Mit einem Containerschiff von Deutschland kommend, erreichen wir Uruguay
Im Hafen der Hauptstadt Montevideo geht unsere Camper-Reise los. Uruguay, offiziell die República Oriental del Uruguay/Republik Östlich des Uruguay, ist das kleinste spanischsprachige Land in Südamerika. Uruguay grenzt im Norden an Brasilien, im Osten an den Atlantischen Ozean, im Süden an den Río de la Plata und im Westen (durch den Río Uruguay getrennt) an Argentinien.
21.10.2016
Am Freitag, gegen Mittag, nach vielen Umarmungen und guten Wünschen, verlassen wir das Hafengelände in Montevideo - 1.5 Mio. Einwohner - und das 'Dreamteam‘ Michaela, Tobias, Mike, Ursi und Röbä nehmen je eine andere Himmelsrichtung unter die Räder. Uns zieht es als erstes zum 'Mercado del Puerto‘, wo sich ein Restaurant an das andere reiht und wir, nach fünf Wochen Fleisch wie Schuhsohle, ein saftiges Steak und Fries geniessen. Mmmhh, ist das himmlisch - das Fleisch zart und die Pommes knackig!
Zum Verdauen schlendern wir durch die Altstadt und betrachten die schönen aber zum Teil sehr stark, vom Zahn der Zeit, beschädigten Gebäude.
Der Leuchtturm von Montevideo, am Río de la Plata, wird für die nächsten drei Nächte unsere Bleibe. Zu unserer Überraschung gesellt sich Mike auch zu uns, da im Norden die Campings noch geschlossen sind.
Am Sonntag heisst es früh aufstehen, denn vor dem Frühstück ist Jogging an der Rambla angesagt. Anschliessend wollen wir den höchsten Punkt Montevideos - mit seiner Festungsanlage und dem Militärmuseum
General Artigas - erklimmen. Kein Problem, ist er doch nur 134 m hoch. Von oben haben wir eine schöne Sicht auf Montevideo.
Wieder zurück sind in der Zwischenzeit neue Camper angekommen. Viktor und Maria aus Neuseeland und Leonie und Jens aus Deutschland. Bis tief in die Nacht grillieren wir zusammen und hören ihren Reise-Erlebnissen zu.
24.10.2016
Am Montag ist es Zeit Montevideo zu verlassen um in La Paz Gas zu tanken. Soweit uns bekannt ist, gibt es nur drei Orte in ganz Uruguay, wo das möglich ist. Der freundliche Chef der Firma bedient uns gleich selber und aufgetankt drehen wir unseren Camper Richtung Südosten zum Camping Paraiso Suizo in der Nähe von Piriápolis.
Auf dem Campingplatz stehen nur Zürcher und Deutsche. Die einen – wie wir – auf dem Absprung, die anderen am Umpacken zur Verschiffung zurück nach Hamburg. Auch Michaela und Tobias sind da, denn wir feiern hier Tobias 40. Geburtstag mit einem Fondue. Am Morgen es ‚Aperöli‘, zum Znacht Weisswein und äs Kirschli und zum Anstossen noch etwas ‚Chlöpfmoscht‘ und alle singen fröhlich ‚Happy Birthday….‘! ;o))
Ein landesweiter, mächtiger Sturm macht uns in der Nacht das Leben schwer. Es rüttelt und schüttelt und unser Camper wird auf eine erste harte Probe gestellt. Röbä muss mitten in der Nacht raus, die Veloabdeckung retten. Schön, dass ich eine Frau bin…..!
Um 09.00 Uhr morgens öffnen wir noch verschlafen unsere Tür und da stehen Michaela und Tobias schon zur Abfahrt bereit. Die Nacht hat sie ganz schön mitgenommen in ihrem Dachzelt und da der Sturm noch den ganzen Tag anhalten soll, fliehen sie in ein Hotel. Wir möchten am Strand das tobende Meer sehen, doch weit kommen wir nicht – Wasser und Sand schleudern uns entgegen und mit zusammengekniffenen Augen retten wir uns zurück in den Camper.
29.10.2016
Am Samstag ist der Sturm vorbei und wir setzen unsere Reise fort. In Piriapolis lassen wir den ‚Platten‘ an Röbäs Bike flicken. Wir haben Glück und erwischen einen wahren Profi. Er repariert nicht nur die Löcher im Schlauch sondern ersetzt die alten Flicken und erteilt Roby auch eine 1 ½ stündige Reparaturlektion - in Spanisch - mit vielen Tipps und Tricks, und dies alles für 20 CHF.
Anschliessend fahren wir weiter zum mondänen Badeort Punta del Este. Dort am Hafen schauen wir den Fischern zu, wie sie ihre Fangleinen für den nächsten Tag vorbereiten und mit Fisch bestücken. Unzählige Jachten liegen hier vor Anker und es spaziert, was sehen und gesehen werden will!
Am Punto Extremo Sur - südlichster Punkt Uruguays - stellen wir unseren Camper ab für die Nacht. Eine brasilianische Familie interessiert sich sehr für unser Leben und den Camper. Sie sprechen nur Brasilianisch und kein Englisch oder Spanisch und trotzdem verstehen wir uns prächtig. Wir müssen ihnen versprechen unbedingt bei ihnen vorbei zu kommen. Wir verabschieden uns und schon stehen die nächste vor der Tür. Ein Ehepaar aus
Argentinien ist fasziniert von unserem Lebensstil. Nach einer Führung durch unser ’Haus‘ geben sie uns viele Tipps über Argentinien. Zum Abschied überreicht er uns seine Visitenkarte mit der Bitte, dass wir bei Problemen ihn unbedingt anrufen sollen. Es stellt sich heraus, dass er der Direktor der Touristikeinrichtungen bei den Iguazu-Wasserfällen ist.
30.-31.10.2016
Am Sonntag fahren wir weiter gegen Osten. In La Paloma treffen wir in einer Gomería einen anderen Profi. Er zeigt uns, wie man einen defekten Auto-Reifen mit einigen Schlauch-Streifen flickt. Eine Fähigkeit, auf die wir in der endlosen Argentinischen Pampa - ohne Ersatzrad - eventuell gerne zurückgreifen werden.
In einem Camping mit unzähligen Feuerstellen führen wir unseren ersten Grill – Asado – durch. Röbä muss aber noch etwas üben.
Bevor wir ins Landesinnere stechen, besuchen wir Aguas Dulces. Das malerische Fischerdorf wurde vom letzten Sturm arg in Mitleidenschaft gezogen.
Profis aus Uruguay, die man bei einer Reifenpanne gerne dabei hätte.
01.11.2016
Heute Dienstag ist Regen angesagt. Ausgerechnet jetzt, wo wir uns gerne in der Sierra de Carapé aufs Bike schwingen möchten. Tja, da hilft nichts, Petrus lässt sich nicht umstimmen! Kurze Planänderung - wir
fahren von Aguas Dulces nach Rocha und geniessen ein feines Mittagessen. Wir probieren die uruguayische Form eines Hamburger - Chivito, mit Rinds- anstelle von Hackplätzli, Ei und Schinken. Viiiel besser! :o))
Zum Dessert gibt‘s 'Isla flauta‘ - Merengue-Masse mit Caramelschaum und eingelegten Rosinen. Diese süssen Kalorien reichen für den Rest des Lebens!!
