zu einem furchtbar schlechten Kurs. Ja, wir hätten es ja gewusst!! Aber was soll's! Leider sehen wir von der Stadt nicht sehr viel - wir müssen uns bis morgen gedulden.
Im Hotel Moreno stehen wir vor einem uralten Lift aus den 50er Jahren und machen uns innerlich schon auf unsere Bleibe für die nächsten Tage gefasst. Doch welch positive Überraschung! Die Tür öffnet sich und wir stehen vor dem grössten und auch eines der schönsten Hotelzimmer das wir je hatten.
Mit dem Sightseeing-Bus am anderen Morgen geht es dann los. So bekommen wir einen ersten Überblick über die riesige Stadt. Zu Fuss schlendern wir durch die engeren Gassen und schauen dem bunten Treiben zu.
In der Florida geht's dann zum zweiten Mal ans Geld wechseln. Während Roby seiner Arbeit nachgeht, befolge ich den Rat der Hotel-Rezeption und versuche dort mein Glück. In einem etwas abgeschotteten kleinen Zimmer im zweiten Stock eines Gebäudes (ich alleine mit zwei Männern) wechsle ich meine US Dollars, zwar zu einem guten Kurs aber mit einem mulmigen Gefühl. Glück gehabt - nichts passiert!
Dafür können wir es uns zum Nachtessen gut gehen lassen. In San Telmo sitzen wir gemütlich bei einem reichhaltigen Asado und einer guten Flasche argentinischem Rotwein.
Córdoba ist mit 1,3 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Argentiniens und besitzt viele Universitäten. Wir fühlen uns hier sofort wohl, vielleicht auch weil Córdoba nicht den Anschein einer Grossstadt macht, sondern sehr gemütlich daher kommt. Am Abend tanzen die Einheimischen auf den Plätzen Tango, flanieren durch die Strassen oder beobachten die Anderen von den zahlreichen Strassenkaffees aus.
Die Kathedrale mit ihrem speziellen Stil und den wunderschönen Kirchenmalereien hat uns sehr beeindruckt.
"Vamos a tomar un Matecito“!
Mate ist ein beliebtes Aufgussgetränk in Argentinien und wird aus den kleingeschnittenen trockenen Blättern
des Mate-Baumes (5-6m hohes Stechpalmengewächs) gewonnen.
Das Trinkgefäß wird etwa zur Hälfte mit Yerba (Kraut) gefüllt, mindestens so hoch, dass das Sieb der Bombilla (Röhrchen) ganz in die Yerba eintauchen kann.
Die Yerba wird etwas angefeuchtet, danach wird die Bombilla vorsichtig eingesetzt. Aufgegossen wird mit heissem aber nicht gekochtem Wasser. Nun gilt es, sorgfältig an der Bombilla zu ziehen um nicht zuviel heisses Wasser aufs Mal in den Mund zu kriegen. Das Gefäss wird in der Runde herumgereicht und mehrmals mit Wasser wieder aufgefüllt. Wenn der Mate keinen Geschmack mehr hat, wird das Kraut ausgetauscht.
Da die Mate-Trinker das Haus nicht ohne ihre Mate-Utensilien verlassen, gibt es überall Automaten, wo man für wenig Geld heisses Wasser in die Thermosflasche nachfüllen kann.
Am Vorabend per Auto von Sao Paulo angereist, muss Roby in Jundiai arbeiten. Jundiai ist eine Kleinstadt im brasilianischen Bundesstaat Sao Paulo, etwa 50 km von Sao-Paulo-Stadt entfernt. Da es nicht allzu viele Sehenswürdigkeiten hat vertreibe ich mir die Zeit mit Spazieren und Shoppen. Was mir hier sofort auffällt sind die Graffitis, die meistens am oberen Ende des Gebäudes angebracht werden oder sogar die ganze Wand 'verzieren'.
Ich sitze in Jundiai/Brasilien auf der Hotel-Terrasse und lese in einem Buch als ich irgendwann realisiere, dass sich rechts von mir etwas nach links und rechts bewegt. Ja da staune ich nicht schlecht! Da hängt doch ein junger Mann an einem Seil und streicht die Aussenwände des Nachbargebäudes. Um eine grössere Fläche in einem Zug streichen zu können, stösst er sich immer wieder mit den Füssen von der Wand ab und während er sich so von links nach recht schwingt, bedeckt er noch schnell eine Fläche mit neuer Farbe. Insgesamt benötigt er für diese Wand nur 60 Minuten - bei uns würde schon das Aufstellen des Gerüsts länger dauern!!
Eine Churrascaria ist ein traditionelles Restaurant in Brasilien, in dem es vor allem gegrilltes Fleisch und Würste gibt.
Na, das wollen wir uns nicht entgehen lassen!
Jeder Tisch erhält eine Art „Fleisch-Ampel“ , wobei die eine Seite rot, die andere grün ist. Ist die grüne Seite aufgedeckt, marschieren die Servicekräfte mit verschieden gegrillten Fleisch-Spiessen an - Rodizio. Die rote Seite signalisiert, dass man vorübergehende eine Pause braucht.