Trotz schlechtem Wetter zieht es uns nach Villa Serrana, ein kleines Dorf mit seinen in die Hänge gesprenkelten Häusern. Aber der Weg dorthin ist kein Zucker schlecken. Eine sehr hügelige Naturstrasse mit unzähligen tiefen Löchern und Gräben führt uns über die Cordilleren. Es regnet ohne Unterbruch. Bei einem Wendemanöver in Villa Serena passiert es dann - wir bleiben stecken! Mike würde jetzt sagen: „Scheisste!“ Alles Buddeln und Unterlegen nützt nichts, wir kommen da nicht alleine raus. Schon eilt uns eine Frau mit Gummimatten zu Hilfe - hilft leider auch nicht. So holt sie Hilfe beim Nachbarn, der uns mit seinem Pickup aus der misslichen Lage befreit. Für heute reicht es, wir bleiben wo wir sind!
02.11.2016
Das Wetter ist immer noch trüb und nass. Auf weiteren Schlammstrassen machen wir uns auf den Weg zum Parque de Penitente mit einem 20m hoher Wasserfall. Jetzt sind wir froh, dass es regnet - so hat es wenigstens genug Wasser, um uns Schweizer ein wenig zu imponieren! ;o)
In Minas verkriechen wir uns in ein Restaurant und widmen uns in den nächsten Stunden dem Lebensmittel-Einkauf, dem Blog, den Mails und, und, und. Wir stellen fest, dass wir viel mehr Zeit für solche Dinge benötigen als gedacht.
Der Camping - etwas nördlich von Minas - soll für die nächsten zwei Nächte unser Zuhause sein, doch obwohl am Eingang steht - Abierto todo el año - ist er zu. :o((
Der Wächter lässt uns aber vor dem Tor parkieren.
03.11.2016
Heute lacht die Sonne – juhui! Unsere Wanderung auf den Cerro Arequita – 320 m hoher 'Berg‘ vulkanischen Ursprungs - mit seinen Ombú-Bäumen - Elefantenbäume - kann stattfinden. Wir quetschen uns zwischen Zäunen durch, überqueren Wiesen mit grasenden Kühen und Pferden. Vögel fliehen kreischend auf, weil wir ihren Nestern zu nahe kommen. Jetzt geht es den Cerro hoch und plötzlich stehen wir vor diesen imposanten Bäumen mit ihren Wurzeln, die an Elefantenrüssel oder –Beine erinnern. Oben auf dem Felsen angelangt haben wir eine wunderbare Sicht auf das Gebiet der Lavalleja.
04.11.2016
Juanicó, ein kleiner Ort in der Nähe von Canalones ist bekannt für seine hervorragenden Weine. In der Bodega Familia Deicas lassen wir uns nach der Führung durch das Weingut drei exzellente Weine zur Probe kredenzen. Sie schmecken uns so gut, dass wir uns entschliessen, wieder einen Weinkeller anzulegen! ;o))
05.11.2016
Welche Überraschung! In Nueva Helvecia, in Rolf Räbers Oase - sein Vater stammt aus Küssnacht am Rigi - finden wir einen idyllischen Platz zum Verweilen. Seine 'Granja Hotel Suizo' mit 25 Hektaren Land, einem einladenden Swimmingpool in gepflegter Umgebung, sind schon sehr schweizerisch - obwohl Rolf in Uruguay geboren ist. Vom nahe gelegenen Schützenhaus hören wir sogar die 300m- und 50m-Schützen (es ist Samstag!).
Neben den Ombú-Bäumen bestaunen wir auf unserer Wanderung auf den Cerro Arequita auch die vielen bunten Vögel. Einer hat es uns ganz speziell angetan. Seine kunstvolle Behausung aus Kuh- und Pferdemist - gebaut an den unmöglichsten Orten - ist schon ein Meisterwerk. Am Abend nach dem Eindunkeln werden wir umschwirrt von hunderten von Glühwürmchen.
Nachdem wir drei mehr oder weniger erholsame Tage - wenn da nicht der 'Das müssen wir noch erledigen Stress!‘ wäre - bei Rolf Räber auf der Wiese des 'Granja Hotel Suizo‘ in Nueva Helvecia verbracht haben, zieht es uns heute weiter nach Colonia del Sacramento. Den angeblich schönsten Ort in Uruguay dürfen wir uns
nicht entgehen lassen.
Jaaa, es hat ein paar schöne Ecken aber wir sind eher enttäuscht. Im klitzekleinen historischen Ortsteil hat man preislich das Gefühl an Zürichs Bahnhofstrasse zu sitzen und sonst, na ja….. ist halt ein Problem, wenn man an schon einiges gesehen hat! ;o(
09.11.2016
Heute Mittwoch haben wir ein gestopftes Programm. Nach dem Joggen durch Colonia fahren wir zum Parque Anchorena - Sommerresidenz des amtierenden Präsidenten
Uruguays - mit seiner Vielfalt an Fauna und
Flora - 1‘300 ha gross (ein Fussballplatz ist ca. 0.7 ha gross).
Nach der Abzweigung sind wir schon mal erstaunt über die sehr schlechte Zufahrt - Ok, der Präsident wird ja wahrscheinlich mit dem Helikopter einfliegen! - Dann irgendwann nach fünf langen
Kilometern die Ernüchterung, der Park ist heute geschlossen!! Alles zurück!
Das nächste Ziel soll eine der interessantesten Estancias des Landes sein, die Bodega Los Cerros de San Juan. Bei der Hinweistafel biegen wir in eine Naturstrasse ab, die enger und enger wird und bei der mit jedem Kilometer die Schlaglöcher tiefer werden und ein Ausweichen verunmöglichen. Plötzlich verhindern tief hängende Äste die Weiterfahrt. Röbä greift zum 'Handsägeli‘ und beginnt den 'Urwald‘ abzuarbeiten. Uff - ein paar Kratzer mehr - aber endlich sind wir da durch!!
Kaum 20m weiter stehen wir vor einer Brücke, die mit so dünnen Holzbrettern belegt ist, dass unser Camper nach einer Überfahrt befürchten muss, sein künftiges Leben als U-Boot zu fristen. Also Abbruch und alles retour! Aber das ist nicht so einfach bei diesen Löchern und kein Platz zum Wenden. Nach einer Stunde und drei Litern Schweiss ist es geschafft. Noch einmal Schwein gehabt! :o))
Die Nacht verbringen wir an der Grenze zu Argentinien in Fray Bentos, auf einer Anhöhe weit weg von jeglicher Zivilisation, mit wunderbarem Blick auf den Rio Uruguay. Die einzige Gesellschaft, die wir haben ist eine streunende Hündin. Mit ihren traurigen Augen hat sie Röbäs Herz sofort weich geklopft und so erhält sie unser ganzes Nachtessen - Älplermakkaroni, Wurst und etwas Brot - welches sie mit Hochgenuss verspeist. :o))
10.11.2016
Heute Donnerstag, bevor wir Uruguay nach 1390 km verlassen und nach Argentinien fahren, wollen wir uns das Museo Revolución Industrial in Fray Bentos - UNESCO World Heritage - ansehen. Wir bekommen einen persönlichen Führer, der uns für SFr. 6.- 1 ½ Std. die Funktion dieses höchst interessanten Industrie-Komplexes erklärt.
1863 gegründet, wurden hier bis ca. 1979 Boullion-Würfel produziert. Das vom Deutschen Chemiker Liebig erfundene Extraktions-Verfahren machte es möglich, dass Proteine und Vitamine von 32 kg
Rindfleisch in 1 kg Konzentrat bzw. Suppenwürfel umgewandelt werden konnten.
Vor allem während den beiden Weltkriegen war diese Gewichtsreduktion sehr begehrt, konnte man doch damit die Soldaten im Feld einfacher mit den notwendigen Kalorien versorgen. So waren in
Glanzzeiten
ca. 4000 Personen damit beschäftigt, bis zu 3600 Rinder pro Monat in Liebig-Würfel umzuformen. Die besten Fleisch-Stücke wurden natürlich separat nach Europa exportiert. Da in Friedenszeiten der
Bedarf an Bouillon-Würfel jeweils merklich zurückging, diversifizierte man bald in die Produktion von Corned Beef.
11. - 12.11.2016
Nachdem die Grenzformalitäten innert 15 Minuten abgewickelt sind und wir die Brücke über den Río Uruguay passiert haben, steuern wir in Argentinien als erstes einen grossen Supermarkt an, um
unserem Kühlschrank wieder etwas Leben einzuhauchen.
Jeder Grenzübergang hat es so in sich. Es dürfen keine Frischprodukte eingeführt werden und bei Kontrollen wird einem mehr oder weniger alles abgenommen – je nach momentaner Laune des Beamten.
So haben wir unsere Tommy Mayonnaise im Gasschrank versteckt, Salznüssli und Trockenfrüchte in den Safe gestopft und die letzten CH-Cornflakes in die Schmutzwäsche eingewickelt ;o))
Hätten wir uns alles schenken können, es hat ihn nicht interessiert!
Unser Ziel ist das jährliche Gaucho Festival in San Antonio de Areco. Doch wir schaffen es nicht mehr bis dorthin und übernachten unterwegs an einem kleinen See mit vielen Fischen, Vögeln und Moskitos.
Am nächsten Tag kommen wir in San Antonio de Areco an und nisten uns zwischen einem Park und der Strasse ‚gemütlich‘ ein. Plötzlich hupt es und jemand verlangt: „Documentos, por favor!“ Welche Freude, es ist Mike, der mit uns auf der Grande Angola war.
San Antonio de Areco - Gaucho Festival
11. - 13.11.2016
Das Festival beginnt heute Freitagabend mit Asados, traditioneller Musik und Tanz. Wir bewundern die Tanzfreudigkeit der Gauchos. Hier müssen die Frauen die Männer nicht auf die Tanzbühne zerren! ;o))
Früh am Samstag machen wir uns bei strahlendem Sonnenschein auf zum Festplatz. Pferde werden zu hunderten abgeladen, Marktstände machen sich bereit für den Ansturm und die ersten Feuer für die Asados brennen schon. Wir bestaunen die grossen und kleinen stolzen Gauchos und Gauchas auf ihren Pferden. Das Reiten scheint für sie natürlicher zu sein als das Laufen und so beobachten wir einen kleinen Gaucho, der sich am Asado-Stand sein Grill-Sandwich holt und bezahlt und dabei den Rücken des Pferdes nie verlässt.
Nach dem Mittagessen beginnt das Rodeo. Wow, unglaublich wie die Gauchos auf den wilden Pferden hin und her ‚geschletzt‘ werden. Sie bleiben so lange auf dem Pferd, wie sie können oder nach einer gewissen Zeit werden sie von zwei dazu reitenden Gauchos vom Pferd gezerrt um – vermutlich – grössere Verletzungen zu
vermeiden. Mein Rücken schmerzt nur schon vom Zuschauen!!
Bei der nächsten Darbietung geht es darum, dass der Gaucho seine 10 bis 12 Pferde als Gruppe zusammen halten kann. Der Gaucho reitet mit seiner Gruppe verschiedene Figuren, führt die Leitstute an der Leine und die restlichen wilden Pferde folgen ihr. Das tönt noch einfach, nur sind auf dem riesigen Platz geschätzte 30 Pferdegruppen. Ein dichtes Gewirr von Pferden aber alles klappt hervorragend. Wir sind sehr beeindruckt!
Petrus war kein Gaucho! Heute Sonntag regnet es in Strömen und wir müssen unseren Schlafplatz fluchtartig verlassen oder der Schlamm wird uns für die nächsten Tage nicht mehr freilassen.
Heute ist der Tag der grossen Parade. Mit Regenschutz und Plastikschuhen machen wir uns auf, einen guten Standplatz zu sichern. Nach wenigen Minuten sind wir untendurch schon ‚pflotschnass‘! Die Strassen drohen langsam zu überschwemmen, kaum eine Menschseele auf der Strasse. Also frage ich in einem Restaurant nach
und erhalte die Information, dass alles abgesagt wurde. Qué pena! :o((
So suchen auch wir das Weite und fahren der Sonne Richtung Tigre entgegen.
Unser Camper wird 'aufgemotzt'
15.11.2016
Heute Dienstag scheint die Sonne und es ist 31° - herrlich - nur leider können wir die Wärme nicht geniessen. Wir sind hier in Tigre, um unsere Federn an der Hinterachse zu verstärken, um uns fit für Patagonien zu machen. In der Werkstatt ‚El Paraguayo‘ werden die Blattfedern demontiert, neu gebogen und mit einem zusätzlichen Blatt verstärkt. Mittels Gummi-Elementen verschaffen die Feder-Spezialisten dem Camper auch noch etwas mehr Bodenfreiheit.
Dabei fällt den Federn-Spezialisten (ich würde sie sogar als Künstler bezeichnen) auf, dass sich die Hinter-Achse durch das permanente Übergewicht bereits leicht gekrümmt hat und dadurch die Räder schräg stehen bzw. ablaufen. Daher wird morgen noch die die Achse ausgebaut, von einem Achsen-Spezialisten begradigt und verstärkt.
Tigre
16.-17.11.2016
Da heute Mittwoch und morgen Donnerstag unser 'Heim' in der Werkstatt steht, machen wir uns mit dem Bus auf ins Zentrum von Tigre. Eine Stunde lang 'fräst' der Bus durch die dicht befahrenen
Strassen, als wäre der Teufel hinter ihm her!
Unversehrt angekommen, schlendern wir zum Markt 'Puerto de Frutos' und haben plötzlich das Gefühl, dass uns jemand nach China 'gebeamed' hat. Anstelle eines Früchte- und Gemüsemarktes gibt
es hier Buddhas, Raucherstäbchen und viel asiatischen 'Plunder' zu kaufen!
Am Mittag möchten wir wieder einmal ein richtig gutes Steak essen aber welche Enttäuschung - das Fleisch ist zäh, wie auf der Grande Angola - und wir sind doch hier in Argentinien!!
Mit dem Bus geht es wieder zurück zur Werkstatt, wo wir diese Nacht schlafen werden - denn ohne Hinterräder kommen wir nicht weit!