Alle Beilagen können wir uns von einem umfangreichen Buffet holen.
Das war super lecker!
São Paulo ist mit ca. 12 Mio. Menschen die grösste Stadt Brasiliens. Die Stadt ist durch zahlreiche Einwanderer aus aller Welt, hauptsächlich aus Portugal, Italien, Deutschland, Libanon und Japan multikulturell geprägt. Die Einwohner der Stadt São Paulo nennt man „Paulistanos“.
Mit der U-Bahn besuchen wir die verschiedenen Stadtteile, laufen durch die Geschäftsstrassen, beobachten das bunte Treiben von einem Café aus und entdecken immer wieder Besonderheiten, die wir bis jetzt noch nie gesehen haben. São Paulo ist sehr vital, lebendig, bunt, verrückt und sehr interessant. Wenn da nur nicht die Füsse wären, die vom vielen Rumlaufen schon ganz schön schmerzen. Leider sind wir nur zwei Tage hier, es gibt noch so viel zu sehen. Aber wir kommen wieder - in ein paar Jahren mit unserem Womo!
Das Edifício Itália ist ein 168 Meter hoher Wolkenkratzer in São Paulo. Das von 1956 bis 1965 erbaute Hochhaus hat ein Panorama-Restaurant sowie eine Bar auf der Spitze.
Wohin das Auge reicht nur São Paulo. Wir können uns nicht satt sehen an der interessanten Aussicht. Überall gibt es für das Auge etwas zu entdecken und zu bestaunen - für das leibliche Wohl geniessen wir leckere Caipirinhas. Wir müssen uns von diesem magischen Ort richtig losreissen.
Gestern Abend sind wir aus São Paulo kommend in Rio eingetroffen. Jetzt ist es hell und uns halten keine zehn Pferde mehr im Bett - wir müssen an die Copacabana! Nebelschwaden ziehen gegen den Strand und der Zuckerhut zeigt wirklich nur seinen Hut. Doch ein paar Minuten später haben wir klare Sicht auf den riesigen Strand. Nach einem ersten Frühschoppen beschliessen wir, die Cristo Retendor Statue zu besuchen - aber zu Fuss!
Dem Taxifahrer versuchen wir mit Händen und Füssen unser Vorhaben zu erklären und zeigen ihm auf einer Karte den Weg hinauf, den wir in der Schweiz recherchiert hatten. Nach einstündiger Fahrt über Hügel und durch Wälder, ohne den Weg zu finden, lassen wir uns ins Zentrum von Rio fahren. Also bleibt uns jetzt nur noch die Bahn. Nach einer Stunde Wartezeit, als wir dran wären - Stromausfall ! Nochmals eine Stunde warten, dann geht es los. Oben angekommen ein einziges Gedränge. Man hat kaum Platz zum Stehen geschweige denn zum Gehen. Wir geniessen aber die Aussicht trotzdem, obwohl es nicht ganz klar ist.
Wieder unten bummeln wir noch etwas durch die Stadt und Roby lässt sich noch ganz spontan die Haare schneiden.
Auch heute wird nicht ausgeschlafen. Los geht's zum Joggen an die Copacabana. Mit vielen Gleichgesinnten geniessen wir das einmalige Erlebnis.
Frisch geduscht lassen wir uns mit Metro und Bus zum Fusse des Zuckerhuts transportieren. Nach dem gestrigen 'Gschtung' bei der Christus Statue entschliessen wir uns nicht in die Höhe zu fahren, sondern den Hut soweit wie möglich zu umrunden und ihn von unten zu geniessen. In ca. drei Jahren sind wir ja wieder hier mit unserem Wohnmobil, dann können wir immer noch rauf.
Nach dem Mittagessen fahren wir mit dem Bus zurück ins Zentrum. Wir müssen aufpassen, dass uns das Essen nicht wieder hochkommt, denn die Busfahrerin (es fahren sehr viele Frauen) fräst mit diesem 'Diablo amarillo' (Gelber Teufel) durch die Stadt, als wäre wirklich der Teufel hinter ihr her! Froh wieder festen Boden unter den Füssen zu haben, genehmigen wir uns zuerst ein kühles Bier und schlendern anschliessend durch die Gassen des Künstlerviertels bis zur Kacheltreppe von Jorge Selarón.
Den Tag beschliessen wir mit einem romantischen Sonnenuntergang und einem leckeren Caipirinha an der Ipanema Beach.
Heute ist unser letzter Tag in Rio. Wir mühen uns mit den steilen Gassen nach Santa Teresa ab, kaufen noch ein paar Mitbringsel im Markt und bestaunen im Praca da Republica die riesigen Bäume und die seltenen Agutis.
Da unser Hotel sehr nahe an der Copacabana liegt, verabschieden wir uns von Rio mit einem letzten Caipirinha am Strand.
Até breve!