Nachdem wir jeweils mehrere Stunden investieren mussten, um eine Wäscherei zu finden, die Wäsche abzuliefern und wieder abzuholen, haben wir uns entschlossen, eine eigene Waschmaschine zu kaufen. Wir erstehen unsere ‚Lavadorita‘ in einem ‚All Plasticos‘- Geschäft in Tigre/Argentinien.
Typ: Rüttelbox
Füllmenge: 2 kg
Waschprogramm: Schongang und Hauptwaschgang – kein Spülgang und kein Auswringen
Temperatur: kalt bis 60°
Waschdauer: 1 Fahrtag über Naturstrasse (jedes Loch in der Strasse ist willkommen)
Preis: SFr. 12.-
Da Ursi ihre seidene Unterwäsche zu Hause gelassen hat, werden wir den Schongang (Lavadorita unmittelbar hinter Beifahrersitz) vermutlich sehr selten benutzen.
Der Hauptwaschgang (Keller, hinten rechts) hingegen ist sehr effektiv, vor allem beim Fahren auf Naturstrassen. Zurzeit bin ich auf der Suche nach einem Trockner, so dass ich diese mir
übertragene Hausarbeit auch bald weitergeben kann. ;o))
18.-19.11.2016
Endlich ist unser Camper wieder fit ‚to hit the road‘! Wir nehmen heute Freitag die 500 km gegen Süden in Angriff. Unser Ziel ist die Sierra de la Ventana um dort zu wandern und zu biken.
Mit 90 km/h tuckern wir gemütlich durch die ‚Pampa Húmeda‘. Die Landschaft verändert sich schnell - wenige Häuser - keine Hügel - riesige Felder, die bis zum Horizont reichen - grosse Rinderherden.
Obwohl diese Strasse in einem guten Zustand ist, muss der Fahrer immer sehr konzentriert ein wachsames Auge auf die fast unsichtbaren aber tiefen Löcher in der Strasse halten - das heisst, Fahrerwechsel jede Stunde.
Um die Zeit etwas zu verkürzen lernen wir zusammen Spanischwörtli ;o))
Heute Samstag, nach einer langen Fahrt, treffen wir in der Sierra de la Ventana ein. Die Campingplatz-Suche gestaltet sich sehr schwierig und wir kurven 2 ½ Stunden in der Gegend herum, bis wir etwas finden.
In der Sierra de la Ventana
20.11.2016
Es ist Sonntag, 05:00 Uhr – es trommelt auf unser Dach – oh weh, Regen! Röbä muss wieder einmal aufstehen und unsere Stühle ins Trockene bringen!
Wieder im Warmen gibt es noch einmal eine Mütze voll Schlaf und als wir um 08:00 Uhr erwachen ist das Wetter bereits wieder besser. Unsere Wanderung auf den Cerro Bahía Blanca
kann stattfinden.
Mit den Bikes fahren die 12 km durch die Sierra de la Ventana bis zur Ranger-Station des ‚Parque Provincial Ernesto Tornquist‘.
Dort müssen wir uns einschreiben, Eintritt bezahlen und eine Telefonnummer hinterlegen. Für den Fall, dass wir von der Wanderung nicht zurückkämen und telefonisch nicht erreichbar wären, würden
sie eine Suchaktion starten.
Jetzt könnte man denken, wir möchten eine argentinische Art von Matterhorn besteigen – weit gefehlt! Der Cerro ist 739 Meter hoch und wir starten auf 400 m.ü.M – also nur eine leichte
Einwärmübung für uns Schweizer aber für die ost-argentinischen Flachländer eine eher anstrengende Sache ;o))
Übrigens ist diese Wanderung die Einzige, die man ohne 'Bergführer' machen kann und der höchste Hügel ist nur gerade 1200 m hoch!!
Kaum sind wir auf dem ersten Plateau angekommen, traue ich meinen Augen kaum. Röbä wäre doch um ein Haar auf eine Tarantel gestanden! Zum ersten Mal sehen wir eine solche Spinne in der freien
Natur – ein spezielles Erlebnis. Ab jetzt wird besser geschaut wo wir hintreten :o))
Nach 50 Minuten erreichen wir den ‚Gipfel‘.
Fauna und Flora um den Cerro Bahía Blanca
Beim Wandern läuft uns dieses Prachtexemplar einer Vogelspinne buchstäblich über den Weg!
22.11.2016
Heute Dienstag nehmen wir die 310 km nach Balneario El Condor in Angriff. Kaum haben wir die Stadt Bahía Blanca verlassen, müssen wir unsere ersten Frucht- und Fleischkontrollen passieren. Mit diesen Kontrollen wird versucht, den Süden von Argentinien von der Maul- und Klauenseuche sowie von Fruchtfliegen frei zu halten.
Der Kontrolleur fragt uns nach mitgebrachten Früchten. Unsere Orangen haben wir vorsichtshalber zu Saft verarbeitet und da Bananen kein Problem sind, gibt es nichts zu beanstanden. Wir müssen 70 Pesos (SFr 4.50) für die Desinfektion unseres Campers bezahlen und werden zur Weiterfahrt durch die Sprüh-Anlage entlassen. Aber Pech, die Anlage funktioniert nicht und so nehmen wir noch ein paar Fruchtfliegen und Bakterien mit in den Süden! ;o))
Kaum 50 km weiter südlich unsere erste Fleischkontrolle. Dieser Herr steuert sehr freundlich aber zielstrebig auf unseren Kühlschrank zu. Auf unseren vakuum-verpackten Würsten klebt glücklicherweise ein Logo, das die Mitnahme erlaubt – haben wir nicht gewusst. Im Eisfach findet er aber auch unsere zwei Schweins-Koteletten. Mit enttäuschtem Gesicht erkläre ich ihm, dass dies unser Abendessen wäre. Darauf meint er, ich könne sie hier und jetzt braten und dann sei alles in Ordnung. Gesagt getan, ich schmeisse die tief-gefrorenen Fleischstücke in die Pfanne und wenig später schwebt ein angenehmer Geruch von gebratenem Fleisch durch die Kontroll-Station. Nach einem kritischen Blick in die Bratpfanne dürfen wir auch hier passieren!!
23.11.2016
Es ist Mittwochmorgen und Röbä nimmt unsere Bikes vom Camper runter. Einmal mehr müssen sie zuerst ordentlich gereinigt werden, denn auf den staubigen Naturstrassen ist auch unsere Abdeckung kein genügender Schutz.
Wir steuern in Richtung Strand, denn wir wollen eine der weltweit grössten Ansiedlungen von Felsensittichen sehen. Diese putzigen Papageien kommen nur im südlichen Argentinien, in Chile und in Uruguay vor. Die Sandsteinklippen sind durchlöchert wie ein Schweizer Emmentaler mit dem Unterschied, dass hier die Löcher bis zu 3 Meter tief sind.
Der Felsensittich erreicht eine Gesamtgrösse von 45 cm und kann bis zu 30 Jahre alt werden. Ein Paar bleibt ein Leben lang zusammen. Das Weibchen legt 2-3 Eier, die Küken schlüpfen im November.
Wir fahren unterhalb der Klippen ca. 10 km den Strand entlang - über uns das Geschrei hunderter, ja tausender dieser Vögel. Das Meer wird immer wilder und obwohl kein Ende der Klippen in Sicht ist, entschliessen wir uns zur Umkehr. Wir möchten nicht von der einsetzenden Flut überrascht werden und eine Nacht in den Klippen mit den Papageien verbringen ;o))
Um Mitternacht bestaunen wir zusammen mit unseren lokalen Gastgebern den nächtlichen Treffpunkt unzähliger Felsensittiche. Sie hocken auf allen Bäumen und Kabeln und veranstalten mitten in der Kleinstadt ein kakophonisches Konzert! :o))
24. – 25.11.2016
Es ist Donnerstag und wir möchten heute auf der Ruta 1 den Dünen entlang von Balneario El Condor bis nach Las Grutas fahren. Da es laut Karte eine Naturstrasse ist, erkundigen wir uns nach ihrem Zustand und ob das Befahren mit einem Camper möglich ist. „Alles ok – Strasse vor Kurzem befreit von Sand!“, lautet die Antwort.
Als erstes besuchen wir das Natur-Reservat Punta Bermeja mit unzähligen Seelöwen. Bis zum Reservat ist die Strasse geteert und schön zu befahren, doch ab jetzt ist für die nächsten 150 km Naturstrasse angesagt. Halleluja - jetzt geht die Post ab! Es rüttelt, schlägt und klottert was das Zeug hält. Es fühlt sich an, als ob unter den Reifen Waschbretter als Strassenbelag verlegt worden wären. Dazwischen immer wieder Löcher und Sandverwehungen. Die einzige, die diese Reise wirklich geniesst, ist unsere ‚Lavadorita‘ in der Garage! ;o))
Die Dünen werden immer höher und verbreiten sich mehr und mehr, verschlingen Häuser und erobern Ortsgebiete wieder zurück. Und dann passiert es – 17.00 Uhr, eine Sanddüne versperrt uns den Weg und wir bleiben darin stecken! Keine fünf Minuten vergehen und schon stehen die Männer der ‚Vialidad Rionegrina‘ – Strassenarbeiter - neben uns. Sie erklären, dass sie die Arbeit eben nur bis hierher geschafft hätten und beraten sich, wie sie uns
jetzt helfen könnten.
Derweil kommen die Australier mit ihrem 4x4 Land Rover Defender angefahren und zupfen uns zweimal aus der Misere (nun steht es 2:1 für Röbä). Da es aber in den nächsten zehn Kilometern noch drei
weitere umgeräumte Stellen zu passieren gibt, bekommen wir Begleitschutz. :o))
24.11.2016
Das Natur-Reservat Punta Bermeja erstreckt sich über 14 km der Küste entlang. Hier leben das ganze Jahr über 2000 bis 7500 Seelöwen - eine der weltweit grössten Kolonien. Je nach Saison halten sich hier auch See-Elefanten, Delfine und Wale auf. Die Orkas treffen im März hier ein, da um diese Zeit die jungen Seelöwen zum ersten Mal ins Wasser gehen.
Schon auf dem Parkplatz, hoch oben auf den Klippen, kann man sie riechen!
Auf der Aussichtsplattform bewundern wir die tief unter uns liegende Kolonie per Fernglas. Die Männchen tragen eine Mähne wie Löwen, sind durchschnittlich 3m lang und wiegen 350kg. Jedes Männchen hat ein Harem von ca. zehn Weibchen. Diese sind durchschnittlich 2.2m lang und wiegen 150kg. Die Tiere können bis zu 20 Jahre alt werden.
27.-29.11.2016
Heute Sonntag haben wir die 320 km entfernte Peninsula Valdes zum Ziel.
Auf der endlos geraden Strasse überqueren wir die Sierra Grande mit ihren - für diese flache Ebene - doch sehr eindrücklichen Berge.
Bei der Grenze der Prefectura Río Negro nach Chubut passieren wir die Fleischkontrolle und werden durchgewunken. Niemand interessiert es, wie es unserem Rindsfilet im Kühlschrank geht! ;o))
Der Eintritt auf die Peninsula Valdes kostet umgerechnet SFr. 45.-. Ausgerüstet mit Informationen über das 3‘625 m2 grosse Naturschutzgebiet - das seit 1999 zum UNESCO Welterbe gehört - und einer Liste mit Verhaltensregeln, beginnt unsere Entdeckungsreise.
Weit kommen wir heute nicht mehr. In Puerto Piramides – dem einzigen Ort auf dieser Halbinsel – beschliessen wir den Abend auf dem Camping mit Spaghetti Carbonara und der letzten Flasche guten Malbec aus Uruguay. Guter Wein ist in Argentinien so teuer wie in der Schweiz, was uns etwas überrascht hat.
Am Montag heisst es früh aufstehen, denn wir wollen mindestens die nördliche Hälfte der Halbinsel befahren. Von Puerto Piramides bis Punta Norte sind es 80 km Naturstrasse, die man mit max. 60km/h befahren darf. Die Halbinsel ist eine trockene Steppenlandschaft mit kniehohen Sträuchern und dürren Grasbüscheln. Es gibt ein paar wenige Estancias/Bauernhöfe, die sich Kühe oder Schafe halten.
Nach der ersten halben Stunde macht sich bei mir die Enttäuschung breit, denn wir haben ausser zwei herzigen ‚Kälbli‘ noch keine anderen Zwei- oder Vierbeiner gesehen. Doch plötzlich vor uns eine Herde Guanakos, die uns gleichgültig beobachten.
Die Seeelefanten Kolonie am Punta Norte hat eine sehr bescheidene Grösse und Orkas und Wale bekommen wir keine zu sehen. So beobachten wir interessiert die Macho-Kämpfe der Seeelefanten-Männchen, die sehr aggressiv ihre Harems verteidigen.
Die nächsten 50 km führen uns dann zu den Magellan-Pinguinen. Auch hier nur eine gute Handvoll. Aber putzig sind diese Kerlchen schon :o)) Sie lassen sich von nichts und niemandem stören und stehen da, als wären sie für den heutigen Tag als Fotomodelle abkommandiert worden.
Auf der 75 km langen Rückfahrt begegnen uns noch eine Nandu-Familie und weitere Guanakos.
Wir Campen vor den zwei Sandstein-Pyramiden in Puerto Piramides und geniessen den schönen Sonnenuntergang.
29.11.-1.12.2016
Heute Dienstag zieht es uns nach Puerto Madryn, einer der letzten grösseren Orte vor Ushuaia.
Von einem Hochplateau haben wir eine herrliche Sicht runter auf die Stadt. Im Hafen liegt ein grosses
Kreuzfahrtschiff und die Stadt ist voller Touristen.
Wir steuern den ‚Beautysalon‘ für unseren Camper an, denn er soll heute Gummikotflügel bekommen, damit die
Steine auf den Naturstrassen nicht mehr ein so arg lautes Konzert veranstalten können. Nach getaner Arbeit – hat 1 ½ Tage gedauert – ein kühles Bier am Strand und ein herrlicher Sonnenuntergang .
1.12.2016
In Trelew besuchen wir das Museo Paleontológico Egidio Feruglio - Dinosauriermuseum. Sehr beeindruckend, wenn man als kleines Menschchen neben diesen Riesen steht!
Zum Übernachten fahren wir in den walisischen Ort Gaiman. Welche Überraschung, wir treffen hier auf ‚Samichlaus‘, der noch mit seinem
Motorrad in Argentinien unterwegs ist! :o))
Es ist David aus Alaska, aus dem Ort Northpole – und er sieht ‚Samichlaus‘ wirklich ähnlich.
Ich habe, nachdem Gregory (unser Enkel) ihn auf dem Foto sofort erkannt hat, David daran erinnert, dass er am 6. Dezember in der Schweiz erwartet wird! ;o))
2.12.2016
Heute Freitag geht's nach Punta Tombo. Marco aus Zürich, den wir gestern im Museum getroffen haben und der per Bus und Autostopp unterwegs ist, nehmen wir mit auf diese Fahrt.
Das Naturschutzgebiet Punta Tombo beheimatet die grösste Magellan-Pinguinkolonie in Südamerika - ca. 500‘000 Tiere. Die Pinguine kommen hierher, um zwischen September und März zu brüten. Wir haben Glück, in den Bodenhöhlen, die sich die Pinguine als Nester graben, sind schon einige Babys geschlüpft. Zwei Stunden spazieren wir durch die Anlage und beobachten die Pinguine bei ihren täglichen Ritualen.
Mittlerweile ist es schon fünf Uhr abends und wir haben noch keine Bleibe für die Nacht. Also entschliessen wir uns auf der Naturstrasse Ruta 1 ins 80 km entfernte Cabo Raso zu
fahren und Marco nehmen wir gleich mit.
In Cabo Raso - im Refugio Natural El Cabo - empfängt uns Eduardo.
Seit dem Bau der Ruta 3 fahren hier nur noch sehr selten Autos durch und so ist Eduardo mittlerweile der einzige Einwohner dieses Ortes.
In dieser Idylle, direkt am Meer, hat er sich ein kleines Paradies geschaffen. Es gibt drei Gästezimmer, zwei Cabanas und ein kleines gemütliches Restaurant.
Es gibt kein Telefon, kein Internet, nichts ausser Natur, Ruhe und Erholung. Und so lauschen wir dem Wind und dem Rauschen des Meeres und ab und zu dem Bellen seiner zwei Hunde.
Da es schon etwas spät ist, lassen wir uns von Eduardo bekochen.
Es gibt Guanako-Steak mit Butterkartoffeln, dazu der passende Wein aus dem windigen Patagonien. Wir sind sehr gespannt auf das Steak, denn Guanako bekommt man hier eigentlich
nicht, da die Argentinier dieses Tier nicht essen.
Das Steak ist suuuuper lecker!
3.12.2016
Eduardo erklärt uns heute Samstag den Weg zu den Seelöwen, die man hier, fern ab von Touristenströmen, in der freien Natur beobachten kann.
Mit den Bikes fahren wir über den Strand und über die Pampa Richtung Seelöwen und geniessen die Natur und die Stille. Am Strand finden wir riesige Muschelschalenbänke und ein havariertes Schiff.
In der Pampa grasen Schafe und dann und wann huscht ein Hase vorbei.
Leider entdecke ich einen Dornenbusch zu spät und schon ist bei mir am Vorderreifen die Luft weg. So ist Schlauch wechseln angesagt.
Endlich kommen wir bei den Seelöwen an. Wir schleichen uns so nahe heran wie nur möglich, sofort sind alle Tiere wachsam. Ganz sachte robben wir uns Schritt für Schritt näher. Einige fliehen, die Mutigen beobachten uns und warten ab, was da noch passiert. Und so können wir bis zu sechs Meter an sie heran schleichen und geniessen diesen wunderbaren Moment!
5.12.2016
Heute Montag früh um 5.30 Uhr werden wir vom Regen geweckt. Da vorwärts wie rückwärts 80 km Sandpiste auf uns warten, entschliessen wir uns das Weite – respektive die geteerte Ruta 3 – so schnell
als möglich anzusteuern.
Endlich geschafft – die letzten 80 km fühlten sich an wie auf vereisten Schweizer Strassen.
Nun sind es 205 schnurgerade Kilometer bis Rada Tilly. Die Landschaft wird immer karger und ausser ein paar kniehohen Sträuchern und gelben Blumenbüschen wächst hier nichts. In
diesen einsamen Ebenen sehen wir auch nur noch Guanakos und vereinzelte kleinere Schafherden.
Comodo Rivadavia – eine Oelstadt – lassen wir hinter uns und fahren ins benachbarte Rada Tilly mit seinem grossen Sandstrand, welcher von zwei riesigen Kliffs aus gepresstem Sand
eingerahmt ist.
7.12.2016
Heute wollen wir zum Bosque Petrificado - versteinerter Wald - fahren. Wieder gilt es 240 km auf der Ruta 3 plus 70 km Naturstrasse zu bewältigen. Als einzige Unterbrechung passieren wir Caleta Olivia – eine Oelstadt. Ausserhalb stehen verstreut Oelpumpen, die das schwarze Gold zu Tage befördern.
Nun beginnt wieder der anstrengendere Teil des heutigen Tages. Nach der Abzweigung zum Bosque Petrificado nur noch Rüttelstrasse mit vielen Steinen und Löchern. Aber
die Landschaft ist atemberaubend! Sie gleicht mehr und mehr einer Mondlandschaft.
Nach 30km sehe ich in der Ferne etwas leuchtend Rotes am Wegesrand. Es ist Marco, mit dem wir ein paar Tage in Cabo Raso verbrachten und der hier per Anhalter zum Bosque möchte :o)) Schön
Schwein, denn es gibt ausserhalb der Feriensaison nur wenige Touristen, die diese Strecke fahren!
Vor 150 Millionen Jahren gab es grosse Vulkanausbrüche, die die gigantischen, inzwischen ausgestorbenen Aurakarien–Bäume - bis zu 100 Meter hoch und bis zu 1000 Jahre alt - umwarfen und mit Asche zudeckten. Wind und Regenwasser, zusammen mit den Mineralien der Vulkanasche, führten zur Versteinerung der Baumstämme. Durch Erosion kamen diese versteinerten Gehölze wieder ans Tageslicht.
Auf einem geführten Weg durch das Naturschutzgebiet können wir kleinere und grössere versteinerte Holzstämme bewundern. Zum Teil sehen diese aus wie frisch gefälltes Holz und man kann sogar die
Jahresringe und Astlöcher noch gut erkennen.
8.-9.12.2016
Zwei Nächte bleiben wir in Puerto San Juan, nicht weil es so toll ist, sondern einfach wieder einmal zum Entschleunigen! Wir merken wie der Reisestress – viele haben nur 6 bis 12
Monate Zeit für ganz Amerikas – uns ab und zu mitreisst.
Ausser, dass Magellans Expeditions-Schiffe im Winter 1520 hier Pause machten, gibt es nichts Nennenswertes zu berichten. So geniessen wir wieder einmal ein saftiges, von Asadomeister Robert
gegrilltes, T-Bone Steak.
10.-11.12.2016
Heute Samstag ist es kalt und windig. Trotzdem möchten wir im 180 km entfernte Monte León die speziellen Küstenformationen sehen.
Doch zuerst geht es zum Einkaufen. Alles Notwendige ist im Einkaufswagen, doch alle Kassen haben genau
jetzt keinen Zugang zum Bezahlen mit Kredit- oder Debitkarten. So stehen alle Kassen still und die Leute lassen ihre Wagen stehen und verlassen unverrichteter Dinge den Supermarkt. So auch wir :o((
Wieder einmal geht es einfach schnurgerade bis zum nächsten Dorf - 118 km entfernt - wo wir erneut einkaufen wollen.
Im grossen Supermarkt ist alles dunkel, aber die Türen sind offen. Man erklärt uns, dass sie Stromausfall hätten, aber wir trotzdem einkaufen können! So laufen wir mit der Taschenlampe durch die Regale und suchen das Nötigste zusammen.
Leider müssen wir auf Monte León verzichten, da wegen des Regens die Strasse zurzeit für uns unpassierbar ist. Also nochmals 200 km gerade aus bis Río Gallegos.
Dort begrüsst man uns mit einer Strassenlaternen-Allee! Die letzten 25 km bis zum Zentrum sind mit – wir haben ausgerechnet – 1000 Laternenpfosten flankiert. Ok, Mister Ex-Präsident Dr. Nestor Kirchner stammt
aus dieser Stadt und ist auch hier begraben.
Sonst ist in dieser Stadt nicht viel los. Die einzige Sehenswürdigkeit – die Holzkirche der Salesianer – ist geschlossen und es sind auch keine Öffnungszeiten angegeben.
So besuchen wir das Mausoleum des früheren Präsidenten Argentiniens.
Am Abend gehen wir fein Essen und feiern meinen 60. Geburtstag, da wir ja nicht genau wissen, in welcher Pampa wir am 13. Dezember übernachten werden! ;o))
Heute Montag bekommen wir den patagonischen Wind zum ersten Mal so richtig zu spüren. Auf der Fahrt Richtung chilenische Grenze passieren wir den Kratersee Laguna Azul. Aber an ein Absteigen zum See ist nicht zu denken. Der Wind bläst in einer solchen Stärke, dass das Stehen am Kraterrand unmöglich ist.
Bei der Weiterfahrt Richtung Magellanstrasse rüttelt der Wind an unserem Camper, klappt abwechslungsweise Seitenspiegel ein oder hebt ein Dachfenster an.
Die Grenzabfertigung nach Chile läuft wie geschmiert. Um nach Ushuaia zu gelangen, müssen wir zuerst für 222 Kilometer Chile durchqueren.
Wir opfern ein paar Zwiebeln, etwas Salat und eine Tomate, so sind die Zöllner zufrieden. Die Kartoffeln, Poulet-Brüstchen und Äpfel haben wir noch am Vorabend gekocht ;o))
Wir kommen mittags an der Magellan-Strasse – Meerverbindung Atlantik Pazifik - an, welche nur mit einer Fähre überquert werden kann. Da der Sturm immer noch sehr heftig ist, kann die Fähre nicht anlegen und so heisst es in der Kolonne warten, warten, warten……
Wir können es ja geniessen, schliesslich haben wir die ganze Wohnung dabei und so gibt es zum Abendessen Raclette mit argentinischem Käse! :o)) Nach 11 Stunden, kurz vor 24 Uhr geht es endlich los. Die Überfahrt ist immer noch sehr wild aber wenigstens sind wir drüben! Wir fahren noch ein paar Kilometer bis zur nächsten Tankstelle in Cerro Sombrero und verbringen dort eine ruhige Nacht.
13.12.2016
Heute werde ich mit einem Champagner-Frühstück geweckt, denn heute ist mein 60. Geburtstag! ;o))
Bei der Weiterfahrt Richtung Süden fällt uns sofort die veränderte Landschaft auf. Was vorher alles karg und braun-grau schien, leuchtet hier in einem saftigen Grün. Die Hügel - Cerros - sind mit Gras überwachsen, Bäche schlängeln sich in Mäanderlinien durch die Fläche und Rinder, Guanacos und Schafe grasen nebeneinander.
Unsere Erwartungen waren das totale Gegenteil. Wir haben mit sehr karger Vegetation gerechnet und nicht mit dieser freundlichen Landschaft! Die letzten 45 km vor der argentinischen Grenze sind nochmals Naturstrasse.
Die Abfertigung an der argentinischen Grenze lief wie geschmiert und keiner interessiert sich - ob wir - und wenn überhaupt - welche Keime einschleusen! So nehmen wir den gut eingepackten Käse wieder aus dem Kehrichteimer! ;o))
Nach einem Tag in Río Grande, wo wir wieder einmal alles Notwendige erledigen, fahren wir heute Mittwoch nach Tolhuin.
Die Landschaft verändert sich laufend. Wir sind überrascht, Bäume zu sehen - ja sogar Wald. Viele Bäume sehen zwar nicht sehr gesund aus. Sie sind entweder verdorrt oder total mit Flechten überdeckt aber dazwischen wachsen auch junge grüne nach. Laut einem Einwohner aus Feuerland gibt es hier sehr viele Bieber, die ihr Unwesen treiben. Auf die Frage, warum sie Bieber nicht essen, meint er:" Die schmecken nach Holz!" ;o))
14.-19.12.2016
In Tolhuin steuern wir als erstes den Camping Hain an, denn es ist schon 19.30 Uhr. Roberto begrüsst uns mit einem Grinsen und ´Chuchichäschtli‘! Wir scheinen
nicht die ersten Schweizer zu sein! :o))
Wir revanchieren uns mit einer Deutschlektion und bringen ihm das Wort ´Guggerzytli´ bei. So haben die nächsten Schweizer auch etwas zu lachen!!
Sein Camping ist eine wahre Wundertüte an Recycling-Kunst. Aus allem stellt er etwas her und platziert es auf seinem Camping. Wir fühlen uns hier sehr wohl und entschliessen uns, die nächsten fünf Tage zu bleiben.
19.-22.12.2016
Heute Montag setzen wir schweren Herzens unsere Reise Richtung Ushuaia fort. Es hat uns sehr gut im Camping Hain gefallen und wir konnten wieder einmal so richtig entschleunigen - vielleicht etwas zu viel!
Bis Ushuaia sind ca. 100 Kilometer zu fahren und ein kleiner Pass ist zu überqueren. Die Landschaft fasziniert uns, da sie der Schweiz ähnlich sieht - wir fühlen uns wie daheim.
Ushuaia - here we are! Unser erstes Ziel in Südamerika haben wir erreicht, ab jetzt geht’s nur noch nach Lust, Laune oder Wetter weiter ;o))
Ushuaia - die Bucht, die nach Osten sieht - ist die südlichste Stadt der Welt, liegt am Beagle Kanal und ist umringt von 1500 Meter hohen Bergen. Im 19. Jahrhundert wurden die ersten Gefangenen von der argentinischen Regierung hier in den tiefen Süden verfrachtet, weit ab von jeglicher Zivilisation. Heute zählt Ushuaia ca. 60‘000 Einwohner. Diese leben zum Teil noch in kleinen bunten, mit Wellblech beschlagenen Holzhäusern.
Wir haben Glück mit dem Wetter, es regnet nur zeitweise. Da es nicht viele Sehenswürdigkeiten hat, machen wir einen Stadtbummel. Ich darf ja meine Geburtstagsgeschenke noch einkaufen gehen ;o))
Um uns die Wartezeit bis zum Nachtessen zu verkürzen - die Argentinier essen erst um 21 Uhr - besuchen wir noch zwei Museen.
Alle Vegetarier jetzt nicht weiterlesen!!
Eine Spezialität in Ushuaia ist King Crab. Da diese Tiere hier sehr stark verbreitet sind, wollen wir sie auch probieren. Wir bekommen ein Lätzchen um den Hals gebunden und eine grosse Schere in die Hand gedrückt - und los geht’s!
Heute Dienstag ist der Himmel verhangen, es regnet und es ist 7° kalt. Trotzdem fahren wir für zwei Tage in den Nationalpark Tierra del Fuego.
Auf dem Naturcamping am Rio Oviando kann ich jetzt meine Geburtstagsgeschenke einweihen. Wir sitzen draussen bei 11° zum Apéro. Ein neues Schaffell und ein Glas von meinem Geburtstags-Whisky wärmen Körper und Seele. Wir bekommen Besuch von Gänsen und Raubvögeln, die sich nahe heranwagen und mit Fleisch füttern lassen.
Welcher Tag ist heute – wir wissen es nicht so genau, aber das Handy gibt Auskunft! Es ist Mittwoch der
21.12.2016 – Wandertag. Wir schauen vorsichtig raus und stellen fest, dass wir unsere Rute ändern müssen.
Die Berge um uns herum sind mit Nebel eingehüllt und so gibt es nur eine Flachland-Wanderung ;o))
Das Wetter wechselt halbstündlich und so blinzelt uns mal die Sonne entgegen, mal fallen Regentropfen. Trotzdem geniessen wir die märchenhafte Stimmung beim Durchwandern dieser Wälder. Das wäre
etwas für unsere Enkel gewesen!
Am Ende der Ruta 3 geniessen wir den Ausblick auf die Lapataia Bay und den Beagle Canal. Die 1947 ausgesetzten Bieber haben sich hier mangels natürlicher Feinde stark
vermehrt und verursachen massive Baumschäden. Leider haben wir keinen Bieber gesehen - nur die Schäden, die sie hinterlassen!
24.-25.12.2016
Seit Donnerstag sind wir aus dem Nationalpark Tierra del Fuego zurück und haben uns auf dem Camping Río Pipo einquartiert - Treffpunkt der Camper über Weihnachten und Silvester. Langsam trudeln die verschiedenen Nationen ein, mit den unterschiedlichsten Fahrzeugen - von ganz klein bis riesig gross.
Da viele sich schon von unterwegs kennen, gibt es immer wieder ein lautes ´Hallo´. Mit ca. 36 Erwachsenen und 3 Kindern - Alter 1-70 Jahren - feiern wir Weihnachten. Nach dem Essen wird gesungen und geplaudert bis tief in die Nacht.
Es war schön, aber es ersetzt das Weihnachtsfest zuhause nicht. Uns haben unsere Kinder, Enkel und die ganze Familie gefehlt.
Nachdem die einen am Weihnachtstag etwas länger schlafen - hat wohl mit dem Alkohol zu tun - verabschieden sich die anderen schon wieder und machen sich auf die Weiterreise. Wir bleiben heute noch und freuen uns auf das ‚Lagerfeuer‘ am Abend. Alle mit etwas mehr Sitzleder versammeln sich und es wird nochmals ein sehr unterhaltsamer Abend.
26.-31.12.2016
Heute Montag sagen auch wir ‘Tschüss’, verlassen Ushuaia und fahren gegen Norden. Wir haben immer noch Wetterglück – die Sonne schaut immer wieder zwischen den Wolken hervor, nur
leichter Wind und 15° bis 18° :o)))
Da der volle Kühlschrank noch keinen Grenzübertritt nach Chile zulässt, geniessen wir die Natur in Feuerland noch etwas. Wir steuern in Tolhuin den Park Valdez mit dem
Lago Aguas Blancas an und campen wieder mal wild am See.
Nach dem Weihnachtstrubel geniessen wir die Natur und die Ruhe. Doch lange hält Roby das nicht aus auf seinem Stuhl. Der See lockt – also auf zur Umrundung! 1 ½ Std geht es dem See entlang. Wir
kämpfen uns zwischen von Biebern umgenagten ‘bärtigen‘ Baumstämmen hindurch, aber leider zeigen sich die gefrässigen Vierbeiner nicht.
Am nächsten Tag biegen wir in eine Naturstrasse ein und fahren 40 km ins Landes-Innere bis zum Lago Yehuin. Auch hier zeigt sich das gleiche Bild – Wälder mit abgestorbenen ‚Lengas‘ verhangen mit ihren langen gelben Bärten. Ab und zu sehen sie aus wie Weihnachtsbäume mit Lametta und Kugeln geschmückt!
Auf der Fahrt von RÍo Grande zur chilenischen Grenze passieren wir eines der vielen ‚Pueblo Santo‘.
Grosse und kleine Häuschen werden dort für ihre Heiligen aufgestellt - z.B. Gauchito Antonio Gil - mit
Plastikblumen und Spruchbändern geschmückt sowie mit Lebensmitteln und brennenden Kerzen versorgt. So bedanken sich die einfachen Argentinier für gut überstandene Notsituationen oder bitten um Schutz oder Hilfe.
Nun ist es Zeit die Grenze nach Chile zu passieren. Alle Lebensmittel haben wir wieder gekocht, um sie nach Chile mitnehmen zu können. Der Grenzbeamte ist zufrieden und lässt uns ziehen :o))
Von der argentinisch/chilenischen Grenze bis zu den Königs-Pinguinen - im Parque Pingüino Rey, die einzige Kolonie ausserhalb der Antarktisinseln - sind 80 km Naturstrasse zu bewältigen. Die putzigen Vögel brüten ihre Eier zwischen Bauch und Füssen aus und betreuen ihre Jungen anschliessend 13 Monate. Dafür beträgt die Lebenserwartung bis zu 25 Jahre.
Uiii, war das wieder ein holpriger Ritt!!
Von den Pinguinen bis Porvenir 120 km schlechteste Naturstrasse – ein Wunder, dass das unser Camper aushält!! Mir brummt der Schädel, aber mein Rücken ist dafür gut
durchmassiert!! ;o()
Da man den Blick nicht von der Strasse nehmen kann und schnell ermüdete, ist jede halbe Stunde Fahrerwechsel.
Mit der Fähre überqueren wir zum zweiten Mal die Magellanstrasse und fahren von Porvenir nach Punta Arenas – die südlichste Stadt in Chile.
Im Camping Ruta Norte treffen wir wieder auf viele Bekannte, mit denen wir schon Weihnachten gefeiert haben. Bevor wir um Mitternacht mit ‚Chlöpfmost‘ anstossen können, bestehen Noel und Ping darauf, zusammen ihr Silvesterlied ,Should all the quaintance be forgot‘ zu singen. Gut, es hat nicht so toll getönt, war aber lustig ;o))
WIR WÜNSCHEN ALLEN EIN FROHES NEUES JAHR - PROSIT 2017 !
Weiter geht's in Südamerika 2017